Engagement für alle
Sonderveröffentlichung

FSJ und BFD Freiwilligendienste Engagement für alle

Faktencheck: Kaum ist die Schule vorbei, kommen nächste Fragen auf: Was jetzt? FSJ und BFD bieten Antworten.

Ein FSJ oder BFD bietet neue Erfahrungen und Erkenntnisse. Foto: Michaela Rofeld/stock.adobe.com

24.10.2025

Ob im Krankenhaus, in der Pflege, beim Tierschutz, im Kindergarten oder in der Sozialarbeit – wer den Wunsch verspürt, erste Einblicke in einen sozialen Beruf zu gewinnen, für andere da zu sein und dabei gleichzeitig die eigene Zukunft zu gestalten, für den bieten das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und der Bundesfreiwilligendienst (BFD) eine einmalige Chance. 

Phase der Orientierung

Das FSJ richtet sich vor allem an junge Menschen, die noch nicht genau wissen, in welche Richtung ihr beruflicher Weg gehen soll. Es ist eine hervorragende Gelegenheit, verschiedene Arbeitsfelder kennenzulernen, praktische Erfahrungen zu sammeln und die eigenen Fähigkeiten zu entdecken. Das Freiwillige Soziale Jahr dauert in der Regel zwölf Monate, es kann aber je nach Vereinbarung auch zwischen sechs und 18 Monaten liegen. Personen bis zu 26 Jahren können daran teilnehmen. Voraussetzung ist, dass die allgemeine Vollzeitschulpflicht erfüllt ist, diese beträgt in Deutschland neun Jahre. Für Minderjährige ist die Zustimmung der Erziehungsberechtigten notwendig. 

Generationenübergreifende Möglichkeiten

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) ist eine Alternative, die sich an eine breitere Altersgruppe richtet. Anders als das FSJ kann der BFD mehrfach im Abstand von fünf Jahren geleistet werden. Es gibt keine Altersgrenze, sodass auch ältere Menschen – zum Beispiel nach der Arbeit oder im Ruhestand – die Möglichkeit haben, sich gesellschaftlich zu engagieren. Der BFD ist besonders flexibel: Er kann in Vollzeit oder in Teilzeit absolviert werden. Zudem ist beim BFD die Dauer ebenfalls zwischen sechs und 18 Monaten variabel. Beide Freiwilligendienste sind nicht nur eine sinnvolle Tätigkeit, sondern auch sozial abgesichert. 

Hauptsache Sozial

Im FSJ können sich neue Freundschaften bilden. Foto: adobe.stock.com
Im FSJ können sich neue Freundschaften bilden. Foto: adobe.stock.com

Alter, Geschlecht, Nationalität oder die Art des Schulabschlusses spielen dabei keine Rolle – die Hauptsache ist, dass man dazu bereit ist, menschliche Beziehungen zu pflegen und praktische Hilfe zu leisten. 

Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend engagieren sich in Deutschland jährlich mehr als 100.000 Menschen im Rahmen eines Freiwilligendienstes. Davon sind etwa 53.000 im Freiwilligen Sozialen Jahr. Rund 3000 entscheiden sich für ein FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr), bei dem man sich speziell im Umwelt- und Naturschutz engagiert, und ungefähr 36.000 im BFD. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig und beliebt das freiwillige Engagement ist. Ein weiterer Pluspunkt: die Möglichkeit, den Dienst im Ausland zu absolvieren. Mit Unterstützung einer deutschen Entsendeorganisation können Freiwillige in verschiedenen Ländern einen sozialen Dienst leisten.

Die Freiwilligen erhalten ein monatliches Taschengeld, das momentan bis zu 644 Euro (Stand Januar 2025) betragen kann. Manche Organisationen bieten sogar kostenfreie Unterkünfte an. Für diejenigen, die keine Unterkunft in der Nähe haben, gibt es Zuschüsse für Fahrtkosten. Außerdem haben Freiwillige Anspruch auf bezahlten Urlaub. Während des Dienstes bleibt der Anspruch auf Kindergeld bestehen, und die Freiwilligen sind in der Regel sozialversichert. 

Wie kommt man zu einem Freiwilligendienst?

Der Einstieg in einen Freiwilligendienst ist unkompliziert. Es gibt keine festen Bewerbungsfristen. Es wird empfohlen, sich mindestens sechs Monate vor dem gewünschten Starttermin zu bewerben, um genügend Zeit für die Organisation und die Vermittlung eines passenden Einsatzortes zu haben. In einigen Einrichtungen ist ein kurzfristiger Einstieg innerhalb von vier Wochen möglich, allerdings sind die meisten Stellen vor allem zum Sommerbeginn vergeben. at/aj