Was ist besser: Solarthermie oder Photovoltaik?
Sonderveröffentlichung

Fachleute für alle Fälle Was ist besser: Solarthermie oder Photovoltaik?

Energie: Strom und Wärme sind teuer geworden. Wer auf Dauer sparen möchte, kann sich unabhängiger machen. Etwa, indem er Sonnenenergie nutzt - für Solarstrom oder -wärme.

Auch kombinierbar: Solarthermie- und Photovoltaikzellen auf einem Dach. Foto: Uwe Anspach/dpa-mag

25.07.2023

Die Sonne scheint kostenlos – und wir können etwas von ihrer Energie abfangen und in Wärme oder Strom umwandeln. Das funktioniert mit Anlagen für Solarthermie und solchen für Photovoltaik. 

Ist eine davon die bessere Wahl? „Das hängt von etlichen Faktoren ab, nicht zuletzt vom Zustand des Gebäudes“, so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Er nennt ein Beispiel: Ein altes, energetisch nicht so gut aufgestelltes Haus habe etwa zehnmal mehr Bedarf an Heizungswärme als ein modernes Gebäude. Aber der Warmwasserbedarf ist für beide annähernd gleich. 

Dazu kommt die Überlegung, wie man die erzeugte Energiemenge einsetzen will. „Solarthermie liefert natürlich insgesamt mehr Leistung pro Quadratmeter für Heizung und Warmwasser, aber PV-Anlagen betreiben auch den Kühlschrank und das E-Auto“, erklärt Körnig. 

Solarthermieanlage

„Sie unterstützt die Heizung und produziert in diesen Kreislauf eingebunden auch Warmwasser. Es ist die anspruchsvollere Technik“, sagt Andreas Skrypietz, Experte der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. 

In den Kollektoren einer Solarwärmeanlage fließt ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, das durch die Sonneneinstrahlung erhitzt wird. Die Wärme aus dem Wasser gelangt über einen Wärmetauscher in einen Kombispeicher. Dieser dient als Zwischenlager für die Wärme. Die abgekühlte Flüssigkeit wird wieder zum Kollektor zurückgepumpt. Vom Kombispeicher aus geht die Wärme in das Heizungssystem oder das Warmwassersystem über. 

Energieberater Johannes Spruth von der Verbraucherzentrale NRW hält die Anlage für „sinnvoll, wenn ein größerer Warmwasserbedarf besteht“. Das sei im Allgemeinen in Haushalten ab vier Personen der Fall.

Solaranlagen erzielen fast 80 Prozent ihres Jahresertrags zwischen März und Oktober. Also nicht im tiefen Herbst und Winter, wenn man aber auf Heizungswärme angewiesen ist. Daher braucht das System immer eine Zusatzheizung. Das ist meist noch eine Öl- oder Gasheizung, aber auch eine Wärmepumpe oder ein Pelletofen kommen infrage. Alexander Steinfeldt von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online empfiehlt als Ergänzung eine Pelletheizung. „Sie eignet sich für Ein- und Zweifamilienhäuser. Im Sommer können Sie die Pelletheizung teilweise komplett abstellen. Die Solarthermie-Anlage reicht dann, um den Warmwasserbedarf zu decken.“ 

Wenn an ein paar Sommertagen die Sonne nicht scheint, muss man sich keine Sorgen machen, sagt Carsten Körnig. „Mit einem ausreichend großen Wärmespeicher lässt sich die Sonnenwärme durchaus einige Tage speichern.“ Und: „Das Speichern von Wärme ist deutlich preiswerter als das Speichern von Strom.“ 

Photovoltaikanlage

Die Solarmodule nehmen das Sonnenlicht auf. Über einen Wechselrichter wird der solare Gleichstrom in Haushaltsstrom mit 230 Volt umgewandelt. 

Mit selbst erzeugtem Solarstrom aus Photovoltaikanlagen lassen sich alle möglichen Elektrogeräte, aber auch E-Autos und E-Bikes versorgen. „Es laufen immer mehr Anwendungen über Strom, deshalb wird unser Strombedarf immer größer“, sagt DBU-Experte Andreas Skrypietz. Daher ist Photovoltaik auch eine Heiz- und Warmwasserlösung in Systemen, die Strom benötigen. So lässt sich die Solarstromanlage mit einem Elektroheizstab im Kombi- beziehungsweise Warmwasserspeicher koppeln oder sie betreibt die Wärmepumpe. 

Daher sagt Alexander Steinfeldt von co2online: „In vielen Fällen empfehlen wir Photovoltaik, auch wenn sie etwas weniger effizient ist. Sie hat aber die Nase vorn, wenn man einen höheren Stromverbrauch hat.“ 

Weiteres Plus: Energie, die man nicht selbst verbrauchen kann, lässt sich ins öffentliche Netz einspeisen – dafür bekommt man Geld. Das ist für Alexander Steinfeldt ein Vorteil der Photovoltaik gegenüber einer Solarthermieanlage: „Heißes Wasser kann ich nicht einspeisen.“ 

Auch eine Photovoltaikanlage kann nur einen gewissen Anteil der Stromversorgung übers Jahr gesehen übernehmen, denn auch sie produziert von Herbst bis Spätwinter wenig Energie. Und über den Sommer erzeugter Strom lässt sich mit den gängigen Speichern noch nicht so lange einlagern. 

Aber: Man kann seinen Selbstverbrauch trotzdem mit der kurzzeitigen Speicherung erhöhen. Lässt sich laut der Verbraucherzentrale mit einer typischen PV-Anlage rund 30 Prozent des erzeugten Stroms selbst verbrauchen, sind es mit Batteriespeicher rund 70 Prozent. Das kann sich finanziell lohnen. dpa


Nachhaltigkeit im Bad

Beratung: Jedes Jahr stellen die Profis der Branche am Tag des Bades Innovationen und Trends rund ums Badezimmer vor.

Die Deutsche Sanitärwirtschaft mit ihren Markenherstellern, den Fachausstellungen des Großhandels und dem SHK-Handwerk präsentiert sich jedes Jahr am Tag des Bades für interessierte Endkunden. Jedes Jahr steht ein anderes Thema im Mittelpunkt. In diesem Jahr dreht sich am 16. September alles um das Thema „Nachhaltigkeit im Bad“. Es geht jedoch immer auch darum, die Bedeutung des Badezimmers zu betonen. 

Ob als private Oase zur Entspannung und Regeneration, zur Gesundheitsvorsorge oder Wohnraum voller Komfort: Bundesweit kann man sich in Badausstellungen für das eigene Badezimmer inspirieren und beraten lassen. 

Fragen direkt an den Experten

Passt eine bodenebene Dusche in unser kleines Badezimmer? Was macht man heute an die Wände? Was können moderne Armaturen so alles? Wie viel Aufwand bedeutet eine Renovierung? Was kann man aus meinem Bad so alles machen? Wer Fragen wie diese mal ganz unverbindlich beantwortet haben möchte und sich gerne Inspirationen für die Verschönerung des Zuhauses holt, sollte zum Tag des Bades gehen. Ein Studio um die Ecke macht bestimmt mit. 

Das Badezimmer ist in der Regel der erste Ort, den wir nach dem Aufstehen aufsuchen und der letzte, bevor wir abends zu Bett gehen. Quasi routinemäßig suchen wir es auf, um unsre täglichen Pflegerituale zu absolvieren und dabei vielleicht auch ein bisschen zu genießen. Dabei könnte das Bad so viel mehr bieten. Es kann Rückzugs- und Regenerationsort sein, Denkkabine oder Fitnessraum, Private Spa, der genauso wohnlich und komfortabel ist, wie der Rest unseres Zuhauses. Denn wohnen geht auch im Badezimmer. 

Ideen im Hinterkopf

Einige zentrale Ausstattungselemente und Gestaltungskonzepte sollte man bei der Badsanierung und Badplanung im Gespräch mit den Badplanungsprofis aber schon im Hinterkopf haben, wenn es um die optimale Gestaltung kleiner Badezimmer geht:

– Bereitstellung von ausreichend und gut sortiertem Stauraum, um Ordnung und eine ruhige Optik zu erzeugen.

– Spiegelschränke, die nicht nur Stauraum und Funktionslicht vereinen, sondern mit programmierbarem Ambiente-Licht auch die Raumwahrnehmung positiv beeinflussen.

– Bodenebene Duschen, die den Raum durch die durchgehende Bodengestaltung nicht nur weiter wirken lassen, sondern auch die Bewegungsfreiheit erhöhen.

– In Kombination mit der bodenebenen Dusche, transparente Duschtrennwände und -türen für freien Durchblick. 

Infos zu aktuellen Trends

Am Tag des Bades können sich alle, die bauen oder sanieren, umfassend im Fachhandel informieren. Aktuelle Bad-Trends, Fliesen, Sanitäreinrichtungen, Geräte, Möbel und Accessoires – der Tag des Bades gibt Einblicke in aktuelle Trends und hilft bei der Entscheidung, wenn die (Um-)Gestaltung des Bades ansteht.