Zeit, Neues zu probieren
Sonderveröffentlichung

Engagement lohnt sich Zeit, Neues zu probieren

BFD/FSJ: Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Sie sind nicht nur ein Gewinn für die Gesellschaft, sondern auch für die Freiwilligen selbst.

Wer sich für einen Bundesfreiwilligendienst in einem sozialen Bereich entscheidet, lernt viel über sich und andere. Fotos: BMFSFJ/Bertram Hoekstra

17.07.2023

Sofiane (18) fährt Patientinnen und Patienten zum Arzt, Barbara (66) führt Jugendliche an die Welt der Kunst und Musik heran, Bob (18) beobachtet seltene Wildtiere und Gottfried (54) betreut Rentnerinnen und Rentner. So unterschiedlich ihr Einsatz ist, eines haben sie gemeinsam: Sie alle engagieren sich freiwillig.

Im am 1. Juli 2011 eingeführten Bundesfreiwilligendienst (BFD) engagieren sich Menschen (als Bufdis, BFDler oder Bundesfreiwillige bezeichnet) für das Allgemeinwohl. Ziel des Bundesfreiwilligendienstes ist es unter anderem, das Konzept des Freiwilligendienstes auf eine breitere gesellschaftliche Basis zu stellen, da der Bundesfreiwilligendienst im Gegensatz zu den Jugendfreiwilligendiensten, wie dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ), auch für Erwachsene über 27 Jahre offen ist. Die zentrale Verwaltung wird durch das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben wahrgenommen. 

Jeder kann sich engagieren

Der Bundesfreiwilligendienst ist ein Angebot an Frauen und Männer jeden Alters, sich außerhalb von Beruf und Schule für das Allgemeinwohl zu engagieren im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich oder im Bereich des Sports, der Integration sowie im Zivil- und Katastrophenschutz.

Die Aussetzung des Wehrdienstes und damit auch des Zivildienstes zum 1. Juli 2011 war eine große gesellschaftliche Herausforderung. Der Bundesfreiwilligendienst sollte helfen, die Folgen der Aussetzung des Zivildienstes zumindest teilweise zu kompensieren. Alle nach dem Zivildienstgesetz anerkannten Dienststellen und -plätze wurden daher automatisch als Einsatzstellen und Plätze des Bundesfreiwilligendienstes anerkannt.

Im Bundesfreiwilligendienst kann sich jeder engagieren, der die Vollzeitschulpflicht erfüllt hat: Menschen jeden Alters nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht (je nach Bundesland mit 16, manchmal auch schon mit 15 Jahren), Männer und Frauen. Jüngere Freiwillige erwerben und vertiefen ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen, ältere Freiwillige bringen ihre eigene Lebens- und Berufserfahrung ein.

In der Regel dauert der Bundesfreiwilligendienst zwölf Monate, mindestens jedoch sechs und höchstens 18 Monate. In Ausnahmefällen kann er bis zu 24 Monate geleistet werden.

Freiwilliges Soziales Jahr

Das Freiwillige Soziale Jahr ist ein Freiwilligendienst für junge Menschen zwischen 15 bis 26 Jahren. FSJler engagieren sich sechs bis 18 Monate praktisch in einer sozialen Einrichtung. Damit helfen sie vielen Menschen und leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Sie bilden sich selbst weiter und können herausfinden, was sie später beruflich machen möchten.

Soziale Träger haben Einrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten (Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, alten Menschen usw.). Für diese Einrichtungen bieten die Träger FSJ-Stellen an. Beworben wird sich also in der Regel nicht direkt bei der Einsatzstelle, sondern beim Träger. Er hilft dann, die richtige FSJ-Stelle zu finden.

Am Anfang ist alles neu und aufregend. Damit jeder in seiner Einsatzstelle gut ankommt und sich schnell wohlfühlt, bekommt er eine Begleitperson an seine Seite - meist ein erfahrenes Teammitglied der Einrichtung.

Ob Bundesfreiwilligendienst oder Freiwilliges Soziale Jahr, beide sind ein Gewinn für die Gesellschaft, genauso aber auch für die Freiwilligen selbst.