Wir wissen es: Ins Schwitzen zu kommen oder unseren verspannten Nacken beim Yoga zu dehnen – das tut gut. Wäre da nicht der innere Schweinehund, der uns in der kühleren Jahreszeit umso mehr Argumente vor die Füße wirft, die gegen den Sport und fürs Sofa sprechen.
„In der kalten und dunklen Jahreszeit sind die Barrieren für eine Trainingseinheit oftmals größer als ohnehin schon“, sagt Michelle Schmitt. Sie ist Dozentin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie. Was es also braucht: Tricks, um diese Hürden zu überwinden.
Eine feste, wiederkehrende Verabredung
Austricksen können wir den inneren Schweinehund etwa, indem wir uns mit anderen zum Training verabreden. Das sollte allerdings kein loses „Lass uns irgendwann nächste Woche mal zusammen laufen gehen“ sein – sondern so konkret wie möglich, mit Tag und Uhrzeit. Michelle Schmitt rät sogar zu einem festen, wiederkehrenden Termin jede Woche. So entsteht eine hohe Hürde, abzusagen.
Denn tun wir das, wissen wir: Wir lassen unseren Sportsfreund oder unsere Sportsfreundin hängen.
Sportkurse in Gruppen
Und wenn wir niemanden in Familie oder Freundeskreis für gemeinsames Joggen, HIIT oder Yoga begeistern können?
Dann rät Michelle Schmitt, sich einen Sportkurs mit einer festen Gruppe zu suchen. „Spätestens nach dem zweiten „Fernbleiben“ fragen die anderen Kursteilnehmenden, wo man bleibt und motivieren einen, nochmal zu kommen.“
Doch nicht nur das motiviert zum Dranbleiben. Auch die Gruppendynamik, packende Musik oder ein mitreißender Trainer oder eine Trainerin können Anreize sein, sich jede Woche zum Training aufzumachen – bis sich eine Routine eingestellt hat.
Kleine Sporteinheiten gehen auch vor dem Fernseher
So gut wir auch versuchen, den inneren Schweinehund auszutricksen: Es wird Tage geben, an denen uns wir uns nicht motivieren können, das Haus noch zu verlassen.
Auch wenn die Motivation für eine Laufrunde nicht ausreicht – vielleicht sind ein paar Fitness-Übungen vor der liebsten Serie drin.
Denn: Ein paar Minuten Bewegung sind immer noch besser als null Minuten. Michelle Schmitt schlägt ein diagonales Arm-Bein-Heben vor, das die Rumpfmuskulatur kräftigt.
Dabei beginnt man im Vierfüßlerstand und streckt zunächst das rechte Bein und den linken Arm in Verlängerung des Rückens aus und führt sie dann gebeugt unter dem Bauch zusammen. Nach 15 bis 20 Wiederholungen ist ein Seitenwechsel dran. dpa/tmn