In Deutschland kämpft das Handwerk seit vielen Jahren mit einem Fachkräftemangel. In vielen Branchen fehlt es an qualifizierten Handwerkerinnen und Handwerkern. Besonders deutlich wird das derzeit bei der Umsetzung der Energiewende: Anlagenmechaniker, Dachdecker, Elektroniker, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer oder Zimmerer - derzeit arbeiten über zwei Millionen Handwerkerinnen und Handwerker in rund 30 Berufen jeden Tag ganz praktisch am Klimaschutz. Sie installieren energieeffiziente Heizungsanlagen, machen erneuerbare Energien nutzbar, sorgen durch zeitgemäß gedämmte Dächer und Fassaden für niedrige Heizkosten und bringen Schwung in die E-Mobilität. Die Folgen des Fachkräftemangels in diesen Bereichen sind für die Handwerksbetriebe und die Gesellschaft als Ganzes spürbar. Handwerksbetriebe müssen Aufträge ablehnen oder verschieben, da sie nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung haben.
Ein positiver Begleitaspekt: Das Handwerk findet zunehmend gesellschaftliche Anerkennung. Die Zeiten, in denen ausschließlich Akademiker etwas galten, dürften langsam passé sein.
Ob beim Innenausbau, bei der Installation von Smart-Home-Anlagen, im Bereich Sanitär und Heizung oder im Lebensmittelhandwerk: In allen Gewerken sind motivierte Fachkräfte gefragt. Archivbilder: Robert Kneschke/adobe.stock.com, ZVEH, ZVSHK/txn, Falk Heller/AMH
Ausbildung mit Zukunft
Für junge Menschen ist eine Ausbildung im Handwerk daher eine gute Basis für eine berufliche Karriere. Technisches Verständnis, die Lust am Tüfteln, Kreativität, ein Gefühl für Farben und Formen, die Freude am Umgang mit Menschen - im Handwerk lassen sich Fähigkeiten und Interessen so vielseitig verwirklichen wie in keinem anderen Wirtschaftsbereich. Und noch etwas kommt hinzu: die innere Zufriedenheit, am Ende des Arbeitstages zu sehen, was man geschafft hat. Und davon profitieren letztendlich alle: Denn nach wie vor geht im heutigen Alltag nichts ohne das Handwerk - die Produkte und Dienstleistungen sichern das Überleben, sorgen für ein angenehmes Zuhause, erfüllen individuelle Wünsche und schaffen Lebensqualität. Mit seinen rund 130 Ausbildungsberufen bietet das Handwerk Jugendlichen hervorragende berufliche Perspektiven - unabhängig vom Schulabschluss oder der Herkunft. In fast allen Gewerken haben Hightech und Digitalisierung längst Einzug gehalten. Aufgaben wie Energiewende und Smart Home sind ohne das Handwerk nicht zu meistern. Es gibt so viele anspruchsvolle Perspektiven für junge Leute, die sich in einem systemrelevanten und nachhaltigen Berufsfeld verwirklichen möchten.
Zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten eröffnen zudem vielversprechende Karrierewege. Mit dem Meisterbrief in der Tasche kann man sein eigener Chef werden - das ist in der Industrie nur selten möglich. Nicht zu vergessen: Vom ersten Tag der Ausbildung an gibt es eine Vergütung.
Neuer Online-Service für Bewerber
Fachkräften auf Jobsuche bietet die Handwerkskammer Reutlingen einen neuen Service. Die Fachkräftebörse enthält aktuelle Stellenausschreibungen aus den fünf Landkreisen des Kammerbezirks. Wer mehr als das Angebot sichten will, kann dort ein Stellengesuch eintragen und eine komplette Bewerbungsmappe inklusive Lebenslauf, Foto und Zeugnissen hinterlegen. So kommen Unternehmen und Jobsuchende schnell und unkompliziert zusammen. Der Service ist kostenfrei. https://service.hwk-reutlingen.de/unsere-fachkraefteboerse
Lehrstellen finden
Nutzer finden in der überarbeiteten Lehrstellenbörse nun sowohl die freien Ausbildungsplätze als auch Praktikastellen im Handwerk: www.hwk-reutlingen.de/lehrstellensuche und in der App „Lehrstellenradar“.