Lange hat es das DRK im vorherigen Gebäude ausgehalten. Bereits 1978 wurde es eingeweiht und war 44 Jahre lang in Benutzung. Jetzt ist stattdessen ein hochmodernes und für seine vielseitige Nutzung effizientes neues Domizil für den Wohlfahrtsverband entstanden. Zwei Jahre Bauzeit hat es gebraucht, den Bau zu vollenden.
Abriss des alten DRK-Zentrums
Begonnen hatten die Umbaumaßnahmen im Juni 2022 mit dem Abriss des Altbaus. Dank der Stahlbeton-Bauweise entwickelte sich das Projekt schnell. So konnte bereits im Oktober 2023 das Richtfest gefeiert werden. Der Richtspruch betonte, wie wichtig die Arbeit der Menschen ist, die im Neubau tätig sein werden: „Auch die hilfsbereiten Leut‘ vom DRK treu auf der Wacht, haben heute Grund zur Freud‘ nachdem die Arbeit ist vollbracht!“



Platzprobleme
Notwendig war das neue Gebäude geworden, weil es im alten keinen Platz mehr gab. Büros waren überbelegt, die Lehrsäle zu klein und auch die Technik hielt nicht mehr Schritt. Hier sollte das neue Gebäude Abhilfe schaffen: Egal ob die Vielzahl der Büro- und Besprechungsräume, die großen und hellen Lehrsäle im Erdgeschoss oder das weitläufige, offene Foyer – hier wurde nicht nur für den aktuellen Bedarf, sondern für die Zukunft gebaut. Denn wie Kreisgeschäftsführer Klaus Stock betont: „Ob Rettungsdienst oder sozialer Bereich, wir brauchen zukünftig eher mehr als weniger Platz, da auch unsere Aufgaben wachsen.“ Der Planungsaufwand dafür war immens und eine große Zusatzbelastung parallel zum täglichen Einsatz der Rotkreuzler und Rotkreuzlerinnen. Doch es hat sich gelohnt: Der Umzug der Verwaltung ins neue Gebäude erfolgte bereits im August 2024. Für die Mitarbeitenden sowie für die Pendler im morgendlichen Stau im Steinlachwasen war das Bauprojekt über die ganze Bauzeit ein Hingucker. Seit der Fertigstellung lässt es sich entspannter, bequemer und besser arbeiten.
Architektonisches Juwel
Wer das alte, einstöckige Gebäude noch kennt, staunt beim Anblick des Neubaus erst mal über die Größe: Drei Stockwerke beherbergen nun die Lebensretter und Wohltäter. Architektonisch fällt der Neubau auf: Zum Beispiel lockern Gitter und Streben die Fassade auf und die Stockwerke sind durch überhängende, umlaufende Elemente klar voneinander abgetrennt. Das verleiht dem Gebäude eine stringente und moderne Aura. Praktisch ist es obendrein: Die optischen Elemente dienen auch als Schattenspender. Im Inneren ist die Gestaltung schlicht und trotzdem elegant. Den dominierenden Betonwänden wird durch wiederkehrende Holz- und Glaselemente etwas Warmes, Heimeliges entgegengesetzt. So bieten die neuen Räume den Ehren- und Hauptamtlichen die besten Voraussetzungen für ihren Einsatz zum Wohl der Menschen in und um Tübingen.
Weitläufiges Gebäude
Wer sich im neuen Gebäude zurechtfinden will, muss vor der Weitläufigkeit keine Angst haben. Im Foyer begrüßt die Gäste ein großer Bildschirm mit einem Überblick über die Veranstaltungen des Tages. So finden Erste-Hilfe- oder andere Kursteilnehmende schnell ihr Ziel. Die drei Lehrsäle im Erdgeschoss sind barrierefrei zugänglich und mit Schallschutz bestens vor dem Verkehr im Steinlachwasen geschützt. Modernste Technik, Belüftungsanlagen und eine augenfreundliche Beleuchtung machen den Aufenthalt in den Sälen angenehm. Auch können Kursteilnehmende in den Pausen die ruhige und wind- und wettergeschützte Atmosphäre im Innenhof genießen. Die Mitarbeitenden sind im neuen Gebäude gut versorgt: Neben den modern ausgestatteten Arbeitsplätzen stehen ihnen Dachterrasse und Pausenräume zur Verfügung, die „eher einem Restaurant ähneln“, wie Klaus Stock schwärmt. Die Büros sind über das ganze Gebäude verteilt: Im Erdgeschoss ist die Erste Hilfe sowie die Ausbildung zu finden. Im ersten Stock kümmert sich die Abteilung für soziale Dienstleistungen um Hausnotruf- und Fahrdienstkunden, während die Rotkreuzdienste für den Nachwuchs in Jugendrotkreuz und Schulsanitätsdienst sowie die Einsatzbereitschaft von Katastrophenschutz, ehrenamtlichen Bereitschaften sorgen. Die Seniorenarbeit mit Bewegungs- und Gesundheitsangeboten ist hier ebenso zu finden wie Familienbildungskurse und Menüservice. Im zweiten Stock sind die Geschäftsführung, die Rettungsdienstverwaltung und die Freiwilligendienste angesiedelt – und es ist noch Platz für weitere Betätigungsfelder in der Zukunft. Verlaufen muss sich niemand: Angemeldete Besucherinnen und Besucher werden im Foyer abgeholt und in Treppenhaus oder Aufzug nach oben begleitet. Wer spontan kommt, wird durch die moderne Klingelanlage mit den richtigen Ansprechpersonen verbunden.
Tag der offenen Tür am morgigen Samstag
Nachdem sich die Mitarbeitenden bereits bestens eingelebt haben, öffnet das DRK nun auch für die Bevölkerung die Türen: Am Samstag lädt das Team des DRK Tübingen herzlich in den Neubau im Steinlachwasen 26 ein. In und um das neue Gebäude erwarten Besucherinnen und Besucher viele spannende Angebote wie eine Fahrzeugschau von Rettungsdienst und Ehrenamt, eine Spielstraße mit Hüpfburg und Bärenhospital, Erste-Hilfe-Mitmachtstationen, ein Wiederbelebungstraining, beste Verpflegung und vieles mehr. Werner Bauknecht