Auch Unternehmen setzen Sicherheitstechnik zum Schutz vor Einbruch ein, darüber hinaus spielen aber auch Brandschutz sowie Daten- und Netzwerksicherheit eine Rolle. Jürgen Taxis, Obermeister der Elektro-Innung Göppingen, berichtet: „Sicherheitstechnik umfasst heute ein breites Feld und Alarmanlagen, Videoüberwachungssysteme, Gefahrenmeldeanlagen und Zutrittskontrollen machen hier nur den Anfang. Während der Pandemie hat der Bedarf an Sicherheitstechnik noch einmal zugenommen und mit Blick auf die vergangenen Jahre ist davon auszugehen, dass sich der Trend fortsetzt.“
Vielfältiges Angebot an unterschiedlichen Systemen
Die Zahl der Anbieter wächst und inzwischen handelt es sich bei Sicherheits- und Gefahrenmeldetechnik nicht länger um ein Thema für Spezialisten, sondern um ein lohnenswertes Geschäftsfeld für alle Bereiche des Elektrohandwerks. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen von einfachen, schnell und unkompliziert zu installierenden Systemen bis hin zu komplexen Profianlagen, die eine spezielle VdS- oder DIN-Zertifizierung erfordern: letztere beispielsweise, wenn es sich um die Planung und Errichtung von Brandmelde- oder- Sprachalarmanlagen bei Unternehmen handelt oder um die Sicherheitstechnik in Smarthome-Anwendungen für Wohnhäuser und Wohnungen.
Einfache Installation funkbasierter Systeme Systeme, die auf Funk basieren, haben gegenüber leitungsgebundenen Anlagen den großen Vorteil, dass keine Kabel verlegt werden müssen und die Montage dadurch mit deutlich weniger Eingriffen in die Bausubstanz verbunden ist. Gewerbe-Unternehmen können ein solches
System in der Regel sogar während des laufenden Betriebs nachrüsten lassen, was kostentreibende Ausfallzeiten durch die Montage reduziert oder sogar vermeidet.
Damit den Kunden eine fachgerechte Installation gewährleistet werden kann, benötigen Elektro-Handwerksbetriebe aber spezielles Fachwissen und gegebenenfalls auch zertifizierte Mitarbeiter. Denn: Nicht nur technisches Know-how wird für eine korrekte Projektierung vorausgesetzt, sondern auch fundiertes Fachwissen über die einwandfreie Erstellung eines umfassenden Überwachungskonzepts. Förderung durch KfW Wer sich als Mieter oder Besitzer einer Wohnung oder eines Wohnhauses für die Investition in ein Sicherheitssystem zum Schutz vor Einbrüchen interessiert, kann von einer Förderung der KfW profitieren, wenn die dafür erforderlichen Voraussetzungen erfüllt werden. Möglich ist dabei ein Förderkredit im Rahmen des Programms „Altersgerecht Umbauen“ oder ein Investitionszuschuss in Höhe von bis zu 1600 Euro für das Förderprodukt „Einbruchschutz“.
„Der Bedarf an Sicherheitstechnik steigt seit einigen Jahren enorm.“
Jürgen Taxis
Obermeister Elektro-Innung Göppingen
Weitere Einsatzmöglichkeiten für Sicherheitstechnik
Während der Pandemie hat sich neben den Schutzthemen eine weitere Einsatzmöglichkeit für Sicherheitstechnik gezeigt, nämlich die Zutrittskontrolle in Abhängigkeit von erlaubter Personenzahl. Jürgen Taxis erklärt: „Abstand halten ist eine der wichtigsten Regeln, wenn es darum geht, die Übertragung von Viren zu vermeiden. Öffentliche Einrichtungen und Geschäfte müssen garantieren, dass sich nie zu viele Kunden gleichzeitig auf den Verkaufsflächen aufhalten. Viele Geschäfte haben die Kontrolle über die Zahl der anwesenden Besucher gelöst, indem beispielsweise jeder Kunde einen der abgezählten Einkaufswagen vor sich her schieben musste. Das war aber vor allem für die Kunden keine elegante Lösung, die nur rasch ein Päckchen Butter kaufen wollten. Hier gibt es dank angepasster Sicherheitstechnik bessere Möglichkeiten.“
Dazu gehören zum Beispiel Erfassungssysteme, die mittels optischem Sensor oder 3-D-Scanner zählen, wie viele Kunden den Laden betreten und verlassen. Displays am Eingang zeigen entsprechend der maximal erlaubten Kundenanzahl an, ob der Laden betreten werden darf oder noch gewartet werden muss.
Auch der Einsatz von Videokameras, die ohnehin schon in den meisten Geschäften installiert sind, hat sich für die Zutrittskontrolle etabliert. IP-Kameras mit integrierter Videoanalyse geben einen schnellen Überblick über die Gesamtanzahl der Menschen in einem Geschäft. Darüber hinaus können sie erfassen, wie viele Menschen sich in einem definierten Bereich aufhalten. „Bei langen Warteschlangen an den Kassen informiert das System dann automatisch das Personal, das gegebenenfalls weitere Kassen öffnen kann.“