Ob im Krankenhaus, in der Pflege, beim Tierschutz, im Kindergarten oder in der Sozialarbeit – wer den Wunsch verspürt, erste Einblicke in einen sozialen Beruf zu gewinnen, für andere da zu sein und dabei gleichzeitig die eigene Zukunft zu gestalten, für den bieten das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und der Bundesfreiwilligendienst (BFD) eine einmalige Chance.
Phase der Orientierung
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) richtet sich an junge Menschen bis 26 Jahre, die ihre berufliche Orientierung suchen. Das FSJ dauert meist zwölf Monate, ist aber zwischen sechs und 18 Monaten flexibel. Voraussetzung ist der Abschluss der Vollzeitschulpflicht, also neun Jahre. Minderjährige benötigen die Zustimmung der Erziehungsberechtigten.
Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) ist eine Alternative zum FSJ, die sich an eine breitere Altersgruppe richtet. Anders als das FSJ kann der BFD mehrfach im Abstand von fünf Jahren geleistet werden. Es gibt keine Altersgrenze, sodass auch ältere Menschen die Möglichkeit haben, sich gesellschaftlich zu engagieren. Der BFD ist besonders flexibel: Er kann in Vollzeit oder in Teilzeit absolviert werden. Zudem ist beim BFD die Dauer ebenfalls zwischen sechs und 18 Monaten variabel. Beide Freiwilligendienste sind nicht nur eine sinnvolle Tätigkeit, sondern auch sozial abgesichert.
Mehr als nur ein Ehrenamt
Die Freiwilligen erhalten ein monatliches Taschengeld, das momentan bis zu 644 Euro (Stand Januar 2025) betragen kann. Manche Organisationen bieten sogar kostenfreie Unterkünfte an. Für diejenigen, die keine Unterkunft in der Nähe haben, gibt es Zuschüsse für Fahrtkosten. Außerdem haben Freiwillige Anspruch auf bezahlten Urlaub. Während des Dienstes bleibt der Anspruch auf Kindergeld bestehen, und die Freiwilligen sind in der Regel sozialversichert.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Möglichkeit, den Dienst im Ausland zu absolvieren. Mit Unterstützung einer deutschen Entsendeorganisation können Freiwillige in verschiedenen Ländern Europas, Afrikas, Asiens oder Amerikas einen sozialen Dienst leisten. Das bietet nicht nur eine wertvolle interkulturelle Erfahrung, sondern auch die Chance, die Welt aus einer neuen Perspektive sehen zu lernen sowie Zusammenhänge besser zu verstehen. Neben klassischen Einsatzmöglichkeiten im sozialen Bereich gibt es zahlreiche weitere Felder, für die man sich bei Interesse bewerben kann.
Wie kommt man zu einem Freiwilligendienst?
Der Einstieg in einen Freiwilligendienst ist unkompliziert. Es gibt keine festen Bewerbungsfristen. Dennoch wird empfohlen, sich mindestens ein halbes Jahr vor dem gewünschten Starttermin zu bewerben. Manchmal ist ein kurzfristiger Einstieg innerhalb von vier Wochen möglich, allerdings sind die meisten Stellen vor allem zum Sommerbeginn vergeben. at/aj