Den ersten Einkaufsführer „Fabrikverkauf in Deutschland“ gab es im Jahre 1992. So etwas hatte es zuvor nicht gegeben und der Verlag traf damals den Nerv der Zeit. Er wurde sofort eines der meistgekauften Bücher Deutschlands und hielt sich jahrelang auf der Buchreport-Bestsellerliste. Es sprach sich rasch herum, dass man im Fabrikverkauf nicht nur „Billigteile“ sondern auch Top-Marken zu Niedrigpreisen bekommt. Und das ist für breite Käuferschichten attraktiver denn je, denn beim Einkauf wird das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr kritisch geprüft. Zumal viele den Euro zweimal umdrehen (müssen), bevor sie ihn ausgeben.


Fabrikverkauf im Wande
Ob Mode, Möbel oder Nahrungsmittel, Hersteller und Einzelhändler aller Branchen haben mittlerweile erkannt, dass der Fabrikverkauf eine von allen Seiten akzeptierte Verkaufsform geworden ist. Dabei sind die Tage des unpersönlichen Abverkaufs von 2. Wahl Artikeln, Überproduktionen oder Vorjahreskollektionen längst gezählt. Das Kundenvertrauen steht bei vielen modernen Outlet-Stores an vorderster Stelle, darum setzen sie auf angenehmes Ambiente sowie eine gute Beratung. Ursprünglich kommt das Konzept „Outlet“ aus den USA – und wie so viele andere Ideen, hat auch diese ihren Weg bis nach Europa gemacht, wo sich Designer Outlets in den letzten Jahren ihren Platz in der Shoppingwelt erkämpft haben. Das Erfolgsrezept klingt erstmal einfach: Marken günstiger anbieten, als die Konkurrenz es tut. Aber wie ist das überhaupt möglich, ohne qualitative Einbußen machen zu müssen? Dafür schauen wir uns an, wo unsere Marken herkommen und was an ihnen so besonders ist. In Outlet-Centern wird Kleidung angeboten, die direkt vom Hersteller kommt. Dabei handelt es sich um handelsübliche Vorjahresware, Restbestände und Überproduktionen.
Markenkleidung
Bei Outletware handelt es sich also um Markenkleidung, die keine Mangelware, sondern einfach nur nicht mehr brandaktuell ist, doch immer noch modisch, hochqualitativ und voll im Geist der Zeit. Auch B-Ware wird in Outlet-Centern verkauft, wenn auch nur zu einem verschwindend geringen Anteil. Im Einzelhandel ist stets top aktuelle Mode zu finden. Dazu bilden Outlet-Center die perfekte Ergänzung – wer preisbewusst shoppen möchte, findet hier atemberaubende Schnäppchen und modische Angebote von hoher Qualität. Auch das Bild von vollen Hallen beim Werksverkauf ist mittlerweile schon lange veraltet: Moderne Outlet Stores haben ihren ganz eigenen, stylischen Flair und präsentieren sich in stilvoller Boutique-Manier.
Vorteile für das Unternehmen
Neben all diesen Gründen gibt es noch zwei weitere Faktoren, die es den Marken erlauben, hochqualitative Ware deutlich günstiger anzubieten, als es ein normaler Markenladen tun kann: Einerseits können Rückläufer oder Restposten aus den Vorjahreskollektionen günstig abverkauft werden – dadurch spart die Marke wesentlich an Lagerkosten. Außerdem benötigt ein Fashion-Outlet im Vergleich zu herkömmlichen Ladengeschäften weniger Platz für den Verkauf von Markenkleidung, was sich positiv auf die Mietkosten auswirken könnte.