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Filsenbergschule in Öschingen: Neuer Glanz
Sonderveröffentlichung

Filsenbergschule Öschingen Filsenbergschule in Öschingen: Neuer Glanz

Die offizielle Eröffnung der nun top-modernen Grundschule nach der Generalsanierung ist am Samstag, 10. Mai mit einem Tag der offenen Tür. 

Ein Schmuckstück in Oschingen: die Filsenbergschule

03.05.2025

Wir freuen uns jetzt richtig auf ein schönes Einweihungsfest“, sagt ein zufriedener Mössinger Baubürgermeister. Martin Gönner erinnert sich noch bestens daran, wie die Stadt „in einer Nacht- und Nebelaktion“ Ende 2019 innerhalb von 14 Tagen einen Förderantrag für die Generalsanierung der Filsenbergschule stellte. Nach positivem Bescheid im Juli 2020 starteten die Planungen und im November 2021 fasste der Gemeinderat den Baubeschluss. Baubeginn war dann bereits am 24. Januar 2022. Die Sanierung war dringend geboten. Das Gebäude stammte noch aus dem Jahr 1965, gebaut wurde es als Grund- und Hauptschule. Errichtet wurde es damals gemeinsam mit der Turn- und Festhalle und einem Hausmeistergebäude. Öschingen war damals noch selbstständig.

Großzügige und offene Räume

„Wir haben die Kosten einer Generalsanierung des Gebäudes mit der Prämisse berechnet, möglichst viel der Bausubstanz zu erhalten“, sagt Martin Gönner, „und wir kamen damals auf einen Betrag von 5,75 Millionen Euro.“ Der ursprüngliche Charakter des Gebäudes sollte erhalten bleiben. Als die Werkrealschule 2013 wegfiel, war da Platz für alle Grundschulkinder. Immerhin gab es sechs Klassenräume. „Wir sprechen dabei von Großzügigkeit und Offenheit der Räume, die wir auch erhalten haben“, betont Brigitte Abrell, Sachgebietsleiterin vom Gebäudemanagement der Stadt Mössingen. Während der Sanierungsarbeiten wurden die Schüler und Schülerinnen auf andere Gebäude aufgeteilt: Zwei Klassen kamen im alten Schulhaus unter, eine Klasse in der Turnhalle und eine vierte im Gemeindehaus. Das Rektorat war in der Falkenstraße 2 untergebracht. Damit konnten die Arbeiten beginnen – und am Ende entstand ein wahres Prunkstück moderner Gebäudekultur.

Vor allem musste zunächst die Technik von Grund auf erneuert werden. Das begann schon damit, dass die Erdbebensicherheit optimiert werden musste, aussteifende Elemente kamen dazu – die Anforderungen sind heute andere als 1965. Es wurden die Sanitäranlagen erneuert, ebenso der Wärmeschutz und die Dämmung. „Die wahren Probleme bemerkt man häufig erst beim Bauen“, konstatiert Martin Gönner. Meist zeigte sich erst beim Aufreißen zum Beispiel der Wände und Decken, dass die Substanz dahinter nicht mehr zu retten war. So mussten ungeplant viele Bauteile entfernt und dann ersetzt werden. Es gab neue Estriche aus Gussasphalt, eine neue Akustikdecke und Klinkerriemchen in den Fluren. Eine ganz besondere Konstruktion ist das Fluchttreppenhaus, in dem sich auch der Aufzug befindet – das Gebäude ist nun komplett barrierefrei. Dadurch ist auch der Werkraum im Untergeschoss barrierefrei zu erreichen.

Bislang waren die Sanitäranlagen nur über die Außenanlagen zu erreichen. Das hat man geändert, die Zugänge wurden in den Innenraum gelegt. Alle Räume, einschließlich der Unterrichtsräume, werden jetzt mit einer zentralen Lüftungsanlage mit Rückgewinnung belüftet. Ein großer Wurf ist auch, dass nun die in der Turn- und Festhalle eingebaute Hackschnitzelheizung das gesamte Areal, einschließlich Schulhaus und Hausmeisterwohnung versorgt. Für dieses Gebäudeensemble wurden auch die Wasserund Abwasserleitungen neu verlegt. Ein Löschwasserbehälter für 130 Kubikmeter Wasser hat man auf der Nordseite der Schule versenkt: Das ist eine Art Notreserve für die Feuerwehr, aber auch für Anwohner.

Moderne Infrastruktur

Großzügig geschnittene Räume bieten viel Platz für die Schüler. Fotos: Detlef Göckeritz Dipl.Ing:FH,Fotografie & Medientechnik
Großzügig geschnittene Räume bieten viel Platz für die Schüler. Fotos: Detlef Göckeritz Dipl.Ing:FH,Fotografie & Medientechnik

"Es ist ja klar", meint Martin Gönner, „dass man heute anders unterrichtet als vor 20, 30 Jahren – und dem wollten wir Rechnung tragen.“ Also gab es eine Schul- und Unterrichtsausstattung, die dem State of the Art entspricht: WLAN-Anschlüsse, White Boards in den Klassenräumen, moderne Infrastruktur und vor allem auch eines: genügend Platz für die Schüler. Ehemalige Schulräume wurden umgewidmet und auf die neue Situation perfekt angepasst. „Hier zeigte sich auch, dass es die richtige Entscheidung war, nicht neu zu bauen, sondern zu sanieren“, berichtet Martin Gönner, hochzufrieden mit der damaligen Entscheidung. So konnte man großzügig geschnittene Räume weiter verwenden und zum Beispiel so aufteilen, dass man in ihnen mehrere Arbeitsgruppen parallel unterrichten kann. Es gibt nun einen Kunst- und Werkraum und einen kombinierten Fachraum für Musik- und Sachunterricht und einer Küchenzeile. Außerdem wurden die Dachflächen begrünt und zur Stromerzeugung eine PV-Anlage mit 55 kWp installiert. Zwischen Festhalle und Schule entstand eine Fläche, die für Veranstaltungen genutzt werden kann. Im Rückblick ist Martin Gönner voll des Lobes über die Mitarbeit des Schulleiters Dirk Herrmanns und des Kollegiums. „Das war eine tolle Zusammenarbeit“, sagte er. Auch mit Walter Fritz vom Büro a+r Architekten habe es ein wunderbares Zusammenarbeiten gegeben.

Am Ende werden sich die Kosten auf etwa 8,45 Millionen Euro belaufen, „alle Schlussrechnungen liegen noch nicht vor“, so der Baubürgermeister. Die Erhöhung kam zustande, „weil wir deutlich mehr gemacht haben, als ursprünglich geplant.“ Er erinnert an die zusätzlichen Arbeiten zum Thema Erdbebenschutz, zu Wasser und Abwasser, an den Löschwasserbehälter oder an die erneuerte Treppenanlage und einiges mehr. Bereits zum Schuljahr 2024/25 waren die Schüler in das neue Gebäude eingezogen. Offiziell gefeiert wird die Einweihung nun am 10. Mai, Beginn um 14 Uhr. Im Anschluss gibt es einen Tag der offenen Tür. Werner Bauknecht