Der 15. April 2023 war ein historischer Tag: Denn um kurz vor Mitternacht wurden die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland heruntergefahren. Energie wird zwar auch aus fossilen Energieträgern gewonnen, doch die Zukunft gehört ohne Frage den Erneuerbaren Energien.
Die Sonne liefert ohne Ende Energie
Und dass diese Zukunft schon längst begonnen hat, kann man im ganzen Land sehen. Auf immer mehr Dächern, an Balkonen oder sogar an Fassaden gibt es Photovoltaikanlagen. Die darin verbauten Solarzellen fangen Sonnenlicht ein und wandeln dieses in Strom um. Auch solarthermische Kraftwerke funktionieren mit Sonne. Die Sonnenstrahlen erhitzen eine in der Anlage enthaltene Flüssigkeit, die eine Turbine antriebt. Die Kraftwerke können zur Kraft-Wärme-Kopplung oder zur reinen Stromerzeugung genutzt werden. Wer Solarkollektoren auf dem Dach hat, kann mit der Sonne das Wasser erhitzen, das im Haushalt gebraucht wird.
Der Wind fegt übers Land
Auf hoher See geht quasi immer ein Wind, weswegen Windräder im Meer eine gute Sache sind. Doch auch an Land weht es mitunter kräftig. Eine ganz natürliche Energie, die man nicht verschwenden sollte. Windräder gibt es ja schon seit Jahrhunderten, doch erst die moderne Technik macht es möglich, das volle Potential des Windes zu nutzen. Aktuell stammen, laut Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, acht Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus Windenergie.
Auch die Wasserkraft wird seit Jahrhunderten vom Menschen genutzt. Man denke nur an historische Getreidemühlen direkt am Fluss. Die Energiegewinnung aus Wasserkraft funktioniert dort am besten, wo die Landschaft bergig ist. Hierzulande gibt es drei Arten von Wasserkraftwerken: Kleinwasserkraftwerke, Speicherkraftwerke und Laufwasserkraftwerke. Biomasse nimmt unter den Erneuerbaren Energien eine besondere Stellung ein. Sie lässt sich in fester, flüssiger und gasförmiger Form zur Gewinnung von Strom und Wärme nutzen. Zudem können aus Biomasse auch Biokraftstoffe hergestellt werden. Zur Biomasse zählen zum Beispiel Altholz, Gülle oder auch der Abfall aus der Biotonne. Ein Großteil der Biomasse zur Energiegewinnung stammt aus der Land- und Forstwirtschaft.
Ein Schatz, der unter der Erde ruht
Und auch unter der Erde schlummert noch eine wichtige Energiequelle: die Geothermie, auch Erdwärme genannt. Um an diese Energie ranzukommen, gibt es unterschiedliche Bohrverfahren. Bei der sogenannten oberflächennahen Geothermie wird bis rund 400 Meter in die Tiefe gebohrt. Die dabei gewonnene Energie wird vor allem für den Betrieb von Wärmepumpen in privaten Haushalten genutzt, die für warmes Wasser und Heizwärme sorgen. Anne Schur
Der Ursprung des Aktionstages
Bereits seit dem Jahr 1996 findet der „Tag der Erneuerbaren Energien" im April statt. Seinen Ursprung hat der Tag in der sächsischen Stadt Oederan. Dort wurde er zum ersten Mal begannen, anlässlich des 10. Jahrestages des Reaktorunfalls in Tschernobyl am 26. April 1986.