Urgemütlich und sehr herzlich
Sonderveröffentlichung

Einweihung der Wilderer-Hütte Urgemütlich und sehr herzlich

Gastronomie: Die neu errichtete Wilderer-Hütte im Schlemmerstüble ist größer und komfortabler als zuvor. Hilde Auer und ihr Sohn Florian bewirten sie gemeinsam.

Die Wirtsleute Hilde Auer und ihr Sohn Florian freuen sich darauf, auch in der neuen Wilderer-Hütte des Metzinger Schlemmerstübles wieder viele Gäste begrüßen zu dürfen. Hier werden Zwiebelrostbraten, Pfannenschnitzel und Försterin-Pfanne in urigem Ambiente serviert. Fotos: Natalie Eckelt

31.10.2025

Wenn Hilde Auer in ihr Schlemmerstüble kommt, schmeckt sie als Erstes einmal alle Soßen ab. „Wir haben vier Köche. Die haben schon mal eigene Ideen. Aber ohne Abschmecken, das gibt’s nicht“, sagt sie und muss lachen. Denn im Schlemmerstüble werden die alten Familienrezepte der Familie gekocht. „Dafür sind wir bekannt, und das soll auch so bleiben.“ Recht hat sie. Denn der Zwiebelrostbraten, das Pfannenschnitzel und die Försterin-Pfanne sind weithin berühmt. Nicht nur bei den Metzingern. „Wir haben Gäste, die kommen aus Lübeck, aus der Schweiz, aus Göppingen oder Schorndorf“, erzählt Florian Auer. Der Ingenieur und Sohn der Wirtin hat seinen Beruf an den Nagel gehängt und ist nun Jungwirt im Schlemmerstüble.

Notlösung wurde zum Hit

Angefangen hat alles mit einer Notlösung, die nach dem Brand des Vereinsrestaurants des Turnerbundes im Jahr 2014 hermusste. „Der Brand war im November und für Dezember waren wir komplett ausgebucht. Wir mussten uns was überlegen, wo wir all die Gäste unterbringen können“, so die Wirtin. „Unsere erste Idee waren Container oder ein Zelt, aber damals in der Flüchtlingszeit waren keine zu bekommen.“ Dann habe ein Stammgast angerufen und gesagt, dass man in Bayern Holzhütten mieten könne. „Also sind wir nach Dachau gefahren, wo so eine Hütte stand. Wir haben sie gesehen, und uns war klar, die ist es.“

Schon Mitte Dezember eröffnete die urige Holzhütte auf der Wiese neben dem niedergebrannten Turnerheim. „Ich wusste, es wird entweder ein großer Flopp oder ein Wahnsinnserfolg.“ Letzteres geschah. Denn fortan kamen die Gäste in Scharen. „Manche haben vorher angerufen, ob sie sich warm anziehen sollen für die Hütte. Aber wir hatten ja unsere Zeltheizung.“ In der zünftigen Hütte schmeckten die Kässpätzle und der selbstgemachte Kartoffelsalat gleich nochmal so gut. „Die Hüttenfeste mit Live-Musik waren legendär“, schwärmt die Chefin, die das Kochen von ihrer Mutter und ihrer Tante gelernt hat.

Neustart mit Hindernissen

So gingen sechseinhalb Jahre ins Land, bis der Turnerbund das Vereinsheim aufgab und Hilde Auer das niedergebrannte Gebäude renovieren und anbauen konnte. Natürlich im Stil des Hüttenzaubers. Denn eines hatte sich gezeigt: Die Gäste lieben es gemütlich. Und so eröffnete sie das Schlemmerstüble im November 2020 neu, damals während Corona zunächst nur mit Essen to-go.

Die Duldungs-Genehmigung für die Hütte lief gleichzeitig langsam aus. Was also sollte auf dem Platz geschehen? „Wir haben überlegt, ob wir die Hütte abbauen und verkaufen“, sagt Florian Auer. Aber das Herz der Familie hing doch zu sehr am improvisierten Schlemmerstüble. „Also war klar, wir wollen eine Hütte, aber wir müssen das richtig machen, mit einem Fundament und auch ein bisschen größer, damit es sich wirtschaftlich rechnet.“

Größer und komfortabler

Größer und komfortabler Entstanden ist nun eine neue Wilderer-Hütte, für die die alte praktisch in der Mitte auseinandergesägt wurde. „Alles Holz, das dunkel ist, stammt aus der alten Hütte“, erklärt Hilde Auer. „Das helle Holz ist neu dazugekommen.“ Während in der alten Hütte maximal 60 Personen Platz hatten, kann man jetzt mit bis zu 120 Personen Feste feiern. Denn dafür ist die Wilderer-Hütte gedacht: „Für Hochzeiten, Firmenevents, Tagungen und andere Feste.“ Der Charme der alten Hütte ist geblieben, aber es gibt mehr Komfort. „Wir haben jetzt eine Anrichteküche und richtige Toiletten und keinen Container mehr.“ Hilde Auer ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden, auch wenn ihr Herz sehr am alten Hüttle hing. Schließlich war es eine tolle Zeit. „Aber wenn ich abends vom Restaurant aus rüberschau und in der neuen Hütte alles schön beleuchtet ist, dann freue ich mich, dass dort drüben Leben ist.“

Im Frühling wird gefeiert

Ende Oktober gibt es zunächst eine kleine Eröffnungsfeier für geladene Gäste. „Da möchten wir uns bei allen Helfern und Handwerkern bedanken.“ Die offizielle Eröffnung der neuen Wilderer-Hütte erfolgt dann im Frühling mit Live-Musik. Bis dahin hat das 40-köpfige Team des Schlemmerstübles alle Hände voll zu tun mit Weihnachtsfeiern. Auf ihr Team ist die Wirtin stolz. „Wir sind mehr eine Familie als Kollegen.“ Und das merkt man. Wer im Schlemmerstüble mitanpackt, der hat auch ein Herz für die Wirtin mit dem Händchen für Rahmsoßen und für eine Idee, bei der nicht nur geschmacklich, sondern auch in puncto Gemütlichkeit und Herzlichkeit alles so ist, wie es sein soll. Die schönste Zeit des Tages ist für Hilde Auer, wenn sie nach Feierabend mit ihrem Team in der Gaststube zusammensitzt. „Und wir noch gemütlich den Tag Revue passieren lassen.“ Dann hat die Schlemmerstüble-Wirtin ihre Gäste wieder einmal satt und glücklich gemacht. Natalie Eckelt