Die Energiewende schreitet voran, dazu tragen die rund 50 000 elektrohandwerklichen Betriebe hierzulande mit ihren fast 530 000 Beschäftigten tatkräftig bei. Sie unterstützen die Umstellung auf erneuerbare Energien vor allem mit der Installation von Photovoltaik, Ladeinfrastruktur für Elektromobilität und Wärmepumpen.
2023 war ein gutes Jahr für den Solarbereich: Deutschlandweit wurden über eine Million Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) mit einer Gesamtleistung von 14,75 Gigawatt installiert – fast das Doppelte der in 2022 installierten Leistung. Die E-Handwerke haben an dieser Steigerung einen erheblichen Anteil. Das ergibt eine Hochrechnung des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH).
Wichtigstes Segment im PV-Geschäft stellen weiterhin mit großem Abstand die Dachanlagen dar. Gemäß den Berechnungen des ZVEH waren E-Handwerksbetriebe an mehr als zwei Dritteln der 2023 installierten Dachanlagen beteiligt. Und: Erstmals wurden in den ZVEH-Berechnungen auch Steckersolaranlagen analysiert. Dabei zeigte sich: E-Handwerksbetriebe werden auch mit dem Anschluss solcher Anlagen beauftragt.
Laut der Berechnung zur Gesamtentwicklung waren E-Handwerksbetriebe im vergangenen Jahr an der Installation von circa 550 000 PV-Anlagen beteiligt. Sie trugen damit zu einem Zubau in Höhe von etwa 8,6 Gigawatt – das entspricht fast 57 Prozent der in 2023 installierten PV-Leistung – bei.
Mehr Batteriespeicher
2023 ebenfalls deutlich gewachsen ist die Zahl der installierten Batteriespeicher. Laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) wurden knapp 600 000 Speicher installiert, von denen laut den Berechnungen des ZVEH circa 350 000 Speicher auf das Konto von E-Unternehmen gehen.
Leichte Zuwächse verzeichnete auch der Wärmepumpen-Bereich. So ergaben die Berechnungen des ZVEH, dass E-Handwerksbetriebe 2023 an der Installation von knapp 150 000 Wärmepumpen beteiligt waren – immerhin ein Plus von 20 000 Wärmepumpen.
Ein anderes Bild zeichnet sich indes im Bereich „Elektromobilität“ ab. Hier wurden 2023 durch das E-Handwerk rund 380 000 Ladestationen mit 440 000 Ladepunkten installiert. 2022 waren es noch 510 000 Ladestationen mit 600 000 Ladepunkten. Damit bestätigt sich ein Trend aus früheren Umfragen, die ein Abflauen der Nachfrage nach Ladeinfrastruktur andeuteten.
Begründen lässt sich das zum einen durch die kontinuierliche Absenkung der E-Auto-Förderung. Zum anderen gibt es in diesem Markt eine temporäre Sättigung, da 2021 und 2022 viele private Ladestationen im Zuge attraktiver Förderungen installiert wurden. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich der Rückgang ausschließlich bei privaten Ladestationen zeigt. Bei öffentlichen sowie halböffentlichen Ladesäulen dagegen konnte die Zahl der installierten Ladepunkte gegenüber 2022 sogar gesteigert werden. pm/ZVEH