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Ein Prosit der Gemütlichkeit
Sonderveröffentlichung

Gaumenfreude Ein Prosit der Gemütlichkeit

Der Biergarten ist der Treffpunkt und das Lebensgefühl, bei dem Menschen unterschiedlicher Herkunft und Altersgruppen zusammenfinden.

Gesellig, gemütlich und unkompliziert geht's im Biergarten zu. helivideo/stock.adobe

03.07.2025

Essen und Trinken unter freien Himmel, bei strahlenden Sonnenschein, geschützt vom dichten Blätterwerk der Kastanienbäume – ein Besuch im Biergarten ist ein Stück sommerliches Lebensgefühl. Eine beliebte Redewendung besagt auch: „Das beste Bier ist das, was man im Freien trinkt.“ Ihren Ursprung hatten die Open-Air-Gaststätten bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Damals wurden Kastanien über den Bierkellen gepflanzt, weil die flach wurzelnden Bäume dafür besonders gut geeignet waren. Die schattigen Plätze unter dichten Blätterwerk und die Nähe zum frischen, kühlen Bier lockte die Gäste an.

"Das beste Bier ist das, was man im Freien trinkt."
Deutsche Redewendung

Die sogenannte Biergartenverordnung erlaubte es den Gästen, ihre Speisen selbst mitzubringen. Denn die Brauereien durften zwar ihr Bier ausschenken, aber kein Essen verkaufen. Auch heute ist in einem echten bayerischen Biergarten das Mitbringen der eigenen Brotzeit erlaubt. Die Getränke bestellen die Gäste jedoch beim Wirt. Meistens an der Schenke in Selbstbedienung.

Doch es gibt Unterschiede: Beim Wirtsgarten, wie er heute in der Gastronomie üblich und verbreitet ist, handelt es sich um einen bewirteten Außenbereich. Hier gilt: Essen und Trinken beim Personal bestellen ist Pflicht – ebenso wie die Geselligkeit. Es ist üblich, sich mit anderen Gästen einen Tisch zu teilen und zu sprechen, auf Du und Du – wer sich vorstellt, nennt seinen Vornamen. Und beim Zuprosten den Blickkontakt nicht vergessen.

Deshalb schätzen die Gäste die ungezwungene und legere Atmosphäre an der frischen Luft, die aber auch ihre Grenzen hat. Rauchen ist auch hier – besonders während des Essens – zwar erlaubt, sollte aber nur nach freundlicher Nachfrage bei den Tischnachbarn geschehen. Dröhnen aus dem eigenen Bluetoothboxen oder lautstarke Gespräche am Handy gehen gar nicht. Das Rauschen der Kastanien und das Klingen der aneinanderstoßenden Krüge sind die Musik, die die Gäste im Biergarten hören wollen.

Auf der Speiskarte steht in der Regel bodenständige Hausmannskost. Deftige Schmankerl wie Wurstsalat, Obazda und Käse oder Schweinshaxe, Hähnchen, Leberkäs und Bratwurst. Die internationale Küche ist im Biergarten kaum zu finden.

Übrigens: Stammtische sind das Hoheitsgebiet der eingesessenen Stammgäste. Hier nimmt nur Platz, wer eingeladen ist. ab