Der Platz wurde knapp
Vor 17 Jahren wurden zudem die Polizeiposten Faurndau und Jebenhausen zusammengelegt, die Platzverhältnisse wurden dadurch nochmals beengter. Laut Oberbürgermeister Alex Maier ist der Löschzug Jebenhausen ein wichtiger Standort des Sicherheitskonzepts der Göppinger Feuerwehr, mit dem Neubau sei eine zielführende Investition zum Schutz der Bürgerschaft geleistet worden.
In das neue Feuerwehrhaus in Jebenhausen wurden 3,8 Millionen Euro investiert, in denen die Kosten für den Gebäudeteil, den der Polizeiposten künftig als Mieter nutzen wird bereits enthalten sind. Laut Maier gab es bei der Feuerwehr keinen Spielraum für die Haushalts-Konsolidierung, die Sicherheit sei eine absolute Pflichtaufgabe der Stadt. Er sei deshalb sehr froh darüber, dass sich die Polizei der Kombilösung angeschlossen habe. So könne die bewährte nachbarschaftliche Zusammenarbeit fortgeführt werden. Außerdem scheine der Polizeiposten Jebenhausen damit vorerst gesichert zu sein.
Dass auch die Feuerwehr nicht vor Zwischenfällen gefeit ist, zeigt der Brand in der Fahrzeughalle im Jahr 2014. Zwei Jahre später sprach sich der Göppinger Gemeinderat grundsätzlich für einen Neubau aus, der Baubeschluss ließ fast zwei weitere Jahre auf sich warten.
Mit großer Begeisterung wurde das neue Feuerwehrhaus jetzt eingeweiht. Die Feuerwehr Jebenhausen ließ es sich nicht nehmen, begleitet vom Fanfarenzug, zu Fuß zum neuen Domizil zu marschieren. Das Jebenhäuser Feuerwehrhaus präsentiert sich als kompaktes, kubisches Gebäude. Die Fahrzeughalle bietet vier Stellplätze und ist mittig angeordnet, im Süden umrahmt vom zweigeschossigen Feuerwehrgebäudeteil und im Norden vom zweigeschossigen Teil für den Polizeiposten. Die Zugänge, Ausfahrten und Parkplätze der beiden Gebäudeelemente sind getrennt angeordnet. Im Gebäude der Feuerwehr befinden sich im Erdgeschoss die einsatznahen Räumlichkeiten, hier sind der Umkleide- und Sanitärbereich sowie Funkraum und Haustechnik untergebracht. Vom Erdgeschoss aus gelangt man direkt in die Fahrzeughalle. Im Obergeschoss sind die Teeküche, der Schulungs- und Jugendraum, das Instrumentenlager sowie die Verwaltung untergebracht.
Polizei und Feuerwehr unter einem Dach
Die eingeschossige Fahrzeughalle bietet drei Stellplätze für Feuerwehrfahrzeuge und eine abgetrennte Garage für ein Polizeifahrzeug. Das Refugium der Polizei verfügt im Obergeschoss über zwei Terrassen. Insgesamt ist der Neubau 47 Meter lang und bietet rund 940 Quadratmeter Nutzfläche, 675 Quadratmeter entfallen dabei auf die Feuerwehr, 265 auf die Polizei. Das Flachdach ist extensiv begrünt. „Es geht um Minuten bei den Einsatzabläufen“, beschreibt Architekt Christian Gaus die planerischen Herausforderungen. An der städtebaulich wichtigen Stelle am Ortseingang und an der Weiche zu Faurndau habe der champagnerfarbene Neubau die Nähe zum Industriegebiet optisch aufgenommen. Iris Ruoss