In Einsingen engagiert sich die Albvereinsgruppe für den Erhalt charakteristischer Landschaftsstücke. Zudem ist hier Raum für Naturprojekte. Streuobstwiesen umgeben seit Generationen die Dörfer, sie sind ökologisch wichtig. Viele der Streuobstwiesen mit Äpfeln, Birnen und auch Zwetschgen sind mit der Zeit aufgegeben oder verbaut worden.
Bei der Apfelernte packen alle mit an
Die Ortsgruppe Schwäbischen Einsingen im Albverein kümmert sich um den Erhalt einer Streuobstwiese und führt hier Naturprojekte durch. Genauer gesagt sind es gleich zwei Landstücke: die Streuobstwiese ,,Pfarrgarten" und die Allee mit Obstbäumen am Darrenberg. ,,Die gehören beide der Stadt. Sie stellt uns Pfarrgarten und Darrenberg, wir bewirtschaften und pflegen beides", bemerkt Vereinsvorsitzender Günter Wiederstein. Da gibt es regelmäßige Arbeiten durchs Jahr wie Gras mähen und Bäume schneiden. Ein Fest für Groß und Klein ist die Apfelernte im Oktober. An einem festgesetzten Termin helfen viele fleißige Hände, von Kindern bis zu Senioren, beim gemeinsamen Äpfel sammeln. Daraus wird anschließend Apfelsaft gemacht. Damit es weiterhin schmackhaftes Obst gibt, gilt es, die Streuobstwiese und die Allee zu verjüngen: „Wenn ein Baum kaputtgeht, pflanzen wir nach mit alten Sorten, wie roter Boskop, Ersinger Frühzwetschgen oder Albecker Birnen", nennt Wiederstein Beispiele. Viele Tiere fühlen sich wohl in und um die Hochstämme. „Wir haben auch Nistkästen aufgehängt", erklärt Wiederstein. Vor allem auch Kinder werden so an die Natur herangeführt. Gefallen haben sie auch an der angelegten Blumenwiese. ,,Auch beim Projekt Wildbienenhotel haben wir den Nachwuchs miteinbezogen, ebenso beim Bauen der Bienenkästen", unterstreicht Christian Sagmeister vom Leitungsteam der Familiengruppe. Die Bienenkästen sind für die Bienenvölker, die Vereinsmitglied und Imker Marcus Künster in der Streuobstwiese betreut. Honig und Apfelsaft sind äußerst begehrt, wie Wiederstein feststellt und: ,,Honig und Apfelsaft bekommen bei uns immer die Jubilare als Geschenk."
Der Albverein kümmert sich um Nachwuchs und ist daher gut aufgestellt - das Engagement für Natur, Heimat und gemeinsames Wandern geht in die Zukunft. 1954 wurde die Einsinger Albvereinsgruppe gegründet, heute hat sie 235 eine stattliche Mitglieder Zahl für den 2700-Einwohner-Ort. ,,Wir haben keinen Mitgliederschwund, im Gegenteil, sogar eine Verjüngung", betonen Vereinsvorsitzender Günter Wiederstein und Christian Sagmeister, der im Leitungsteam der Familiengruppe ist. Die 2016 reaktivierte Familiengruppe trägt maßgeblich dazu bei, dass der Albverein Nachwuchs bekommt. ,,Mittlerweile sind wir 85 Mitglieder in der Gruppe, 21 Familien, darunter 40 Kinder und Jugendliche", nennt Sagmeister Zahlen. Das Programm ist eigens auf Familien zugeschnitten: „Wie motiviert man Kinder und Jugendliche? Das geht am besten in der Gruppe." Dazu gehören gemeinsame Wandertouren, aber auch Naturprojekte in der Streuobstwiese Pfarrgarten.
Ein Denkmal für den Sand
Von Einsingen Richtung Eggingen wird Sand abgebaut. Dem weit über die Gemeindegrenzen bekannten Egginger Sand ist ein kleiner Platz in Eggingens Zentrum gewidmet. Eine mit dem gelben Sand gefüllte Baggerschaufel weist auf die geologische Besonderheit. Der Sand auf der Gemarkung Eggingen stammt vom sogenannten „Graupensandfluß", der in der Tertiärzeit (vor 14 Millionen Jahren) durch die Region des südlichen Hochsträß floß. Dieser mit milchig weißen Quarzkörnchen durchsetzte gelbe Sand, auch ,,Graupensand" genannt, ist Bestandteil von Ablagerungen der oberen Süßwassermolasse. Am Nordrand des Molassemeers entstand vor rund 20 Millionen Jahren die Turritellenplatte, die Ermingen unter Geologiefreunden weltbekannt macht hat. ps