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Sanierung: Eine Verjüngungskur fürs Heim strafft auch die Nebenkosten. Langfristig betrachtet zahlt sich eine Investition in Sanierungsmaßnahmen aus.

Die Nebenkosten eines Hauses oder einer Wohnung hängen stark vom individuellen Verbrauch ab Foto: Evgenii Panov/shutterstock

27.10.2021

Heizung, Strom, Wasser – Nebenkosten kommen in Zeiten steigender Preise eine große Bedeutung zu. Durch eine Anpassung des eigenen Nutzungsverhaltens, eine Modernisierung der Immobilie und den Einsatz von Fördermitteln für die Finanzierung können Haus- und Wohnungsbesitzer viel Geld sparen. Rund 4000 Kilowattstunden verbraucht ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt im Jahr in einem Einfamilienhaus. Damit belaufen sich die jährlichen Stromkosten im Schnitt auf rund 1300 Euro. Noch teurer wird es, wenn auch das Wasser in Küche und Bad per Durchlauferhitzer mit Strom erwärmt wird: Dann verbraucht ein vierköpfiger Haushalt rund 5000 Kilowattstunden und gibt dafür 1600 Euro aus. Hinzu kommen Kosten für Heizung und Wasser. Die Nebenkosten eines Hauses oder einer Wohnung hängen auch stark vom individuellen Verbrauch ab. „Wer sparen möchte, sollte also auch sein eigenes Verhalten auf den Prüfstand stellen. Haus- und Wohnungsbesitzer können zusätzlich energiesparende Maßnahmen umsetzen“, so LBS-Experte Sven Schüler.

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft sind viele Haushaltsgeräte echte Energiefresser. Ganz oben auf der Rangliste stehen Kühlschrank, Waschmaschine und Wäschetrockner. Hier kann sich eine Neuanschaffung schnell rechnen, weil neuere Modelle häufig deutlich weniger Energie verbrauchen. Oder vielleicht ist es im Falle des Trockners möglich, ganz darauf zu verzichten und die Wäsche an der Luft zu trocknen.

Oftmals sind es darüber hinaus die kleinen Dinge, die in der Summe ein großes Sparpotenzial bieten. Etwa, den Backofen ohne Vorheizen mit Umluft zu nutzen oder die Herdplatte ein wenig früher auszuschalten. Zudem verbrauchen viele Geräte im Stand- By-Modus rund um die Uhr mehr Strom als gedacht. Am besten ist es, diese Energieverschwender vollständig vom Netz zu trennen oder eine schaltbare Steckdosenleiste zu verwenden. So lassen sich etwa fünf bis zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs sparen.

Sanieren - und gefördert werden

Die Heizung ist in jedem Haushalt ein großer Kostenfaktor. So heizt in einem nicht gedämmten Altbau nur die Hälfte der eingesetzten Energie den Wohnraum, die andere Hälfte geht über die Wände verloren und wärmt die Außenluft. Hier verpufft viel Geld, das in Modernisierungsmaßnahmen oder einer neuen Heizung besser angelegt ist. Bei modernen Niedertemperatur und Brennwertkesseln fallen gegenüber alten Modellen bis zu 20 Prozent weniger Heizkosten an. In Gebäuden, die älter als 30 Jahre sind, können mit einer neuen Dachdämmung oder Isolierglas sogar bis zu 70 Prozent eingespart werden. So wird nicht nur der Energieverbrauch, sondern auch der Klimafußabdruck des Gebäudes kleiner. Was wiederum dem Staat einiges an Unterstützung wert ist: „Der Bund fördert durch Beratung, Zuschüsse und Kredite über BAFA und KfW die energetische Sanierung. Je nach Programm sind zwischen 20 und 80 Prozent der Kosten förderungsfähig. Wer ein Effizienzhaus neu baut, erhält ebenfalls einen Zuschuss. Grundsätzlich lässt sich sagen: Je energiesparender das Zuhause wird, desto höher fällt die Förderung aus“, so der LBS-Experte.

Wie klimafreundlich eine Bestandsimmobilie ist, hängt stark davon ab, wie alt das Gebäude ist. Rund 40 Prozent des Wohnungsbestandes in Deutschland ist zwischen 1949 und 1978 entstanden. Insgesamt weisen derzeit rund 40 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser eine der drei schlechtesten Energieeffizienzklassen F, G oder H auf. Es gibt also noch viel Potenzial. In manchen Fällen ist eine energetische Sanierung sogar vorgeschrieben. (ots)