Erfolgsgeschichten Hinterkopf GmbH in Eislingen: Schwäbische Wurzeln - globale Visionen

Die unschätzbaren Vorteile eines Familienunternehmens sind bei der Hinterkopf GmbH deutlich spürbar – sie werden auch in der stabilen Kernbelegschaft sichtbar. Firmenzugehörigkeiten von mehr als 20 Jahren sind keine Seltenheit. Ein weiterer Erfolgsfaktor sind die engagierten Teammitglieder, die, angeführt von Alexander Hinterkopf, dem Sohn des Gründers Kurt Hinterkopf, mutig, kreativ und klug handeln. Alexander Hinterkopf sieht den Standort Deutschland als bereichernd für das Unternehmen, im Gegensatz zur viel verbreiteten Meinung.

„Wir als Familienunternehmen schätzen unsere Mitarbeitenden als individuelle Persönlichkeiten mit Geschichten. Viele von ihnen begannen ihre berufliche Laufbahn bei uns und einige sind seit mehr als zwei Jahrzehnten Teil unseres Teams“, erzählt Alexander Hinterkopf, Geschäftsführer des gleichnamigen Familienunternehmens aus Eislingen. Das Unternehmen, das sich auf die Fertigung von Linien und Maschinen zur Produktion sowie Dekoration von Dosen, Tuben und Flaschen aus Aluminium und Kunststoff spezialisiert hat, betont: „Kontinuität in der Belegschaft ist ein Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg.“ Er erklärt, dass fundiertes Wissen und ein tiefes Verständnis für das Unternehmen erst im Laufe der Jahre aufgebaut werden können. Dieses Wissen wird bei Hinterkopf schon immer an viele jungen Mitarbeitende weitergegeben. Sie verbinden den Erfahrungsschatz mit neuen innovativen Ideen. Aus dieser dynamischen Mischung erwächst ein Streben nach ständiger Verbesserung. Hier liegt ein weiterer Faktor für den nachhaltigen Erfolg. Die Hinterkopf GmbH könne mit einer Eiche verglichen werden – mit stabilen alten Ästen, an denen sich immer wieder junge Triebe bilden. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1962 ist die Belegschaft auf mittlerweile 210 Mitarbeitende angewachsen. „Ein gesundes Wachstum“, wie der Geschäftsführer findet. Die nächste Generation der Familie Hinterkopf steht bereits in den Startlöchern: Tochter Christina ergänzt nach ihrem erfolgreich abgeschlossenen BWL-Studium seit diesem Jahr die Geschäftsführung. Sohn Christoph absolviert derzeit seinen Master im Fach Maschinenbau am RMIT, dem Royal Melbourne Institut of Technology, während die jüngste Tochter Katrin ebenfalls Maschinenbau an der angesehenen RWTH Aachen studiert.

Von Eislingen in die Welt hinaus

Die Hinterkopf GmbH hat sich als unangefochtener Weltmarkt- und Technologieführer etabliert, wenn es um die Produktion und Veredelung von zylindrischen Hohlkörpern geht. In modernsten Anlagen werden Deo-Sprays, Getränkedosen und Kosmetiktuben für weltbekannte Marken hergestellt und veredelt. „Beim Blick in die Kosmetik- oder Lebensmittelregale von Drogerien oder Supermärkten wird man mit Sicherheit zahlreiche Artikel sehen, die mithilfe einer Hinterkopf-Anlage verpackt und dekoriert wurden“, betont Hinterkopf stolz. Besonders herausragend sind die innovativen Digitaldruckmaschinen des Unternehmens, die eine nachhaltige Dekoration von Rundkörpern wie Getränkedosen und Kosmetikprodukten ermöglichen. Hinterkopf hat sich diese Spitzenposition mit einer engagierten Belegschaft, überragender technischer Expertise und beeindruckender Produktqualität seit Firmengründung 1962 erarbeitet und wird zu Recht als „Hidden Champion“ gefeiert.

Mittelstand profitiert von Industriepolitik

Laut dem Geschäftsführer seien für den wirtschaftlichen Erfolg viele Bedingungen wie soziale Absicherung, Infrastruktur und rechtliche Rahmenbedingen wichtig. „Es ist bedauerlich, dass momentan die gestiegenen Energiepreise so stark in den Vordergrund gerückt werden.“ Ein verarbeitendes Unternehmen der Leichtindustrie, das über Jahre und Jahrzehnte hinweg gesund wachse, könne diese Herausforderungen meistern. Die Entscheidung vieler Unternehmen, Standorte ins Ausland zu verlagern, kann Hinterkopf ebenfalls nicht nachvollziehen: „Für uns ist Eislingen weiter attraktiv. Viele unserer Partnerfirmen und Lieferanten stammen aus der Region, die Infrastruktur ist sehr gut ausgebaut und die Mitarbeitenden identifizieren sich mit dem Unternehmen.“ Dadurch sei Hinterkopf nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber in der Region Göppingen, sondern auch ein wichtiger Geschäftspartner für regionale Unternehmen. Dass das Unternehmen heute dort ist, wo es ist, hat nicht zuletzt mit der Unternehmerfreundlichen Industriepolitik vergangener Jahrzehnte zu tun. Gefördert wurden damals junge Unternehmen, die Innovationen vorantrieben, sich mit ihrer Heimat verbunden fühlten und dort Arbeitsplätze schufen. „Start-ups würde man heute sagen. Mein Vater musste gerade einmal 22 Prozent Steuern bezahlen, anstatt der üblichen rund 45 Prozent. Auch, weil er als Unternehmer zahlreiche Patente anmeldete. Das macht einen gewaltigen Unterschied“, sagt Alexander Hinterkopf. Denn das Geld konnte sein Vater intern in den Aufbau des Unternehmens investieren. Heute unterstütze man lieber globale Konzerne, bei denen diese wirtschaftliche Nachhaltigkeit meist nachrangig ist.

Fortwährender Erfindergeist - gestern, heute und morgen

Dieser unternehmerische Geist ist bis heute spürbar: „Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Technologien und Prozesse weiterzuentwickeln. Unsere jüngsten Erfolge belegen das: In den letzten zwölf Monaten konnten wir 20 neue Mitarbeitende willkommen heißen.“ Dieses Wachstum spiegelt sich auch im Firmensitz in Eislingen wider, wo derzeit die Produktionsfläche erweitert wird. Dort entsteht der nagelneue Komplex Home of Digital Printing, der Platz für insgesamt 50 Mitarbeitende bieten wird. Zusätzlich wird bis zum Frühjahr 2024 ein wegweisendes Ausbildungszentrum in der Region fertiggestellt sein. pm