Der Schwäbische Albverein in Einsingen: Von Äpfeln, Zwetschgen, Honig und Sand
Sonderveröffentlichung

Eggingen, Ermingen, Einsingen Der Schwäbische Albverein in Einsingen: Von Äpfeln, Zwetschgen, Honig und Sand

Die Hochsträßgemeinden Einsingen, Eggingen, Ermingen gehören zu Ulm. Geprägt sind sie von ländlichem Charakter inmitten schöner Landschaft. Das spiegelt sich auch im Miteinander in den Vereinen wider.

Der Schwäbische Albverein kümmert Sich in Einsingen um Streuobst und um die Apfelernte. FOTOS: PRIVAT

21.10.2022

In Einsingen engagiert sich die Albvereinsgruppe für den Erhalt charakteristischer Landschaftsstücke. Zudem ist hier Raum für Naturprojekte. Streuobstwiesen umgeben seit Generationen die Dörfer, sie sind ökologisch wichtig. Viele der Streuobstwiesen mit Äpfeln, Birnen und auch Zwetschgen sind mit der Zeit aufgegeben oder verbaut worden. Die Ortsgruppe Einsingen im Schwäbischen Albverein kümmert sich um den Erhalt einer Streuobstwiese und führt hier Naturprojekte durch. Genauer gesagt sind es gleich zwei Landstücke: die Streuobstwiese „Pfarrgarten“ und die Allee mit Obstbäumen am Darrenberg. „Die gehören beide der Stadt. Sie stellt uns Pfarrgarten und Darrenberg, wir bewirtschaften und pflegen beides“, erklärt Vereinsvorsitzender Günter Wiederstein. Da gibt es regelmäßige Arbeiten durchs Jahr wie Gras mähen und Bäume schneiden.

Die Apfelernte ist ein Fest

Ein Fest für Groß und Klein ist die Apfelernte im Oktober. An einem festgesetzten Termin helfen viele fleißige Hände, von Kindern bis zu Senioren, beim gemeinsamen Äpfel sammeln. Daraus wird anschließend Apfelsaft gemacht. Damit es weiterhin schmackhaftes Obst gibt, gilt es, die Streuobstwiese und die Allee zu verjüngen: „Wenn ein Baum kaputtgeht, pflanzen wir nach mit alten Sorten, wie roter Boskop, Ersinger Frühzwetschgen oder Albecker Birnen“, so Wiederstein. Viele Tiere fühlen sich wohl in und um die Hochstämme: „Wir haben auch Nistkästen aufgehängt.“ Kinder werden so an die Natur herangeführt. Gefallen haben sie auch an der angelegten Blumenwiese. „Beim Projekt Wildbienenhotel haben wir den Nachwuchs ebenfalls miteinbezogen, ebenso beim Bauen der Bienenkästen“, unterstreicht Christian Sagmeister vom Leitungsteam der Familiengruppe. Vereinsmitglied und Imker Marcus Künster betreut sie.

Der Albverein kümmert sich um Nachwuchs und ist daher gut aufgestellt – das Engagement für Natur, Heimat und gemeinsames Wandern geht in die Zukunft. 1954 wurde die Einsinger Albvereinsgruppe gegründet, heute hat sie 235 Mitglieder – eine stattliche Zahl für den 2700-Einwohner Ort. „Wir haben keinen Mitgliederschwund, im Gegenteil, sogar eine Verjüngung“, betonen Vereinsvorsitzender Wiederstein und Sagmeister. Die 2016 reaktivierte Familiengruppe trägt maßgeblich dazu bei, dass der Albverein Nachwuchs bekommt. „Mittlerweile sind wir 85 Mitglieder in der Gruppe, 21 Familien, darunter 40 Kinder und Jugendliche“, betont Sagmeister. Das Programm ist eigens auf Familien zugeschnitten: „Die Motivation von Kindern und Jugendlichen geht am besten in der Gruppe.“ Dazugehören gemeinsame Wandertouren, aber auch Naturprojekte in der Streuobstwiese Pfarrgarten.

Ein Denkmal für den Sand

Von Einsingen Richtung Eggingen wird Sand abgebaut. Dem weit über die Gemeindegrenzen bekannten Egginger Sand ist ein kleiner Platz in Eggingens Zentrum gewidmet, Clou ist die mit dem gelben Sand gefüllte Baggerschaufel. Der Sand auf der Gemarkung Eggingen stammt vom sogenannten „Graupensandfluß“, der in der Tertiärzeit (vor 14 Millionen Jahren) durch die Region des südlichen Hochsträß floss. Petra Starzmann