Der Einzelhandel wirbt immer wieder mit neuen „unschlagbaren“ Schnäppchen, meist handelt es sich dabei jedoch – wie sollte es auch anders sein – um Angebote, die zeitlich begrenzt sind. Letztlich wird damit nur transparent, wie groß die Margen immer noch sind, die der Handel an den Produkten verdient. Wirklich clevere Konsumenten kaufen daher dort, wo die Gewinnspannen per se minimal sind: beim Hersteller direkt. Gegenüber den Sonderangeboten im Einzelhandel hat der Fabrikverkauf viele Vorteile: So sind beispielsweise die günstigen Preise ganzjährig verfügbar. Und bei Rabatten von bis zu 50 Prozent kann man sich auch mal einen Traum vom Nobel-Designer erfüllen.
Ob Mode, Möbel oder Nahrungsmittel, Hersteller und Einzelhändler aller Branchen haben mittlerweile erkannt, dass der Fabrikverkauf eine von allen Seiten akzeptierte Verkaufsform geworden ist. Dabei sind die Tage des unpersönlichen Abverkaufs von 2. Wahl Artikeln, Überproduktionen oder Vorjahreskollektionen längst gezählt. Das Kundenvertrauen steht bei vielen modernen Outlet-Stores an vorderster Stelle, darum setzen sie auf angenehmes Ambiente sowie eine gute Beratung. Ursprünglich kommt das Konzept „Outlet“ aus den USA – und wie so viele andere Ideen, hat auch diese ihren Weg bis nach Europa gemacht, wo sich Designer Outlets in den letzten Jahren ihren Platz in der Shoppingwelt erkämpft haben. Das Erfolgsrezept klingt erstmal einfach: Marken günstiger anbieten, als die Konkurrenz es tut. Aber wie ist das überhaupt möglich, ohne qualitative Einbußen machen zu müssen? Dafür schauen wir uns an, wo unsere Marken herkommen und was an ihnen so besonders ist. In Outlet-Centern wird Kleidung angeboten, die direkt vom Hersteller kommt. Dabei handelt es sich um handelsübliche Vorjahresware, Restbestände und Überproduktionen.
Bei Outletware handelt es sich also um Markenkleidung, die keine Mangelware, sondern einfach nur nicht mehr brandaktuell ist, doch immer noch modisch, hochqualitativ und voll im Geist der Zeit. Auch B-Ware wird in Outlet-Centern verkauft, wenn auch nur zu einem verschwindend geringen Anteil. Neben all diesen Gründen gibt es noch zwei weitere Faktoren, die es den Marken erlauben, hochqualitative Ware deutlich günstiger anzubieten, als es ein normaler Markenladen tun kann: Einerseits können Rückläufer oder Restposten aus den Vorjahreskollektionen günstig abverkauft werden – dadurch spart die Marke wesentlich an Lagerkosten. Außerdem benötigt ein Fashion-Outlet im Vergleich zu herkömmlichen Ladengeschäften weniger Platz für den Verkauf von Markenkleidung, was sich positiv auf die Mietkosten auswirken könnte. ma