Potsdam. In der vergangenen Saison standen Potsdam, Dresden, Braunschweig und die Berlin Rebels auf den ersten vier Plätzen der damals nur sieben Teams umfassenden GFL Nord. Vieles spricht dafür, dass mindestens drei dieser vier Mannschaften auch 2024 auf den Playoff-Plätzen zu finden sein werden.
Die Potsdam Royals gehen als Titelverteidiger in die neue Runde. Und in dieser wollen sie wieder ganz vorne dabei sein. Trotz einiger Anfragen anderer Teams und aus anderen Ligen wird erneut Ausnahme Quarterback Jaylon Henderson die Royals-Offense anführen. In der vergangenen Spielzeit erzielte er 49 Passing- und 15 Rushing-Touchdowns, kam auf insgesamt 4832 Yards Raumgewinn – extrem gute Werte.
Head Coach Michael Vogt freut sich nicht nur über Hendersons Rückkehr, auch Runningback Heiko Bals trägt weiterhin das rote Trikot des Deutschen Meisters. So wäre alles gut, wenn es nicht die Stadionfrage gäbe. Das Stadion am Luftschiffhafen wird saniert, und da es keine Ausweichmöglichkeit gibt, müssen die Royals mindestens die ersten Spiele auf einer Baustelle austragen.
NFL-Erfahrung in Dresden
Die Royals verloren in der regulären Saison 2023 nur ein Spiel, die Dresden Monarchs und die New Yorker Lions aus Braunschweig deren zwei. Besonders die Monarchs blasen zum Angriff, wollen nach 2021 wieder Deutscher Meister werden. Der Etat liegt dem Vernehmen nach erstmals jenseits der Eine-Million-Euro-Marke, mit Greg Seamon hat man nach Paul Alexander erneut einen Head Coach, der jahrelang in der NFL tätig war, die meiste Zeit davon als Positionscoach bei den Cincinnati Bengals. Einen solch erfahrenen Head Coach, Seamon wird im Juli 69 Jahre alt, holt man nicht, um einfach nur mitzuspielen.
Doch auch der Rekordmeister will wieder nach dem Pokal greifen. Nach wie vor ist Troy Tomlin Head Coach. Mit Lamar Jordan haben die Lions einen Quarterback, der zwar schon in Europa gespielt hat, allerdings als Wide Receiver. 2022 trug er das Trikot des ELF-Teams Hamburg Sea Devils. Nach einem Jahr Footballpause kehrt er nun zurück auf die Position, die er im College gespielt hat.
Möglich ist, dass die übrigen Teams der GFL Nord zwar mitspielen, aber kaum ins Titelrennen werden eingreifen können. Die Rebels dürften in Berlin stärker sein als die Adler, die deutlich kleinere Brötchen als früher backen.
Die Kiel Baltic Hurricanes spielten aufgrund der Tatsache, dass es 2023 keinen Absteiger aus der GFL Nord gab, eine sehr zurückhaltende Runde, um es vorsichtig auszudrücken (ein Sieg), könnten diesmal stärker sein.
Die Paderborn Dolphins werden versuchen, nicht in die Playdowns zu müssen. Aufsteiger sind die Hildesheim Invaders, die vor wenigen Jahren große Pläne hatten, nach dem nicht geglückten Wechsel in die ELF gelang seit 2021 der Aufstieg von der Regionalliga zurück in die GFL. ruf