Sonderveröffentlichung

Gaumenfreude Das bietet die X regionale Gastronomie Von Gänsen, Wächtern und einer Königin

Allerorten kommt in den weihnachtlichen Tagen eine knusprige Gans auf den Tisch. Doch warum eigentlich?

Der Gänsebraten braucht in der Zubereitung viel Zeit und Liebe. Foto: SD-Pictures/Pixabay

14.12.2023

Die traditionelle Weihnachtsgans ist in vielen westlich-europäischen Familien, Film und Fernsehen der Star auf dem Festtagstisch und sorgt für ein festliches – und köstliches – Schlemmererlebnis. Aber woher kommt eigentlich die Tradition, eine Gans zu Weihnachten zu servieren? Die Geschichte der Weihnachtsgans reicht zurück bis ins Mittelalter. Damals war es üblich, zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Festen eine Gans zu braten. Sie galt als Symbol für Wohlstand und Fülle. Aber warum gerade zu Weihnachten? 

Dazu gibt es mehrere Theorien. Eine besagt, dass die Gans als Alternative zum traditionellen Schweinebraten serviert wurde, da in der Adventszeit das Schwein geschlachtet wurde und das Fleisch lange haltbar gemacht werden musste. Die Gans hingegen konnte frisch und knusprig zubereitet werden. So konnte man an Weihnachten ein besonderes Festessen genießen. Eine andere Theorie besagt, dass die Gans als Erinnerung an die biblische Geschichte der Heiligen Nacht dient. Dort wird erzählt, dass eine Gans die Wächterin war, die durch ihr lautes Geschnatter die schlafenden Wachen auf die Geburt Jesu aufmerksam machte. Aus Dankbarkeit wird die Gans seither zu Weihnachten verzehrt. Eine weitere Legende rankt sich um die englische Königin Elisabeth I., die 1588 just in dem Moment eine Weihnachtsgans verspeist haben soll, als sie die Nachricht erhielt, dass die spanische Armada von England besiegt worden war. Dies deutete sie als gutes Omen und erklärte anschließend – laut Legende – die Gans zum traditionellen Weihnachtsbraten. Inzwischen wird im englischsprachigen Raum vorwiegend Truthahn gegessen. 

Eine Meisterleistung der Küche

Wie auch immer die Ursprünge der Tradition sind, die Zubereitung der Weihnachtsgans ist ein kulinarisches Meisterstück. Die Gans wird sorgfältig vorbereitet, von innen und außen gewürzt und mit einer Mischung aus Äpfeln, Zwiebeln, Maronen und Gewürzen gefüllt. Dann wandert sie in den Ofen, wo sie langsam brät und idealerweise eine herrliche, goldbraune Knusperhaut entwickelt. Während die Gans im Ofen gart, breitet sich ein verlockender Duft im ganzen Haus aus. Die Vorfreude steigt und die Gäste können es kaum erwarten, den ersten Bissen von dem zarten, saftigen Fleisch zu kosten. Dazu werden traditionelle Beilagen wie Rotkohl, Klöße und Bratäpfel gereicht, die perfekt mit dem herzhaften Geschmack der Gans harmonieren. Die Weihnachtsgans ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft und Zusammenkommen. Die Familie und Freunde versammeln sich um den festlich gedeckten Tisch und genießen gemeinsam das Festmahl. Es wird gelacht, erzählt und die festliche Stimmung steigt. 

Wenn das nächste Mal an Heiligabend eine Weihnachtsgans auf den Tisch kommt, sollt man daran denken, dass man Teil einer langen Tradition ist und sich von diesem köstlichen Gericht verzaubern lassen und die Festlichkeit genießen, die es mit sich bringt. Frohe Weihnachten und guten Appetit!