Freiwilliges Engagement lohnt in jedem Alter
Sonderveröffentlichung

FSJ - BFD Freiwilligendienste Freiwilliges Engagement lohnt in jedem Alter

Die Motivation zählt: Erfahrungen sammeln, eigene einbringen und helfen - ein freiwilliges soziales Jahr bringt einen weiter.

Ein FSJ bietet die Möglichkeit, Einblick in viele interessante Berufsfelder zu bekommen und diese auszuprobieren. Außerdem kann man die bildungs- und erfahrungsreiche Zeit im FSJ zur persönlichen Weiterentwicklung nutzen. Bild: Robert Kneschke/stock.adobe.com

04.11.2023

Viele junge Menschen wollen nach der Schulzeit ein freiwilliges Engagement einschieben und erst danach mit dem Studium oder ihrer Ausbildung beginnen. Aber auch als „Einschub“ im beruflichen Leben, als Alternative in Zeiten der Arbeitslosigkeit, als Einsatz im Vorruhestand oder Ruhestand sind Freiwilligendienste interessant. 

Freiwilligendienste stärken den Zusammenhalt in der Gesellschaft und zwischen den Generationen. Sie stehen für eine neue Kultur der Freiwilligkeit, denn sie sind eine besondere Form des Bürgerschaftlichen Engagements. Freiwilligendienste sind verbindlich, zeitlich befristet und zum Teil gesetzlich geregelt. 

Die bekanntesten Angebote sind der Bundesfreiwilligendienst (BFD), das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ). Daneben gibt es noch weitere Angebote wie etwa den Internationalen Jugendfreiwilligendienst, das Europäische Solidaritätskorps oder „weltwärts“. 

Bundesfreiwilligendienst (BFD)

Am 1. Juli 2011 trat der Bundesfreiwilligendienst (BFD) an die Stelle des früheren Zivildienstes. Der Dienst ist ein Angebot, sich außerhalb von Beruf und Schule freiwillig für das Allgemeinwohl zu engagieren. Er steht allen offen, nachdem die Vollzeitschulpflicht erfüllt wurde. Ansonsten spielen Alter, Geschlecht, Nationalität oder die Art des Schulabschlusses in der Regel keine Rolle. Der Bundesfreiwilligendienst kann im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich, aber auch in anderen Bereichen wie Sport und Integration sowie im Zivil- und Katastrophenschutz geleistet werden. 

Dauer und Einsatzstellen

Archivbild: Olgakids/Wohlfahrtswerk
Archivbild: Olgakids/Wohlfahrtswerk

In der Regel dauert der Bundesfreiwilligendienst ein Jahr, mindestens jedoch sechs und höchstens 18 Monate. Es handelt sich grundsätzlich um Vollzeitarbeit, jedoch können Freiwillige über 27 Jahre auch in Teilzeit von mehr als 20 Stunden in der Woche teilnehmen. 

Grundsätzlich werden Einsatzstellen von gemeinwohlorientierten Einrichtungen wie den Mitgliedseinrichtungen der Wohlfahrtsverbände, Pflegeeinrichtungen, Kinderheimen, Mehrgenerationenhäusern oder Kultureinrichtungen angeboten. 

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein Freiwilligendienst für junge Menschen. Freiwilligendienstleistende engagieren sich in einer gemeinwohlorientierten Einrichtung und sammeln dort wertvolle Lebenserfahrung. Sie erhalten Einblick in verschiedene Berufsfelder, lernen eigenverantwortlich zu arbeiten und entwickeln ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen weiter. Die jungen Freiwilligen werden durch Begleitpersonen in der Einsatzstelle und beim zuständigen Träger individuell betreut. 

Das FSJ kann in vielen Bereichen abgeleistet werden. Die Teilnehmenden engagieren sich beispielsweise

• in Krankenhäusern und in der Altenpflege,
• in Behinderteneinrichtungen und in Einrichtungen der Jugendhilfe sowie
• im Sport und im kulturellen Bereich. 

Voraussetzungen und Leistungen

Voraussetzungen für eine Bewerbung im FSJ sind die Erfüllung der Vollzeitschulpflicht und ein Alter zwischen 16 und 26 Jahren. Der Dienst wird ganztägig von sechs bis maximal18 Monaten geleistet. 

Die FSJ-Teilnehmenden erhalten ein monatliches Taschengeld und teilweise Zuschüsse zu Unterkunft und Verpflegung. Sie sind in der gesetzlichen Sozialversicherung (Krankheit und Arbeitslosigkeit) versichert und haben Anspruch auf Urlaubs- und Bildungstage. Das FSJ wird auch als Vorpraktikum und/oder Wartezeit für ein Studium anerkannt. 

Die Kosten für das Taschengeld, die Unterkunft und Verpflegung trägt die Einsatzstelle. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Träger des FSJ finanziell, insbesondere die Kosten für die Durchführung von Seminaren werden durch Landesmittel gefördert. Auf der Website des Arbeitskreises FSJ in Baden-Württemberg sind weitere Informationen zu Bewerbung, Trägern, Einsatzbereichen und Einsatzstellen verfügbar. 

Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)

Der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist neben anderen Programmen eine zusätzliche Möglichkeit des freiwilligen Engagements junger Männer und Frauen bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres. Als Lern- und Bildungsdienst im Ausland vermittelt der IJFD auch soziale, ökologische und internationale Erfahrungen. 

Eine Ausreise der Freiwilligen im Rahmen des IJFD ist nur über einen der circa 130 anerkannten Träger möglich.

Programm „weltwärts“

Das Programm „weltwärts“ wurde 2008 durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen. Freiwillige engagieren sich dabei in einem Entwicklungsprojekt. Durch die Förderung des BMZ haben alle interessierten jungen Menschen zwischen 18 und 28 Jahren die Chance, einen Freiwilligendienst in einem sogenannten Entwicklungs- oder Schwellenland zu leisten. Jährlich engagieren sich rund 3500 junge Menschen bei „weltwärts“. Sie engagieren sich zwischen sechs und 24 Monaten bei einer lokalen Partnerorganisation für Bildung, Gesundheit, Umwelt, Landwirtschaft, Kultur oder Menschenrechte.