Die beliebte Rutsche ist noch da - aber fast alles andere hat sich im Freibad des 5-Täler-Bads in Geislingen verändert. Innerhalb eines Jahres wurden unter anderem die bisherigen Becken umgestaltet und durch Edelstahlbecken ersetzt. „Wir freuen uns sehr, dass wir im Zeitplan geblieben sind und das Freibad pünktlich öffnen können“, sagt Dr. Martin Bernhart, Leiter der Stadtwerke Geislingen, die das Bad betreiben. Er dankt den Baufirmen und auch dem Team der Stadtwerke, die in den vergangenen Monaten alles dafür getan haben, dass am Freitag ab 15 Uhr die Fünftälerstadt wieder ein Freibad hat.
Das ist nicht selbstverständlich, denn 2019 hatte der Gemeinderat wegen klammer Stadtfinanzen bereits beschlossen, das Freibad zu schließen - und dass mindestens für drei Jahre. Der Schock war einst so groß wie später die Freude, dass sich 2021 mit einem Sanierungszuschuss aus einem Bundesprogramm von drei Millionen Euro eine Perspektive für das Freibad aufgetan hat. Dann wurde rasch geplant, auch im Dialog mit dem Förderverein und Nutzergruppen, so dass im vergangenen Jahr der Spatenstich für das Projekt erfolgen konnte.„Wir haben einen sehr guten Kompromiss unter Beachtung aller Randbedingungen gefunden, den wir nun einweihen können“, sagt Dr. Bernhart. Rund fünf Millionen Euro wurden in das 5-Täler-Bad investiert.
Entstanden ist so eine neue Beckenform: Für die Schwimmer eine Kombination aus zwei 50 Meter- und drei 25 Meter-Bahnen und den Nichtschwimmerbereich mit verschiedenen eingebauten Attraktionen am Standort der früheren Becken. Sprungbretter, die frühere Rutsche mit 84 Metern Länge und weitere Attraktionen gibt's ebenfalls. Doch nicht nur die Becken haben sich verändert, auch die Technik im Hintergrund wurde saniert. Die Rohrleitungen wurden erneuert und die Aufbereitungsanlage für das Badewasser wurde in diesem Zuge ausgetauscht. Dafür ist ein neues Technikgebäude entstanden. Auch der Förderverein war sehr aktiv und hat den Kiosk auf Vordermann gebracht, für den es mit Evgenios Katsikas einen neuen Pächter gibt. Überhaupt sei die Zusammenarbeit mit dem Förderverein sehr gut, berichtet Dr. Martin Bernhart. Die Mitglieder haben sich sehr engagiert - übrigens auch, als sie in der Vergangenheit ehrenamtlich den Babybereich des Freibads betreut haben, der so für die jüngsten Besucher an Wochenenden öffnen konnte, wenn gutes Wetter war.
Leiter Stadtwerke
Richtiges Freibadwetter wird es zum Start in die Saison wohl nicht geben - aber echten Freibadfans macht das freilich nichts aus. Wenn am 10. Mai um 15 Uhr die Tore öffnen, dann werden viele begeistert mit dabei sein. Und: Zur Feier des Tages ist der Eintritt am Eröffnungstag frei. Übrigens: Wer sich eine Saisonkarte kauft, die jetzt schon erhältlich ist, der kann ab sofort auch bereits ins Hallenbad. Das Saisonticket gilt dann bis Ende September, also länger als die normale Freibadsaison in Geislingen dauert. Aber an das Ende der Freibadsaison will heute natürlich noch niemand so recht denken.
Von Constantin Fetzer
Alles begann im Jahr 1953
Historie 1953: Eröffnung „Freibad in der Wölk“, davor wurde im TG Freibad „Am Weißen Weg“ in Rohrachwasser und im Mannsbad in Altenstadt gebadet - 1981/1982: Erste Sanierung „Freibad in der Wölk“. Saniert wurden der Beckenumgang und die Wasseraufbereitungstechnik - Sanierung 1996/1997: Freibad Kinderplansche -2000: Einbau der 84 Meter langen Großrutsche (größte Rutsche im Kreis) 10. Dez. 2010: Eröffnung neues Hallenbad auf dem Freibadgelände (ab diesem Zeitpunkt Kombibad mit Namensänderung zum 5-Täler-Bad) Investitionsvolumen (inklusive Parkplatz Schlachthausstraße) rund 10 Millionen Euro. - 2019: Beschluss zur Freibadschließung aufgrund Haushaltskonsolidierung der Stadt Geislingen, zunächst für drei Jahre (2020 bis 2023) - 2021: Zusage für den Förderzuschuss über drei Millionen Euro aus einem Bundesprogramm -28. April 2023: Spatenstich für die Freibadsanierung - 10. Mai 2024: Eröffnung des neuen Freibads