Sonderveröffentlichung

Einkaufsevent Black Friday Schnäppchen am Fließband

Konsum: Am Freitag heißt es zuschnappen am „Black Friday“. Aber Vorsicht: Vor allem im Internet lauern viele unseriöse Angebote. Deshalb sollte man auch an diesem Einkaufstag auf den örtlichen Einzelhandel setzen.

Schon seit geraumer Zeit sind die Plakate zum Einkaufsevent „Black Friday“ in den Schaufenstern sichtbar. Foto: Bodo Marks/dpa

29.11.2019

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Als „Black Friday“ wird in den Vereinigten Staaten der Freitag nach „Thanksgiving“ genannt. Da Thanksgiving immer auf den vierten Donnerstag im November fällt, gilt der darauffolgende „Black Friday“ als Start in ein traditionelles Familienwochenende und als Beginn der Weihnachtseinkaufsaison. Dieser Trend ist in den vergangenen Jahren auch nach Europa und Deutschland geschwappt, wozu freilich der globale Handel im Internet beigetragen hat. Denn viele „Black Friday“-Angebote lassen sich speziell im Online-Handel finden. Doch der örtliche Einzelhandel hat längst die Chancen des langen Shopping-Wochenendes erkannt und bietet seinen Kunden inzwischen ebenfalls spezielle Rabatte für den „Black Friday“ an.

In größerem Rahmen findet der „Black Friday“ in Deutschland seit 2013 statt. Der Technologie-Konzern Apple war 2006 das erste Unternehmen, das zum „Black Friday“ mit Rabatten geworben hat. Den Namen „Black Friday“ verwendete Apple dabei in Deutschland nie, sondern sprach etwa 2012 von einem „eintägigen Shopping Event“. Das Event gewann in den Folgejahren schnell an Bekanntheit. 2013 bewarben 500 Händler ihre Angebote zum „Black Friday“ über eines von mehreren Werbeportalen. 2017 kannten bereits 89 Prozent aller Deutschen den „Black Friday“. Rund 60 Prozent wollten an ihm einkaufen. Im Jahr 2018 gaben bei einer Umfrage zur Bekanntheit von „Black Friday“ und „Cyber Monday“ in Deutschland bereits 94 Prozent der Befragten an, den Aktionstag „Black Friday“ zu kennen.

Drei Milliarden Umsatz

Im Gegensatz zu den USA entwickeln sich die Umsätze, die deutsche Händler am „Black Friday“ erzielen, positiv. 2014 erwarteten Online-Händler am „Black Friday“ einen Umsatz von 296 Millionen Euro, was einem Plus von 15,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2013 entsprach.

Nach Angaben des Payment-Unternehmens Klarna sind die Online-Einkäufe am „Black Friday“ im Vergleich zu einem normalen Freitag um 64 Prozent gestiegen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostiziert für 2019 einen Umsatz von 3,1 Milliarden Euro.

Tipps zum Online-Shopping

Verbraucherschützer warnen aber auch vor unseriösen Online-Angeboten, der Handel beziehungsweise Einkauf vor Ort sei zur Sicherheit immer vorzuziehen. Folgende Tipps für den Online-Einkauf sollte man beachten:

Wunschliste erstellen: Bevor sich Online-Shopper supergünstige, aber letztlich doch völlig unnütze Produkte andrehen lassen, sollten sie sich überlegen: Was brauche ich? Und wieviel Geld bin ich bereit, dafür auszugeben?

Preisalarm erstellen: Wer weiß, was er sucht, kann mithilfe von Preissuchmaschinen nach aktuellen Preisen schauen. Dann fällt es leichter, vermeintliche Angebote von tatsächlichen Schnäppchen zu unterscheiden. Denn viele Händler werben zwar mit hohen Prozenten – berechnen den Rabatt aber auf die ursprüngliche unverbindliche Preisempfehlung der Hersteller. Außerdem werden oft Ladenhüter zu Schnäppchenpreisen angeboten oder zunächst überhöhte Preise dargestellt, damit der Rabatt höher erscheint.

Vertrauenswürdige Shops erkennen: Kunden sollten nicht bei jedem Shop einkaufen, nur weil dieser günstige Preise verspricht. Es könnten nämlich Betrüger dahinter stecken. Ein gutes Zeichen ist ein funktionierendes Trusted-Shops-Siegel, das beim Draufklicken ein Fenster mit dem Zertifikat öffnet. Damit können Verbraucher auch die Internetadresse abgleichen, denn manchmal bauen Betrüger Klone vertrauenswürdiger Internetshops, die sich nur in einem Buchstaben der URL-Zeile vom Original unterscheiden. Auch das Kleingedruckte wie Impressum, Datenschutzerklärung und Widerrufsbelehrung kann Hinweise enthalten.

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Der Einkauf macht immer noch am meisten Spaß, wenn man ihn mit einem gemütlichen Bummel und guter Beratung verbinden kann.  Foto: Fabian Sommer/dpa

Gutscheine: Auf Gutscheinportalen tauchen manchmal Gutscheine auf, mit denen der Einkauf noch günstiger wird. Diese sind allerdings manchmal an Bedingungen wie die Anmeldung bei einem Newsletter gebunden – und in einigen Fällen mit anderen Rabattaktionen nicht kombinierbar.

Lieferzeiten und Versandkosten: Am Ende des Bestellvorgangs lauert häufig eine böse Überraschung: hohe Versandkosten. Verbraucher sollten verschiedene Versandoptionen ausprobieren – vielleicht ist ja die Lieferung in die Filiale um die Ecke kostenlos – und auch auf die Lieferdauer achten. Denn so manches vergriffene Produkt kann erst nach Monaten kommen, wenn die Preise vielleicht noch gefallen sind. Bei Bestellungen aus dem Nicht-EU-Ausland kann bereits ab 22 Euro der Zoll zuschlagen und 19 Prozent des Warenwerts als Gebühr verlangen.

Sichere Zahlmethoden: Verbraucher sollten niemals auf Vorkasse bestellen und auch Überweisungen möglichst vermeiden. Sicherer sind Lastschrift, Kreditkarte und Paypal, bei denen Abbuchungen zurückgeholt werden können. Seriöse Shops verlangen dafür keine hohen Gebühren.

Widerrufsrecht: Wer online bestellt, hat 14 Tage Zeit, seine Bestellung zu widerrufen. Allerdings sollten Verbraucher im Kopf behalten, dass sie manchmal für die Rücksendekosten müssen.