Seit Wochen geht es in Klein-Paris rund, die Lautertalstadt ist fest in Narrenhand. Mit dem bunten Fasnetslindwurm am Sonntag steht das Highlight der Region auf dem Programm. „Der Donzdorfer Fasnetsumzug ist einer der größten in Süddeutschland“, sagt Kulturring-Präsident Alexander Müller und darauf ist man zurecht stolz. Mit 42 Gruppen, 20 davon sind mit Motivwagen, hat der bunte Lindwurm einiges zu bieten und die Vorbereitungen auf den Höhepunkt der Donzdorfer Fasnet laufen schon lange. Stolz ist der Kulturring auch darauf, dass dieses Jahr noch mehr Gruppen und Motivwagen mit dabei sind; seit immerhin 65 Jahren gibt es den Fasnetsumzug der Lautertalstadt schon und an Attraktivität hat er bisher nichts eingebüßt, ganz im Gegenteil. Die Motivwagen wurden alle selbst gebaut, sind teils bis zu 30 Tonnen schwer. Aufwendig und liebevoll gestaltet sind wieder fahrende Kunstwerke entstanden. Mehrere der bis zu sieben Meter hohen Narrenwagen lassen sich wie von Geisterhand pneumatisch oder hydraulisch bewegen. „Da werden viele Nachtschichten geschoben“, weiß Umzugsleiter Hans-Peter Wiegand, der den extrem großen logistischen Aufwand managt. Mehrere hundert hauptberufliche und ehrenamtliche Helfer sind am Sonntag vor Ort und sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Und zu sehen gibt es für die Zuschauer wieder viel, die Narren schauen Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik auf die Finger und nehmen so manches mit einem Augenzwinkern aufs Korn.
Aber nicht nur der Politik halten sie den Narrenspiegel vor, der Faden zieht sich durch viele gesellschaftliche Themen, die das bunte Narrenvolk im Verlauf des vergangenen Jahres aufgegabelt hat. Gemeinsam ausgelassen feiern, das ist oberste Prämisse in Klein-Paris und, wenn sich die Fußgruppen mit ihren fantasievoll gestalteten Kostümen durch die Donzdorfer Straßen schlängeln, dann geht’s rund, dann müssen auch die Zuschauer auf einiges gefasst sein. Ob Radschellenschläger oder Donzdorfer Fleckla, viele suchen den Kontakt mit den Feiernden entlang des Umzugswegs, Hexen schnappen sich schon mal einen Besucher, aber immer im Rahmen und alle machen erfahrungsgemäß gerne jeden Spaß mit. Um 14 Uhr fällt am Sonntag der Startschuss, dann schlängelt sich der kunterbunte Lindwurm mit viel musikalischer Begleitung durch die Straßen und Gassen der Lautertalstadt.
Kulinarische Auswahl ist garantiert
Feiern macht bekanntlich hungrig und durstig, mit der Streetfood-Meile, im Donzdorfer Schlosshof, ist für ausreichend Abhilfe gesorgt. Die Foodtrucks bieten eine breite Auswahl an Kulinarischem. Wenn der Fasnetsumzug am Streckenende angekommen ist, ist noch lange nicht Schluss, dann wird weiter gefeiert bis zum Umfallen. Im Partyzelt im Steingarten steigt die „Schlagerkuchen Fasnet“ mit Tobee. Bei der Fasnet After Umzugsparty können sich die Feiernden auf Auftritte von Tobee, den Zipfelbuben, DJ Düse, Vroni oder Lombagruscht freuen und natürlich ist auch der Donzdorfer Prinz samt Gefolge mit von der Partie. Alle wollen es noch so richtig krachen lassen. Mit der Straßenfasnet am Fasnetsdienstag geht die Saison dann ihrem Ende zu. In der Ledergasse wird ab 14 Uhr noch einmal richtig abgefeiert, bevor es bei Einbruch der Dunkelheit zur traditionellen Fasnetsverbrennung der Radschellenschläger in den westlichen Schlossgarten geht und das Fasnetshäs vorerst eingemottet wird. Iris Ruoss
Info
Umzug
Der Donzdorfer Fasnetsumzug beginnt am Sonntag, 11. Februar, um 14 Uhr.
Die Eintrittskarten kosten 5 Euro vor Ort, im Vorverkauf 4 Euro.
Schlagerkuchen
Fasnet-Beginn ist ab 15.30 Uhr im Partyzelt im Steingarten, Infos und Tickets unter
www.schlagerkuchen.de/fasnet
Straßenfasnet
Am Fasnetsdienstag, also am 13. Februar, wird wieder ab 14 Uhr in der Ledergasse ausgelassen gefeiert