Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Der ein oder die andere nutzt diese Zeit gern, um in sich zu gehen und gute Vorsätze für das neue Jahr zu formulieren. Wo möchte ich mich verbessern, wie will ich mich weiterentwickeln - auch beruflich? Bin ich dort, wo ich gerade bin, glücklich oder möchte ich eine Veränderung? Wer weiter weg wohnt und an Weihnachten nach Hause kommt, kann die Zeit auch dafür nutzen, die Zeitung nach Stellenangeboten zu durchforsten.
Um den Jahreswechsel warten viele Chancen
Gerade zum Jahreswechsel herrscht auf dem Stellenmarkt üblicherweise ein großer Wechsel. Die Unternehmen buhlen regelrecht um die besten Talente, so Prof. Maike Andresen, Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Vor einer Kündigung sollte man allerdings erst einmal reflektieren, wie die eigene berufliche Situation gerade ist. „Wir brauchen die Selbstreflexion, um auf dem richtigen Weg zu bleiben oder den richtigen Weg wiederzufinden", sagt Karriere-Coach Nelly Simonov. „Ganz einfach ist erst mal ein Gefühlscheck am Sonntagabend, also sich zu fragen: Wie geht es mir damit, dass die Arbeitswoche morgen startet?"
Die eigene Gefühlslage auf die Probe stellen
Professor Andresen empfiehlt, bei einer beruflichen Bestandsaufnahme persönliche Karriereziele zu definieren und zu prüfen, inwieweit man diese schon erreicht hat. Zu den typischen Karrierezielen gehören etwa finanzielle Sicherheit, eine Work-Life-Balance im Sinne von genug Freizeit, Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten oder auch gute Beziehungen am Arbeitsplatz sowie Unternehmertum. Wer hierbei noch Luft nach oben hat, sollte über eine Veränderung nachdenken. Solch ein Wandel kann auch Impulse für eine persönliche Entwicklung geben.
Der Jobwechsel - jederzeit möglich
Oftmals versuchen Menschen, die mit ihrer Arbeit unzufrieden sind, zunächst bei ihrem Arbeitgeber einen Fortschritt zu erreichen, über eine Weiterbildung. „Wenn alles schon zu Ende gedacht worden ist, dann würde ich sagen: Verlasse diese Umgebung, diesen Arbeitgeber, und suche nach etwas Neuem", sagt Nelly Simonov. Spätestens nach sieben Jahren ohne Veränderungen der Position, der Tätigkeit oder des Gehalts sollte man ihr zufolge ohnehin die Reißleine ziehen: ,,Es wird sonst zu gemütlich, der Wechsel wird umso schwerer." Dafür eignen sich aber bestimmte Zeitpunkte im Jahr - der Jahresbeginn etwa - nicht per se besser oder schlechter. Christiane Gerwing, Coach für Persönlichkeitsentwicklung, empfiehlt, eine neue Stelle dann anzutreten, wenn man sich besonders entspannt und motiviert fühlt, etwa nach einem Urlaub: „Damit man mit einer guten Handlungsenergie in den neuen Job gehen kann." dpa/ka