Seit dem 18. Jahrhundert findet der Geislinger Pferdemarkt traditionell am Faschingsdienstag statt. Auch heuer dreht sich an diesem Tag ab 9 Uhr in Altenstadt alles um Ross, Reiter und Kutsche. Gestartet wird wie immer mit den Warmblütern, Kaltblütern und Ponys. Zunächst wird das äußere Erscheinungsbild und der Körperbau der Pferde bewertet. Die Fachleute sprechen hier vom Exterieur. Hierbei geht es um die Verwendbarkeit des einzelnen Tieres, auch in Bezug auf die Rassebeschreibung. Es gibt dabei Kriterien, wie zum Beispiel Proportionalität und Winkelung. Darüber hinaus werden beim Pferdemarkt „Schritt und Trab“ bewertet. Auch der Gesamtzustand der Pferde fließt ins Ergebnis ein.
Im Anschluss, gegen 11 Uhr, geht der Blick der Veranstaltung in Richtung „Gespanne“. Die Herzen aller Pferdekutschen-Freunde dürfen jetzt schon höherschlagen. Herausgeputzt werden sie sein, die Kutschen unterschiedlichster Art mit aufrechtem und stolzem Kutscher auf dem Bock. Zur Schau stellen werden sich traditionell Einspänner, Zweispänner und Mehrspänner. Das Hufgeklapper dürfte bei den Pferdemarktgästen wie „Musik“ in den Ohren klingen.
Eingeladen sind beim Geislinger Pferdemarkt alle Interessierten - ob als Teilnehmer, Zuschauer, Fachmann oder Laie. Die Faszination des Pferdemarkt-Spektakels zieht sie alle an.
Der Pferdemarkt findet am „Mittlerer Boden“ und „Unter den Linden“ (bei der TVA-Halle) statt. Bei der Bewertung der Kutschen geht der Blick auf Geschirr und Wagen, das Zusammenpassen der Pferde und die Vorstellung des Gespanns. Die Bewertungsrichter vergeben Wertnoten von eins bis zehn und so setzt sich dann auch die Ergebnisliste zusammen, verrät Markus Sauter vom Organisationsteam und vom gleichnamigen Pferdehof in Deggingen. In den End-Ring zur nochmaligen Präsentation kommen dann die Pferde aus einer jeden Klasse, die die höchsten Wertnoten erhalten haben. Auch diese Aktion verspricht ein Höhepunkt zu werden, wenn die Pferde sich in all ihrer Schönheit erneut präsentieren. „Auch in diesem Jahr setzen wir den Pferdemarkt in seiner bewährten Tradition fort“, freut sich Markus Sauter. Dankbar blickt er auf sein Team, das im Stillen wirke. Pferdefachmann Sauter hat die Organisation des Pferdemarkts von Ingrid Malz übernommen. „Sie pflegt ihre Kontakte zu Pferdehaltern, Bewertungsrichtern, Sprechern, Sponsoren und Helfern weiter“, ergänzt er. Traditionell begleitet eine Ausstellung mit landwirtschaftlichen Maschinen und Verkaufsstände den Pferdemarkt. Alles für Pferd und Reiter ist an den Marktständen zu finden. Dort gibt es ein interessantes und reichhaltiges Angebot für alle Pferdesportler.
Der Bauhof der Stadt Geislingen bereitet den Marktplatz vor und baut ihn auch wieder zurück, verrät Markus Sauter weiter. Das Organisationsteam und er bedanken sich bei dieser Gelegenheit bei der Stadt Geislingen für die Unterstützung. Parkmöglichkeiten finden sich am Berufsschulzentrum, am 5-Täler-Bad, an der Michelberghalle, an der Tälesbahnstraße und entlang der Oberböhringer Straße. Der Eintritt zum Pferdemarkt ist kostenlos. Nach schönen Pferden und Gespannen und regem Marktgeschehen darf es zur Stärkung in die örtliche Gastronomie gehen. Denn zu jedem Pferdemarkt, so will es die Tradition, gehören auch die „Sauren Kutteln“, als Abrundung und Stärkung nach dem Besuch des Pferdemarkts. Patricia Jeanette Moser