Die Umwelt im Blick
Sonderveröffentlichung

Feuerwehr Braunsbach Die Umwelt im Blick

Das Gerätehaus der Braunsbacher Feuerwehr ist nicht nur funktional, sondern auch nachhaltig. Zudem kann es im Gefahrenfall autark betrieben werden. 

Imposant erstrahlt das Feuerwehrhaus nachts. Die Konzeption des Neubaus in der Orlacher Straße erfolgte unter Berücksichtung zahlreicher ökologischer Gesichtspunkte. So ist der vorgelagerte große Hofbereich vollständig versickerungsfähig. Fotos: Feuerwehr Braunsbach

14.05.2022

Das neue Feuerwehrhaus der Gemeinde Braunsbach mag klein sein, dennoch steckt darin ganz viel Technik und Finesse. So ist auf beengtem Platz ein vollfunktionsfähiges Gerätehaus entstanden, dass den Kameraden die Arbeit erleichtert. Damit erfüllt die Feuerwehr Braunsbach gemeinsam mit den beiden weiteren Standorten in Arnsdorf und Jungholzhausen den Feuerwehrbedarfsplan und hat die Grundlage geschaffen, um das Einsatzgebiet nach den gesetzlichen Eintreffzeiten abzudecken.

Ökologische Gesichtspunkte

Die Baumaterialien können nach Ende der Nutzungsdauer sortenrein zurückgebaut werden.

Doch nicht nur Bedarf und Funktion spielten bei der Planung eine wichtige Rolle. Auch Nachhaltigkeit und generell ein schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen waren Kriterien, die der Neubau erfüllen sollte. So wurde bei der Wahl der Bauteile auf eine nachhaltige Bauweise geachtet: In weiten Teilen kam bei der Konstruktion Brettsperrholz zum Einsatz. Die Wärmedämmung erfolgte mit Holzfaserplatten, die eine vorgehängte Fassade aus dauerhaften Schichtstoffplatten erhielten. "Die Bauteile sind somit alle sortenrein rückbaubar, auch wenn über das Ende der Nutzungsdauer heute noch niemand nachdenken möchte", erklärt Siegfried Kienle schmunzelnd.

Mit dem Architekten aus Schwäbisch Hall hatte die Feuerwehr einen versierten Partner an der Seite, der bei seinen Projekten - vom Bienenstand bis zum Feuerwehrmagazin oder der Fabrikhalle - die Umwelt im Blick hat. Und der Fachmann führt aus: "Im neuen Feuerwehrhaus sind 227 Tonnen CO2, gebunden. Zum Vergleich: Bei der Füllung eines Heißluftballons kommt circa ein Kilo CO2, zusammen."

Neben der Holzkonstruktion gibt es noch weitere wohl durchdachte Details, die den Bau besonders umweltfreundlich machen: So sorgen Schalldämmsegel aus Schafwolle in den hohen Räumen für einen angenehmen Geräuschpegel. Sie gibt es zum Beispiel in den Umkleiden und in den Räumen, die dem Aufenthalt, den Schulungen oder auch der Jugendarbeit dienen.

Und auch im Außenbereich wurde Wert auf eine ökologische Handhabung gelegt: Zwar umgibt den Bau auf der Vorderseite ein relativ großer, gepflasterter Hof - der ist unter anderem nötig, um die Vorgaben an ausreichend Stellplätzen zu erfüllen -, aber die komplette Fläche ist versickerungsfähig. „Der Hof schluckt so viel Regen wie eine Wiese", macht Architekt Kienle deutlich. Das Regenwasser der Dächer wird zudem zeitverzögert über einen Speicher dem Orlacher Bach zugeführt, eine Wallmauer schützt das Gebäude auf der Uferseite außerdem vor möglichem Hochwasser.

Im Ernstfall autark

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Konzeption des neuen Feuerwehrmagazins war die Versorgungssicherheit. Das Gebäude kann daher jetzt in außergewöhnlichen Situationen auch autark betrieben werden: Die Heizungsversorgung erfolgt dann mit einer eigenständigen, mit Flüssiggas betriebenen Anlage und bei Stromausfall steht eine unabhängige Notstromversorgung zur Verfügung. „Damit ist gewährleistet, dass von unserem Magazin aus immer Notrufe abgesetzt werden können. Es wird immer beheizt und wir können kochen - somit bieten wir auch in Gefahrenlagen einen sicheren Hafen und sind auch auf Flächenereignisse im Landkreis bestmöglich vorbereitet“, betont Kommandant Rolf Dierolf stolz.  Adina Bauer

Schlagkräftige Truppe im Kochertal

35 Mitglieder, darunter fünf Frauen, zählt die Feuerwehr Braunsbach an ihrem Standort im Hauptort. Gemeinsam mit den Freiwilligen an den Standorten in Arnsdorf und Jungholzhausen zählt die kleine Kochertalgemeinde rund 100 freiwillige Feuerbekämpfer. Darüber hinaus gibt es interkommunale Zusammenarbeit unter anderem mit den Nachbargemeinden. Und auch für Nachwuchs wird gesorgt: Alle zwei Wochen finden Übungen für die circa zwölf Mitglieder der Jugendfeuerwehr statt.