Viel zu kleine Zimmer? Alte Häuser werden den Ansprüchen neuer Besitzer nicht immer gerecht. Ein Wanddurchbruch kann dann sinnvoll sein. Mit solch einem Durchbruch oder gar dem kompletten Abriss einer Innenwand lässt sich der Raum vergrößern.
Doch Vorsicht bei vermeintlich nicht tragenden Wänden. Auch wenn es sich um eine kleine, nur wenige Zentimeter dicke Wand handelt, sollten Heimwerker nicht einfach selbst Hand anlegen, betont der Verband Privater Bauherren (VPB).
Experten mit Altbauerfahrung gefragt
Der VBP weist darauf hin, dass im statischen System von Häusern, die in die Jahre gekommen sind, auch diese vermeintlich nichttragenden Wände eine wichtige mittragende Funktion erfüllen können. „Bei alten Häusern muss man davon ausgehen, dass jede Eigentümergeneration über die Jahre mehr oder weniger fachkundig Umbauten und Veränderungen vorgenommen hat“, erklärt Marc Ellinger, VPB-Bausachverständiger.
Solchen Eingriffen habe sich das statische System dieser Gebäude angepasst. Auch Wände, die ursprünglich einmal keine Last abfangen sollten, können dadurch zwischenzeitlich zu mittragenden Wänden geworden sein.
Vor der Entfernung oder dem Durchbruch einer Wand in einer älteren Bestandsimmobilie sollte man deshalb unbedingt einen Tragwerksplaner mit Altbauerfahrung zurate ziehen, so der VPB. Nur so lasse sich dann wirklich ausschließen, dass die geplante Maßnahme zu schwerwiegenden Schäden an der Substanz führt.
Achtung in Erdbebenzonen
Besondere Vorsicht gilt demnach bei Umbauplänen in Erdbebengebieten. Diese Zonen gibt es auch in Deutschland - öfters betroffen von Erdbeben sind hier in der Region der Zollernalbkreis und die Schwäbische Alb sowie Gebiete südlich von Tübingen.
Weil die Erde hier in der Vergangenhei schon des Öfteren auch einmal heftiger erzitterte, dienten die nicht tragenden Wände eines Hauses häufig der Aussteifung der Konstruktion. Werden diese Wände komplett oder in Teilen entfernt, sei die Erdbebensicherheit und damit die Standsicherheit des Hauses unter Umständen nicht mehr gewährleistet. dpa