„Auf den Handwerkermärkten werde ich oft gefragt, ob ich nicht eine Ausstellung mit meinen Sachen mache“, erklärt Ella Heuschmid, die seit 42 Jahren in Ehingen Figuren aus Ton herstellt. Nun ist es so weit. Am Tag der offenen Türe am Samstag, den 11. Mai von 9 bis 18 Uhr können sich die Besucherinnen und Besucher ein Bild von dem umfangreichen Sortiment an Figuren für jede Jahreszeit machen. Ella Heuschmid lädt in die Felchenstraße 25 zur Werkstattbesichtigung und zu einem Rundgang in gemütlicher Runde ein. Auch Kinder sind herzlich willkommen. Auf der großen Terrasse wird den ganzen Tag ein Kindertöpfern angeboten. „Ich stelle einen großen Sack Ton auf den Tisch und jedes Kind darf nach Herzenslust kneten und sich etwas aus Ton formen“, sagt die 77-Jährige, die viel Erfahrung mit dem Material hat.
Die Werke der Kinder dürfen dann zum Trocknen mit nach Hause genommen und zum Brennen wieder in die Werkstatt gegeben werden. Mamas und Papas können selbstverständlich helfen oder mitmachen. Die Eltern können es sich aber in Heuschmids schönem Garten mit den vielen Figuren gemütlich machen. Überall stehen wetterfeste Fasnetsfiguren, Keramik-Tiere und passend zur Jahreszeit die „Sommerfrischler“, die im bunten Badedress die Sonne genießen oder zum Angeln gehen. Beliebt sind auch Ella Heuschmids „Guck-und-Horch“ Figuren, die man als witzige Gartendekoration auf Pfosten oder Besenstiele stecken kann. Vielleicht werden die Gäste auch auf dem Flohmarkt fündig, den Heuschmids Tochter Iris mit einer Freundin aufbaut. Dort werden vor allem Kindersachen angeboten.
Seit vielen Jahren geht Ella Heuschmid auf verschiedene Handwerkermärkte und ist auch auf dem Ehinger Weihnachtsmarkt mit Krippenfiguren oder dem Ehinger Kräutermarkt mit Gartenkeramik vertreten. Eigentlich wolle sie ein wenig kürzertreten, erklärt die Keramikerin, „aber dann fällt mir wieder etwas Neues ein“, schmunzelt sie. Eine ihrer Neuschöpfungen sind Nistkästen in Form eines Kopfes. Als Einflugloch dient ein Auge oder der Mund. Erst auf den zweiten Blick sieht man, dass man das Ohr wie einen Deckel herausziehen kann, um den Nistkasten innen zu reinigen. Vielen Figuren von Ella Heuschmid sitzt der Schalk im Nacken. So gibt es männliche und weibliche Eulen. Und worin besteht der Unterschied? „Die weiblichen haben den Schnabel offen“, lacht Heuschmid. Die Männer halten den Schnabel - zumindest in der Keramik-Welt. CHRISTINA KIRSCH