Blutdruckmessen: Dafür steht seit vielen Jahrzehnten deutschland-, europa- und weltweit kein Name mehr als boso aus Jungingen. Das erklärt den berechtigten Stolz, mit dem das Killertäler Medizintechnik-Unternehmen auf seine Erfolgsgeschichte zurückblickt.
In diesem besonderen Jahr 2022 steht ein Jubiläum im Mittelpunkt: Seit genau 100 Jahren ist boso am Standort Jungingen daheim, auch wenn die Geschichte des Unternehmens schon stolze 133 Jahre lang währt. Dazu kommt der glückliche Umstand, in diesem 100-Jahre-Jungingen-Jahr eine ganze Reihe außergewöhnlicher Betriebsjubilare ehren zu dürfen.
Aus all diesen erfreulichen Anlässen hatte boso-Inhaber Kurt Rädle jetzt zu einer extra stilvollen Jubilarfeier geladen, der auch Jungingens Bürgermeister Oliver Simmendinger gerne beiwohnte. Rädle nutzte die Gelegenheit für einen kleinen historischen Exkurs. Er erinnerte an das Jahr 1889, als die beiden Junginger Feinmechaniker Franz-Josef und Albert Bosch die Firma Bosch & Bosch im elsässischen Straßburg gründeten. Dort fertigten und vertrieben sie feinmechanischen Produkte und pflegten erfolgreiche Kontakte zur Universität und zu namhaften Wissenschaftlern.
Im Jahr 1905 dann die bis heute ausstrahlende Pioniertat: Bosch & Bosch entwickelten das erste serielle oszillometrische Blutdruckmessgerät und setzten damit eine weltweite Bewegung der Blutdruckmessung in Gang.
Ab 1922 - Straßburg war inzwischen französisch geworden wurde - die Firma in Jungingen weitergeführt, zunächst unter dem Namen Bosch + Speidel. 1965 änderte sich die Firmierung erneut in Bosch + Sohn (boso), unter der das Unternehmen bis heute weltweit bekannt ist.
Kurt Rädle verwies mit Stolz darauf, dass boso heute europaweit die Nummer 1 bei konventionellen Arztgeräten und führend bei 24-StundenMessgeräten für Arzt und Klinik ist. Im Bereich der Selbstmessgeräte avancierte boso dreimal in Folge zum Testsieger bei der Stiftung Warentest. Die Geschichte der Firma und die damit verbundene Geschichte der Blutdruckmessung werden aktuell von dem Tübinger Wissenschaftler Dr. Enderlein zu einem Buch aufgearbeitet.
Einen wichtigen Platz darin finden werden Rädle zufolge die sieben Jubilare dieses Jahres. Ihre lange Betriebszugehörigkeit legt Zeugnis davon ab, wie viel Wert bei boso auf ein gutes Betriebsklima gelegt wird. „Die Mitarbeiter", so der Inhaber, ,,sind der wichtigste Baustein unserer Unternehmensstrategie".
► Seit 40 Jahren bei boso sind Rüdiger Jesser und Bruno Renner. Jesser ist Servicetechniker im Innendienst und für die Profigeräte zur Langzeitblutdruckmessung und das ABI-Messsytem zuständig. Er geht zum 31. Dezember in Rente. Renner ließ sich einst bei boso zum Feinmechaniker ausbilden, später absolvierte er seine Meisterprüfung, seit zwölf Jahren leitet er die mechanische Produktion.
► Seit 25 Jahren sind Melanie Haiss und Wolfram Wölk im Betrieb. Melanie Haiss begann als gewerbliche Mitarbeiterin im Versand, später war sie kaufmännische Mitarbeiterin in der Reparaturabteilung, noch später Mitarbeiterin Verkauf Inland, und seit mehr als drei Jahren hat sie die Verkaufsleitung Deutschland inne. Wolfram Wölk ist gewerblicher Mitarbeiter, zunächst im Versand, später in der mechanischen Produktion.
► Seit 15 Jahren bei boso sind die ungemein fremdsprachenversierte Susanne Altmeier-Hauser (Verkauf Export), Daniel Kudwien (gewerblicher Mitarbeiter in der mechanischen Produktion) und Hüseyin Üzum (gewerblicher Mitarbeiter in der mechanischen Produktion und Versand).
,,Es ist bekannt, dass die Mitarbeiter bei boso einen hohen Stellenwert haben", sagt Bürgermeister Oliver Simmendinger in seinem Grußwort. Und weil dies sosei, ,,kommen solche Jubiläen raus wie heute". Simmendinger bedankte sich für die Standorttreue des Unternehmens, lobte dessen Sinn für Qualität, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit und stellte fest: ,,Wir Junginger sind stolz, Teil der Geschichte der Firma boso zu sein und ein international erfolgreiches Medizintechnikunternehmen in unseren Mauern zu haben." Hardy Kromer