Sie haben einen Altbau und überlegen eine Wärmepumpe einzubauen? Möglich und sinnvoll kann das durchaus sein: Laut der Verbraucherzentrale können Wärmepumpen in den meisten Bestandsgebäuden technisch und wirtschaftlich effizient betrieben werden.
Wichtig: Wärmeschutz des Gebäudes
Allerdings umso effizienter, je besser der Wärmeschutz des Gebäudes bereits ausfällt, etwa durch Dämmung und moderne Fenster. Außerdem spielt die Größe der Heizkörper eine Rolle. Eine Fußbodenheizung ist aber – anders als oft angenommen – nicht in jedem Fall nötig.
Laut dem Verbraucherzentrale Bundesverband arbeiten Wärmepumpen zwar am besten mit Flächenheizungen. Fußbodenheizungen oder Wandheizungen sind also ideal. Dann reichen geringe Heizwasser-Temperaturen, um das Haus zu erwärmen. Aber auch Heizkörper schließen den Betrieb einer Wärmepumpe demnach nicht aus. Oft seien Heizkörper in Altbauten sogar ohnehin überdimensioniert. Das kann ein Vorteil sein, denn dann müssen manchmal nur einzelne Heizkörper ausgetauscht werden.
Praxistest mit vorhandener Heizung
Zur ersten Orientierung, ob und unter welchen Umständen eine Wärmepumpe im Altbau infrage kommt, empfehlen die Verbraucherschützer übrigens einen kleinen Praxistest. Allerdings muss man dafür noch ein wenig warten. Denn der Test funktioniert nur an kalten Wintertagen.
Man begrenzt an einem solchen Tag die Vorlauftemperatur der vorhandenen Heizung auf 55 Grad und stellt alle Heizkörperthermostate auf 3 (20 Grad). Wird es dann in allen Räumen warm, ist die Nutzung einer Wärmepumpe mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne weitere Maßnahmen möglich, so die Experten der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.
Dämmung kann möglich werden
Bleiben einzelne Räume kalt, reicht vermutlich der Ersatz der Heizkörper durch größere Exemplare aus, um eine Wärmepumpe nutzen zu können. Bleibt es in allen Räumen zu kühl, sieht die Sache anders aus. Dann ist ein wirtschaftlicher Wärmepumpenbetrieb den Verbraucherschützern zufolge ohne zusätzliche Dämmung an der Gebäudehülle unwahrscheinlich. dpa