Quantensprung für die Ausstattung der Feuerwehr Nerenstetten & Dorffest
Sonderveröffentlichung

Festtag Feuerwehr Nerenstetten Quantensprung für die Ausstattung der Feuerwehr Nerenstetten & Dorffest

Das neue MLF in Nerenstetten erspart Extra-Transport der Außenbeleuchtung und hat einen Wassertank.

Die aktiven Feuerwehrleute freuen sich in Nerenstetten über das neue Fahrzeug. Foto: Feuerwehr Nerenstetten

04.08.2022

„Wir haben einen Quantensprung hinsichtlich unserer Ausstattung gemacht", sagt Benjamin Kraus stolz bei der Präsentation des neuen Mittleren Feuerwehrfahrzeuges (kurz MLF) in Nerenstetten und ist sichtlich zufrieden. Nun soll es im Rahmen eines Dorffestes vom 12. bis zum 14. August auch der Allgemeinheit vorgestellt werden.

Drei Jahre nach seinem Amtsantritt als Kommandant und vier Jahre nach Renovierung des Feuerwehrhauses zeigt der 40-Jährige allen Interessierten eine Menge Hightech in dem Wagen, der bei Magirus im Ulmer Donautal als Vorführwagen erworben und Ende 2020 abgeholt wurde.

“Schnelle Reaktion im Brandfall möglich„

„Wir haben in der Langenauer Region sehr gute Erfahrungen mit den Vorführern des Fahrzeugtyps aus dem Hause Magirus gemacht", sagt Kraus. „Die letzten Vorführer gingen nach Langenau, Hörvelsingen und Göttingen - und nun zu uns."

Bisher hatten die 30 Aktiven das ganze Equipment für die Außenbeleuchtung extra mit einem Anhänger mittransportieren müssen, doch heute ist dies alles im Fahrzeug integriert. Hinzu kommt noch ein 1000 Liter Wassertank. Kraus: „Wegen des Klimawandels gibt es immer mehr Flächenbrände, und da ist dieser wichtig zur schnellen Bekämpfung des Feuers. Aber auch für eine schnelle Reaktion bei Wohnungs- und Kleinbränden."

Das Gesamtgewicht des Fahrzeugs liegt bei unter 7,5 Tonnen, sodass theoretisch jeder Feuerwehrangehörige das Fahrzeug fahren darf. Kraus: „Ein Riesenvorteil, denn eines Lkw-Führerscheins bedarf es dabei nicht." Etwa 30 Euro Verwaltungsgebühren sind für einen Feuerwehrführerschein zu bezahlen, nachdem die Ausbildung intern in der Feuerwehr stattgefunden hat, die man zusätzlich zur privaten Fahrerlaubnis benötigt. Ganz anders ist es dagegen beim Lkw-Führerschein mit einigen Tausend Euro an Kosten.

Und in dieser Hinsicht hatten die Nerenstetter nochmals Glück und bekamen ein Bonbon: Dank des Key-Accounters Ulrich Keller vom Feuerwehrausstatter AWG aus dem Nachbarort Ballendorf stiftete das Unternehmen eine Zusatzausrüstung wie ein Waldbrandset und diverse Hohlstrahlrohre mit einem Katalogwert von etwa 11 000 Euro. Benjamin Kraus: „Eine tolle Sache, die wir dankbar annahmen." Etwa 215 000 Euro kostete die Anschaffung insgesamt, 89 000 Euro davon kommen aus dem Ausgleichstock des Landes. Bürgermeisterin Renate Bobsin freute sich damals, dass es mit der Auslieferung noch vor Jahresende 2020 klappte. Die Nerenstetter Wehr hatte im vergangenen Jahr schon elf Einsätze mit ihrem neuen Fahrzeug. Das 1992 gebaute Altfahrzeug vom Typ TSF war technisch nicht mehr auf dem Stand gewesen und wurde vor einem Jahr an Andreas Stöckle, den Sohn des früheren Kommandanten und damaligen Beschaffer Gerhard Stöckle verkauft. Er will es zu einem Camper umbauen und setzte sich bei einer Ausschreibung gegen eine knappe Handvoll Mitbewerber mit seinem Preisangebot beim Gemeinderat durch. rs