Bessere Ausbeute dank technologischem Fortschritt
Doch der technologische Fortschritt macht es möglich, heute weitaus mehr Quellen „anzuzapfen“: Biogasanlagen gewinnen durch die Zersetzung von pflanzlichen und tierischen Stoffen Gas, das sowohl in Strom verwandelt werden als auch zum Heizen dienen kann. Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht in Strom um, den viele Haushalt selbst nutzen. Das macht die Versorgung dezentral und die Nutzer unabhängig. Und Geothermieanlagen nutzen die in der Erdkruste gespeicherte Wärme – meist für die Wärmeversorgung von Gebäuden, aber auch zur Erzeugung von Strom.
All diese Energieformen haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind regenerativ, „verpuffen“ also nicht nach einmaligem Gebrauch, so wie beim Verbrennen von Öl und Gas. Bei der Herstellung von Solarzellen wird viel Energie benötigt. Auch Transport und Installation sowie der Abbau von Photovoltaikanlagen verbraucht Energie. Doch bereits nach zwei bis drei Jahren Betrieb haben sie diese Energie selbst wieder produziert. Bei einer Lebensdauer von 20-30 Jahren erzeugen sie also etwa zehnmal so viel Energie, wie für ihre Herstellung, ihren Transport, die Installation, den Aufbau und die Entsorgung benötigt wird. Ähnliches gilt für andere Formen.
Nun sind auch erneuerbare Energien keine Zaubermittel. Die Frage der Speicherung bleibt weiter ein Thema, schließlich wird Energie auch gebraucht, wenn gerade keine Sonne scheint oder wenn kein Wind geht. Doch der Wirtschaftszweig boomt – vom Solarmodul für den Balkon, mit dem auch Mieter ihren eigenen Strom erzeugen können bis hin zur Wärmepumpe für das Eigenheim, das umweltfreundlich und günstig dafür sorgt, dass im Winter kein Bewohner friert.
41,1 Prozent des bundesweit verbrauchten Stroms waren 2021 regenerativ.
Quelle: Statista
Ursprung in Sachsen
Den Tag der erneuerbaren Energien gibt es seit 1996. Ins Leben gerufen hat ihn die sächsische Stadt Oederan zum damaligen 10. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. „Wir zeigen, es geht auch anders“ war und ist seither das Motto.
In diesem Jahr wurde der Tag auf den 30. April gelegt, rund um ihn gibt es eine ganze Themenwoche, an der sich etliche Händler, Produzenten und Dienstleister beteiligen. Interessierte haben also beste Voraussetzungen.