Herr Imbrogiano, was ist denn dieses Mal der Unterschied zu den Foodtruck-Festivals der vergangenen Jahre?
Marcel Imbrogiano: Wir hatten bisher einen Foodtruck-Betreiber engagiert, der seine Vertragstrucks von überall aus mitgebracht hat. Der große Unterschied ist jetzt einfach der, dass wir das selber organisiert haben. Das heißt, wir haben keinen Marktorganisator, der alles mitbringt, sondern wir haben recherchiert, wo sind die Foodtrucks hier aus der Region, in einem Radius von 30 bis 35 Kilometern. Wir haben über 40 Trucks gefunden und knapp über 20 sind nun am Wochenende hier in Crailsheim.
Was macht denn den Reiz des Festivals aus?
Marcel Imbrogiano: Ich glaube, dass dieses mobile Essen und dieses Erlebnis – ich laufe durch eine Stadt oder ich laufe durch ein Gebiet und lass mich beeindrucken – durch die Außenwirkung eines Trucks oder durch die Marktatmosphäre sehr gut ankommt. Wir wollen zeigen: Hier ist Leben in der Stadt, also nicht nur, dass die Menschen kommen, sondern dass auch das Angebot zu den Menschen kommt. Deswegen war uns die Internationalität wichtig, das ist etwas, was auch gut ankommt. Wir verfolgen auch einen gewissen Anspruch. Wir haben gesagt, wir wollen keine typische Würstchenbude, also auch kein typisches Steak in der Semmel mit Zwiebeln oder die berühmte Rote. Das haben wir den Anbietern auch klar kommuniziert, dass sie einfach diesen Charakter mitmachen müssen. Und wir haben bereits Anfragen von weiteren Foodtrucks aus der Region, dass sie beim nächsten Mal auch gerne dabei wären.
Wie kam es denn dazu, dass Sie es selbst in die Hand nahmen?
Marcel Imbrogiano: Es sind zwei große Aspekte: Also ein Aspekt ist natürlich, dass eine Komplettlösung durch einen Marktbesteller uns auch ein wenig diktiert, wann das Festival stattfinden kann. Der zweite Aspekt ist, dass wir uns tatsächlich die letzten Jahre nicht als Auftraggeber, sondern als Platzbereiter verstanden haben. Und das ist natürlich schwierig, wenn man Stadtmarketing und Stadtentwicklung betreiben möchte, wenn man bestimmte Plätze bespielen möchte oder vielleicht auch den Wünschen der Bürger nachkommen möchte. Das sind viele Themen, die wir kennen und die ein Marktbeschicker auch gar nicht wissen kann.
Bleiben denn die Stellflächen die gleichen oder gibt es da auch Veränderungen?
Marcel Imbrogiano: Wünschenswerter Weise wäre es so gewesen, dass wir schon in die neue temporäre Fußgängerzone hinein hätten strahlen können. Das wird dieses Jahr nicht passieren, weil da vielleicht doch noch die eine oder andere Baumaßnahme noch nicht ganz abgeschlossen ist. Und bevor wir dann im Weg stehen, grenzen wir die Stellflächen dort ab. Also stehen die Trucks bis zur Karlstraße, am Marktplatz und dann am Café Hoffmann vorbei auf den Schweinemarktplatz. Das ist tatsächlich neu, weil es letztendlich bislang nur der Marktplatz und die Lange Straße bis etwa Höhe Götz waren.
Wie ist denn Ihre Zielsetzung mit dem neuen Konzept?
Marcel Imbrogiano: Tatsächlich wäre es schön, wenn das neue Konzept angenommen werden würde und das Thema Geld, das doch immer wieder ein Kritikpunkt war, ein bisschen nach hinten rückt. Jetzt haben wir die Leute von hier, die man vielleicht auch kennt und die sich präsentieren können. Es wäre schön, wenn das im Vordergrund stünde. Ein tolles Ziel ist natürlich auch, dass das Festival ein bisschen zum Selbstläufer wird und die nächste Vorbereitung nicht mehr ganz so mühevoll wird. Es geht ja nicht nur darum, Trucks zu ordern und Leistungsbeschreibungen zu lesen, sondern es steckt auch logistisch ein sehr großer Aufwand hinter so einer Veranstaltung: Wo stehen die Trucks, wo können Stromkabel und Wasserzuleitungen verlegt werden und vieles mehr, was man hinterher gar nicht so sehr sieht.
Wie viel Besucher wären denn gut oder wie mit wie vielen rechnen Sie aus der Erfahrung heraus?
Marcel Imbrogiano: Wir hatten die letzten Jahre zwischen 3000 und 5000 Besucher. Wenn wir das an jeweils einem Tag auch wieder hätten, wäre das natürlich toll. Insgesamt also zwischen 6000 und 10 000 Besuchern an zwei Tagen. Marius Stephan