Erntefeste gibt es seit der Antike. In der christlichen Kirche werden sie seit dem dritten Jahrhundert gefeiert: Katholiken begehen das Erntedankfest am ersten Sonntag im Oktober, Protestanten am Sonntag nach Michaelis (29. September).


Dieses Jahr passt in Deutschland alles zusammen: Erntedank wurde am 5. Oktober gefeiert, mit vielen Aktivitäten vor Ort. Darum veranstaltet die Kreislandjugend Ulm ihren großen Umzug eine Woche später, am Sonntag, 12. Oktober, ab 13 Uhr in Weidenstetten – wenn alle Zeit haben. Nach acht Jahren wieder und mit 50 Gruppen.
Auf Vergütung verzichten
Das ist eine Menge, finden die gleichberechtigten Vorsitzenden Julian Ziegler und Lisa Botzenhardt stolz. Zwischendurch gab es einen Durchhänger bei den Anmeldungen, doch schlussendlich wurde die Zielgröße erreicht, die sich das 20-köpfige Organisationsteam (der Kreisvorstand und die Vorsitzenden der fünf Ortsvereine) vorgenommen hatte. Sie kommen aus Altheim/Alb, Berghülen, Ballendorf, Langenau und Nellingen und vereinen etwa 500 Mitglieder in ihren Reihen. Mit 35 endet automatisch die Mitgliedschaft.


Mit dem großen Benefiz-Event, zu dem etwa 5000 Besucherinnen und Besucher erwartet werden, verbindet die Kreislandjugend das Ziel, Gutes fürs Aufschnaufhaus in Jungingen zu tun. „Viele Gruppen verzichten auf ihre angebotene Vergütung“, erzählt Ziegler. So hofft er wieder auf ein großes Spendenergebnis. Im Aufschnaufhaus können Familien mit behinderten Kindern zur Ruhe kommen und Kraft schöpfen, denn Erntedank bedeutet aus Sicht der Landjugend auch teilen. Ziegler: „Das passt einfach für uns“.
Der 20-Jährige verdeutlicht, was es mit dem Motto „Wachsen, Pflegen, Ernten - für eine lebenswerte Zukunft“ auf sich hat: Man blickt nicht nur zurück auf, was in einem Jahr mit Fleiß und Hingabe erarbeitet wurde, die Landjugend will auch Verantwortung für morgen übernehmen. Also miteinander lernen, achtsam mit der Natur umgehen und der Moment des Innehaltens, des Dankes. rs