Spätestens zu Ostern ist es an der Zeit, das Auto fit für die warme Jahreshälfte zu machen. Denn sobald die Temperaturen dauerhaft über der Sieben-Grad-Marke liegen, steht der Reifenwechsel an. Das ist eine gute Gelegenheit für einen umfassenden Frühjahrscheck.
Denn Schnee, Frost und Streusalze hatten monatelang Zeit, ihre Spuren am Auto zu hinterlassen. Einige davon können Autofahrer selbst beheben, bei anderen zahlt sich der Gang zum Spezialisten aus. Der TÜV-Verband erklärt, worauf es jetzt ankommt.
Reifenwechsel
Als Faustregel für die optimale Winterreifenzeit nennen Experten gerne „Von O bis O“, also von Oktober bis Ostern. Bleiben die Winterpneus im Frühling auch bei höheren Temperaturen aufgezogen, steigt nicht nur der Benzinverbrauch erheblich, sondern die Winterreifen verschleißen auch schneller.
Vor dem Wechsel den Zustand der Sommerreifen überprüfen – insbesondere sollte die Profiltiefe nicht unter vier Millimetern liegen. Der Reifenwechsel und die Einlagerung in einer Werkstatt kosten ab vierzig Euro pro Saison.
Gründliche Reinigung
Im Verlauf des Winters haben sich Schlamm, Splitt und Streusalze am Auto angelagert. Diese winterlichen Rückstände gilt es, möglichst gründlich und gleichzeitig schonend von der Karosserie zu entfernen. Mit einem Hochdruckreiniger auf niedrigster Stufe lassen sich schon vor der eigentlichen Autowäsche hartnäckige Verkrustungen lösen. Salz und Splitt können in der Waschstraße wie Schleifpartikel wirken, daher ist diese Vorwäsche besonders wichtig. Dabei nicht die Reinigung von entlegeneren Bereichen wie dem Unterboden, Schwellern und Radkästen vergessen.
Auch die gründliche Reinigung aller Fensterscheiben von innen und außen gehört zum Frühjahrsprogramm dazu, da das Licht der tiefstehenden Frühjahrssonne durch verdreckte Scheiben stärker blendet. Beim Reinigen gleich auf kleine Löcher oder Risse in der Windschutzscheibe achten. Steinschläge können diese Mikrobeschädigungen verursachen. Sie behindern nicht nur die Sicht, sondern sie führen im schlimmsten Fall zum Bersten der Scheibe. Fällt ein Schaden auf, sollte daher ein Experte zu Rate gezogen werden.
Das Frostschutzmittel im Scheibenwischwasser hat nun ausgedient und kann durch einen Glasreiniger speziell für die Entfernung von Insekten ausgetauscht werden. Bei der Reinigung des Innenraums auf die im Winter angesammelte Feuchtigkeit achten, denn auch hier kann es zu Rostbildung kommen.
Einfache Schönheitsreparaturen
Nach der Fahrt durch die Waschstraße werden mögliche Lackschäden sichtbar. Schon kleine Einschläge können zu Rost führen, daher sollte das gesamte Auto gründlich inspiziert werden. Kleine Macken sind mit einem Lackstift in passender Farbe schnell zu beseitigen. Hat sich der Rost jedoch bereits festgesetzt, sollte ein Fachmann einen Blick auf den Schaden werfen.
Kälte und Salz strapazieren während des Winters die Wischerblätter der Scheibenwischer. Auch hier lohnt sich also ein genauer Blick und wenn nötig der Austausch. Öl- und Wasserstand sollten genauso überprüft werden.
Wann in die Werkstatt?
Gerade bei älteren Fahrzeugen kann sich im Frühjahr der Gang in die Werkstatt lohnen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn der letzte Inspektionstermin schon länger zurückliegt. Die Werkstatt überprüft unter anderem die Bremsen, die Beleuchtung, die Radaufhängung, den Keilriemen und die Auspuffanlage. Auch ein Blick auf die im Winter auf Hochtouren laufende Autobatterie gehört dazu: Dabei wird der Ladestand geprüft und die Pole auf Korrosion gecheckt. Einige Autowerkstätten werben mit Sonderpreisen für Frühjahrschecks. Hier lohnt sich allerdings eine Vorabrecherche, weil zwischen den einzelnen Werkstätten große Unterschiede bei den inbegriffenen Leistungen und möglicherweise entstehenden Zusatzkosten bestehen. Bietet Ihnen die Werkstatt im Verlauf des Checks zusätzliche Reparaturen an, sollten Sie sich einen Kostenvoranschlag machen lassen und die Kosten mit anderen Anbietern vergleichen. Quelle: Verband der TÜV e.V.