Der Handel ist der Berufszweig mit den meisten Arbeitgebern in Deutschland, und rund 30 000 Unternehmen aus dieser Branche schrieben im September 2021 mehr als 162 250 Jobangebote aus. Das entspricht 13,7 Prozent aller Jobangebote, womit der Handel auf Platz zwei liegt. Rund 70 Prozent der Jobs umfassen offene Stellen im Einzelhandel, 20 Prozent im Großhandel und zehn Prozent im Handel mit Kraftfahrzeugen. Ein großes Angebot wird hier zudem Auszubildenden geboten: Insgesamt 22,1 Prozent der Jobangebote richten sich an Berufseinsteiger.
Den dritten Platz im Ranking belegt die Industrie. Zwar stellen steigende Gas- und Kohlendioxid-Preise sowie Lieferengpässe gerade die Industrie derzeit vor erhebliche Herausforderungen, aber auf den Stellenmarkt zeigen sich bisher noch keine Auswirkungen. Im Vergleich zum Vormonat ist das Jobangebot sogar leicht gestiegen.
Insgesamt richten sich 12,3 Prozent aller veröffentlichten Jobangebote an Fachkräfte für die Industriebranche. Besonders gefragt waren im September Fachkräfte für den Maschinenbau (17,5 Prozent aller Jobs in der Industrie), gefolgt von Mitarbeitern in Unternehmen mit Spezialisierung auf die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten (11,8 Prozent) und in der Metallindustrie (11,3 Prozent). Die Automobilindustrie folgt auf dem fünften Platz mit 8,9 Prozent der offenen Stellenangebote noch hinter der Nahrungsmittelverarbeitung (10,6 Prozent).
Der demografische Wandel lässt seit Jahren die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen stärker steigen. Die Personalengpässe wurden dabei durch die Corona-Pandemie noch weiter verschärft, und die Nachfrage nach Fachkräften bleibt hoch. So wurden im September für die Branche Gesundheits- und Sozialwesen über 106 000 Fachkräfte gesucht.
Ärzte und Pflegekräfte besonders gesucht
Besonders nachgefragt werden Ärzte sowie Pflegekräfte in Krankenhäusern (26,4 Prozent), gefolgt von Fachkräften in Pflegeheimen (21,8 Prozent) und (Zahn-)Arztpraxen (10,2 Prozent). Knapp die Hälfte der Stellen richtet sich an Fachkräfte mit Berufsausbildung. Für akademische Fachkräfte ist jede siebte Stelle und für Führungskräfte sind 13,1 Prozent der Jobs ausgeschrieben.
Die Dienstleistungsbranche belegt den fünften Platz mit rund neun Prozent aller ausgeschriebenen Jobs. Die Informations- und Kommunikationsbranche folgt mit 87 000 Stellenangeboten auf dem sechsten Platz. In beiden Branchen werden verstärkt Fachkräfte mit einem akademischen Hintergrund gesucht. Besonders gefragt sind in der IT-Branche Young Professionals: 23,6 Prozent der Stellen für diese Zielgruppe mit wenigen Jahren Berufserfahrung werden in dieser Branche ausgeschrieben.
Durch die Corona-Pandemie hat sich der Fachkräftemangel im Gastgewerbe massiv verschärft. Die lockdownbedingten Schließungen haben zur Abwanderung in andere Branchen mit attraktiveren Arbeitsbedingungen geführt. Seit den Lockerungen der Maßnahmen sucht besonders die Gastronomie händeringend nach neuen Mitarbeitern.
Im Vergleich zum Vorjahr ist das Gastgewerbe im Ranking der ausschreibenden Branchen wieder einen Platz nach vorne gerutscht und belegt somit den siebten Platz. Insgesamt wurden im September mehr als 57 700 Jobangebote inseriert, das entspricht knapp fünf Prozent aller Jobs.
Die öffentliche Verwaltung ist ebenfalls unter den Top 10 der ausschreibenden Branchen vertreten. Insgesamt wurden hier rund 40 000 offene Stellen inseriert, das entspricht 3,3 Prozent am Gesamtmarkt. Fast 40 Prozent dieser Jobs richten sich an Fachkräfte, die Organisations- und Verwaltungsaufgaben erledigen, 14,4 Prozent an technische Fachkräfte, 6,8 Prozent an Finanzexperten sowie 5,6 Prozent an IT-Profis. Auch nach Nachwuchskräften wird in der öffentlichen Verwaltung händeringend gesucht: 14,2 Prozent aller Stellen in der Branche richten sich an Auszubildende. ots
Über den Job-Navigator
Der BAP Job-Navigator wertet monatlich die Stellenangebote aus 196 Printmedien, 189 Online- Jobbörsen, mehr als 30 000 Firmenwebsites und der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit aus. Im September 2021 wurden 1 187 511 Stellenanzeigen von 187 881 Firmen analysiert. Wenn mehrere Anzeigen für eine Stelle geschaltet wurden, wurden diese zusammengefasst und nicht mehrfach gezählt.