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Sonderveröffentlichung

Gartenkalender: Tipps fürs ganze Jahr Gartenkalender: Tipps fürs ganze Jahr

Die Natur ist endgültig erwacht, der Garten schon jetzt eine einzige Pracht. Aber auch das Ausmaß der Gartenarbeit ist enorm. Nach den Eisheiligen gibt es für alle Hobbygärtnerinnen und -gärtner kein Halten mehr. Die Gartenschere ist gezückt, die Schubkarre steht bereit, die Handschuhe sind übergezogen. Was in den nächsten Monaten zu beachten ist, zeigt diese Übersicht. 

BILDER: ALEXANDER RATHS, TATIANA BASS/ADOBESTOCK.COM

09.05.2025

Mai

Gemüsegarten

Tagsüber herrschen jetzt oft schon sommerliche Temperaturen und das Gartenfieber geht um. Aber Achtung: Gerade für die zarten Gemüsepflänzchen sollte man unbedingt die Eisheiligen, die meist Mitte Mai erwartet werden, abwarten. Das Saatgut und vorgezogene Pflanzen von der Fensterbank können danach ins Beet. Ein Tipp: Nicht alles auf einmal ins Beet! Dann zieht sich auch die Ernte über einen längeren Zeitraum.

Obstgarten

Auch wenn im Mai natürlich keine Obstbäume mehr zurückgeschnitten werden, kann man immer noch einzelne Seitentriebe kürzen, was besonders bei Spalierobst wichtig ist. Beim Beerenobst heißt es jetzt: mulchen, mulchen, mulchen! Mit natürlichem Mulch können Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren in den nächsten Wochen vor der Hitze und dem Austrocknen geschützt werden.

Blumengarten

Inzwischen zeigt es sich deutlich, welche Pflanzen den Winter unbeschadet überstanden haben. Sollten sich jetzt größere Lücken ergeben haben, die sich nicht mit Akelei und Königskerze selbst gefüllt haben, kann man bewusst noch Pflanzen wie Storchschnabel, Katzenminze oder Mädchenauge unterbringen. Auch der Frauenmantel eignet sich und ist später ein wunderschöner Füller in Sommersträußen.

Ziergehölze & Stauden

Der herrlich duftende Flieder ist spätestens Ende Mai verblüht. Jetzt sollten sie verwelkten Rispen genau über dem nächsten Seitentrieb abgeschnitten werden. Alle paar Jahre verträgt der Flieder auch mal einen deutlicheren Rückschnitt, denn wie andere Sträucher auch wird der Flieder sonst gern blühfaul und vergreist. Auch bei den Rhododendren sollten Anfang Mai die vertrockneten Blütenknospen entfernt werden.

Juni

Gemüsegarten

Buschbohnen, Rettich und Möhren können jetzt noch gut ausgesät werden. Ab Juni freut sich auch der Fenchel über einen Platz im Gemüsebeet. Vereinzelt können auch schon kleine Pflänzchen, die zu dicht wachsen, herausgezupft werden. Sie müssen nicht zwangsläufig auf dem Kompost enden. Wenn sie im Garten keinen Platz finden, kommt das Mini-Gemüse einfach in die Salatschüssel.

Obstgarten

Juni ist Erdbeerzeit! Spätestens kurz vor der Ernte sollte Stroh zwischen die Pflanzenreihen gelegt werden, dann bleiben die Früchte sauber und trocken. Es kann schon heiß werden, am besten in den frühen Morgenstunden gießen – nur im Wurzelbereich. Die Apfelbäume werfen die ersten kleinen Äpfelchen ab. Keine Sorge, mit diesem sogenannten Junifall regulieren sich die Bäume selbst, und bündeln ihre Kraft für die Erntezeit.

Blumengarten

Am 21. Juni ist schon Sommersonnwende, trotzdem ist das Gartenjahr noch lange nicht vorbei. Blumen können immer nachgesät werden. Wicken, Klatschmohn, Ringelblumen und die hübsche Jungfer im Grünen kann man jetzt noch im Beet unterbringen, sie bereichern schon bald den bunten Sommerstrauß aus dem eigenen Garten.

Ziergehölze & Stauden

Viele Gehölze unterbrechen im Juni das Wachstum kurzzeitig, um dann aus den Seitenknospen wieder neu auszutreiben. Das ist ein guter Zeitpunkt für den Formschnitt von Hecken. Auch Rosen, die öfter blühen, freuen sich im Juni über einen Rückschnitt und frischen Dünger.

Juli

Gemüsegarten

Der Gemüsegarten gibt jetzt alles und ein wahrer Hobbygärtner kommt nicht auf die Idee, im Hochsommer in den Urlaub zu fahren. Neben dem Ernten ist jetzt aber auch die Zeit für letzte Aussaaten im Beet. Anfang Juli können noch einmal Buschbohnen gesät werden und ab Mitte des Monats folgen Chinakohl und Frühlingszwiebeln. Auch der inzwischen beliebte Pak Choi kann noch Platz im Beet finden. Für Fans der asiatischen Küche ein leckeres Muss.

Obstgarten

Auch wenn im Herbst und Frühling die beste Pflanzzeit für Obstgehölze ist, kann man sogenannte Containerware auch im Sommer noch pflanzen. Wichtig ist, dass der Boden gut feucht bleibt, damit die Pflanzen anwachsen. Jetzt unbedingt auch größere Beerensträucher regelmäßig gießen, damit die Fruchtbildung nicht zum Stillstand kommt. Die immertragenden Erdbeeren dürfen zweimal monatlich mit einem organischen Beerendünger bei Laune gehalten werden.

Blu umengarten

Keine Blume im eigentlichen Sinn, zeigt das Currykraut im Juli neben den silbernen Blättern hübsche gelbe Blüten. Auch Basilikum treibt nun Blüten aus. Wer das beim Nachbarn sieht und liebt, darf sich ein Memo fürs nächste Frühjahr schreiben. Narzissen können im Juli geteilt und die Zwiebeln neu ausgepflanzt werden. Und wer jetzt noch schnell blühende Wildblumen wie Kosmeen oder einen roten Mohn pflanzt, verschönert sich das Saisonende im Garten.

Ziergehölze & Stauden

Verblühte Pflanzenteile regelmäßig zurückschneiden, sie kosten die Pflanzen Kraft, die sie noch für ihre Blüten benötigen. Alte Irisbüsche werden innen oft kahl, jetzt ist die ideale Zeit, die Pflanzen auseinander zu nehmen und neu einzupflanzen. Die offenen Wurzelstellen kann man mit etwas Holzkohlenstaub einreiben, so verhindert man Pilzinfektionen. Ulrike Hoche