,,Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen." Dieser Spruch, der dem Schriftsteller Hermann Hesse zugeschrieben wird, steht in zahlreichen Erfolgs-Ratgebern. Zurecht, denn er beschreibt eine der Motivationen, die letztlich zum Erfolg führen: das Streben nach mehr, nach neuen Ufern. Wenn er wie viele Zeitgenossen gesagt hätte: „Das geht nicht, das ging noch nie und das wird auch nie gehen", dann hätte Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert nicht den Buchdruck erfunden. Bis heute prägen Bücher unser Leben, sie sind der Schlüssel zu Bildung.
Auch Alexander Graham Bell hätte sich zurücklehnen und damit zufriedengeben können, dass das Telegramm die schnellste Art der Kommunikation ist. Stattdessen tüftelte er daran, Töne über elektrische Signale zu übertragen. Wie weit seine Erfindung des Telefons noch reichen würde, dass viel mehr Informationen auf elektrischem Weg übertragen werden können als Töne, das konnte er nicht wissen. Doch wie Gutenberg legte er den Grundstein für viele weitere Entwicklungen, die uns bis heute begleiten.
Bis in die heutige Zeit beweisen die Köpfe hinter modernen Unternehmen Weitsicht: Steve Jobs etwa griff die Idee auf, das Büro in der Hosentasche überallhin mitnehmen zu können. Das klare, schlichte Design des iPhones und die Möglichkeit, es über selbst herunterladbare Apps zu individualisieren, überzeugen bis heute. Menschen wie Steve Jobs brennen für ihre Ziele und nehmen auch Probleme in Kauf. Sie wissen, dass es Hochs und Tiefs gibt. Diese Leidenschaft und Motivation gehört zu den persönlichen Voraussetzungen, die Unternehmer mitbringen müssen, um wirklich erfolgreich zu sein.
Rückschläge einstecken und daran wachsen
Ein weiteres wichtiges Erfolgskriterium ist es, mit Rückschlägen umzugehen. Denn auch in der Welt der scheinbar Erfolgsverwöhnten scheint nicht immer die Sonne. Wichtig ist es, sich von Problemen nicht unterkriegen zu lassen. Erfolgreiche Menschen begreifen Schwierigkeiten als Chance. Jedes Problem ist die Möglichkeit, einen anderen Weg auszuprobieren und so ebenfalls Erfolg zu haben. Mit etwas Glück ist dieser scheinbare Umweg am Ende sogar effizienter und verschafft einen Vorsprung vor der Konkurrenz. Um einen weiteren Tüftler, Forscher und Entdecker zu zitieren, Thomas Edison sagte einst übers Scheitern: ,,Ich habe nicht versagt. Ich habe mit Erfolg zehntausend Wege entdeckt, die zu keinem Ergebnis führen."
Erfolgreichen Menschen wird oft eine charismatische Persönlichkeit nachgesagt - manchen, wie dem US-Unternehmer Elon Musk auch ein Hang zur Exzentrik. Doch eins haben sie gemeinsam: Sie lassen sich nicht von ihrem Weg abbringen. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben, tüfteln und arbeiten sie so lange daran, bis sie es in die Realität umsetzen können. Doch keiner dieser Menschen hätte es komplett allein geschafft. Egal, ob man in Gesprächen mit Kollegen oder Gleichgesinnten über Ideen brütet oder ob tausende Menschen die Ideen der Tüftler später umsetzen und massentauglich machen wie an den Fließbändern des Autopioniers Ford. Gerade in erfolgreichen Unternehmen ist das Team ein entscheidender Faktor - und dieses auch zu führen.
Der Antrieb jedes Menschen ist sehr individuell
Denn ganz gleich, was es ist: Jeder Mensch hat etwas, was ihn von innen heraus antreibt. Die sogenannte intrinsische Motivation. Und es ist gut, diesen inneren Antrieb und die Bedürfnisse, die ihm zugrunde liegen, zu kennen. Buchautorin und Coach Mira Mühlenhof listet in ihrem Buch ,,Chefsache intrinsische Motivation" zehn verschiedene Denk-, Gefühlsund Handlungsmuster auf, die sich im menschlichen Verhalten widerspiegeln und mithin der innere Antrieb sind. Sie reichen von Perfektion, Liebe, Erfolg und Individualität über Wissen, Sicherheit und Kampf bis zu Spaß, Macht und Harmonie.
Wichtig ist es, die richtigen Berufsfelder und die zur Motivation passenden Stellen zu finden. Das geht selbst bei monotoner Fließbandarbeit. ,,Wenn ich als intrinsische Motivation die Perfektion habe, kann ich sie ausleben, indem ich Arbeitsprozesse noch mehr optimiere, noch effektiver gestalte und noch genauer arbeite", so Mühlenhof. Nach Ansicht des Wirtschaftspsychologen Florian Becker spielt vor allem die Arbeitsgestaltung eine wichtige Rolle bei der Motivation. ,,Man sollte versuchen, die Arbeiten so anzulegen, dass man schon auf dem Weg Erfolgserlebnisse hat und nicht erst am Ziel." Dazu zähle auch, Feedback vom Team oder Kunden einzuholen - denn dann gibt es oft Anerkennung, manchmal aber auch Kritik.
Was aber, wenn ich meinen Job, mein Team und meine Führungskraft mag und es trotzdem Momente gibt, in denen ich keine Lust habe, einen bestimmten Auftrag auszuführen? ,,Natürlich wird nicht immer alles Sinn und Freude machen", räumt Becker ein. ,,Manchmal kommst du im Leben an einen Punkt, wo du einfach leisten musst, auch wenn es wehtut." dpa/ka