Heizen mit fossilen Energieträgern oder Strom werden für viele Haushalte immer teurer und ein Ende der Preisspirale sei nicht in Sicht, so der Verband „Fenster und Fassade“ (VFF). Wegen der schrittweisen Anhebung des CO₂-Preises sollen die Energiekosten in den nächsten Jahren weiter steigen.
Wer langfristig sparen möchte, sollte jetzt seinen Energieverbrauch reduzieren - auch als Beitrag zum Klimaschutz.
Potenzial in den eigenen vier Wänden
Eine energetische Sanierung reduziert den Heizenergiebedarf deutlich und senkt dauerhaft auf Jahre die Heizkosten und spart damit bares Geld. Besonders wirksam ist dabei die Sanierung der Gebäudehülle: also der Fenster, Fassade und das Dach. Denn je weniger Wärme über die Hülle entweicht, desto weniger muss geheizt werden. Erster Ansatzpunkt sind dabei die Fenster. In einem ersten Sanierungsansatz können diese als Einzelmaßnahme vorab getauscht werden. Sie sind eine vergleichsweise kostengünstige und effektive Investition.
Neue Fenster - lohnt sich das?

Der Einspareffekt neuer Fenster hängt vom Gebäudezustand, der Fenstergröße und den aktuellen Energiepreisen ab. Eine Faustregel gibt Orientierung: Je älter die verbauten Fenster sind, desto sinnvoller ist ein Austausch. Besonders Fenster mit Einfachverglasung, die bis Ende der 1970er Jahre eingebaut wurden, bieten sich für einen Tausch an. Im Gegensatz zu modernen Zwei- oder Dreifachverglasungen bieten sie keinerlei Wärmedämmung. Aber auch ältere Isolierglasfenster, die vor 1995 noch ohne Wärmeschutzbeschichtung eingebaut wurden, lassen noch immer viel Wärme entweichen.
Auch sie sind gute Kandidaten für eine Sanierung. „Wer noch einen dieser Fenstertypen verbaut hat, sollte unbedingt über eine Modernisierung nachdenken. Das gilt insbesondere, weil die Bundesregierung bei Einzelmaßnahmen wie der Fenster-Sanierung mit der BEG-Förderung weiterhin bis zu 20 Prozent der Investitionskosten übernimmt“, rät Frank Lange, VFF-Geschäftsführer. Alternativ kann im selbstgenutzen Wohnraum im Rahmen der Einkommensteuer 20 Prozent der Sanierungskosten direkt mit der Steuerschuld verrechnet werden.
Vor der Sanierung sollten sich Interessenten sowohl von einem Fachhändler als auch einem Steuerberater beraten lassen oder den VFF-Fördermittel-Assistenten nutzen.
Umfangreiche Information zur Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit neuer Fenster hat der VFF in seiner aktuellen Studie „Im neuen Licht: Energetische Modernisierung von alten Fenstern“ aufbereitet.
Mehr Schutz und verbesserte Lebensqualität
Eine Investition in neue Fenster lohnt sich aber nicht nur des Geldes wegen. Fenster bieten neben der Energieeffizienz viele andere Mehrwerte wie Schallschutz, Tageslicht, Raumklima, Einbruchschutz und Barrierefreiheit und Automation.
Neue, gut isolierte Fenster sorgen für behagliche Räume. Starke Temperaturabfälle am Abend oder Zugluft gehören der Vergangenheit an. Zudem halten sie Straßenlärm deutlich besser ab und bieten in der Regel auch mehr Sicherheit vor Einbruchsversuchen. „Die Anschaffung neuer Fenster ist daher immer auch eine Investition in den Werterhalt der Immobilie und in mehr Lebensqualität“, betont Fensterexperte Lange.
Für den Fenstertausch bieteten sich die Förderungen von Bund, Ländern und Gemeinden an. Wie Hausbesitzer an Geld kommen und welche Programme für welche Immobilie passen können, zeigt schnell und zuverlässig der kostenlose Förderassistent vom Verband Fenster und Fassade (VFF). pm