Rosengarten, zwischen den beiden Mittelzentren Schwäbisch Hall und Gaildorf gelegen, ist ein Kind der Gemeindereform und feiert in diesem Jahr den 50. Geburtstag. 1972 gaben sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Westheim, Uttenhofen mit Raibach und Tullau und Rieden mit Sanzenbach als Zusammenschluss diesen klingenden Namen und haben sich damit in einer Bürgerabstimmung auch bewusst gegen die Eingliederung in die Große Kreisstadt Schwäbisch Hall entschieden.
Im Gemeindenamen wurde eine alte Landschaftsbezeichnung wiederbelebt, einst hieß so auch schon ein reichstädtisches Amt von Hall. Die Geschichte der früheren Gemeinden reicht ebenfalls wesentlich weiter zurück, Westheim wurde beispielsweise 788 erstmals urkundlich erwähnt, Rieden 1290 und Uttenhofen 1338.
Gute Entwicklung
„Mittlerweile hat sich Rosengarten etabliert und wächst immer weiter zusammen, trotz Lokalpatriotismus in den einzelnen Ortsteilen“, gibt Bürgermeister Julian Tausch, der die Geschicke der Gemeinde seit August 2019 lenkt, seine persönliche Einschätzung ab. Und er erklärt: „Wir sind eine dezentrale Gemeinde mit ganz besonderen Perlen in den einzelnen Ortsteilen und bilden zudem eine erfolgreiche Einheit.“
Und das soll anlässlich des Jubiläums nun mit allerlei Programm von Freitag, 8., bis Sonntag, 10. Juli, auch ordentlich gefeiert werden. „Nach 50 Jahren hat Rosengarten wirklich ein ganz besonderes Fest verdient“, betonte der Rathauschef. Und er weiß: „Der Kontakt zu und der Austausch mit anderen Bürgern war in den vergangenen zwei Jahren coronabedingt schwierig. Jetzt haben wir nicht nur einen tollen Anlass um zu feiern, sondern können auch wieder einfacher miteinander ins Gespräch kommen – und das nicht nur innerhalb bestimmter Gruppen, sondern über die gesamte Gemeinde hinweg.“
Gemeinsame Planung
Dem Bürgermeister war es daher auch ein besonders Anliegen, dass das Fest wirklich eine Feier für alle und jeden in der Gemeinde wird. Daher hat das Organisationsteam aus dem Rathaus auch von Beginn an die örtlichen Vereine und Gewerbetreibenden in die Planung mit einbezogen. „Die Abstimmung hat ganz ausgezeichnet funktioniert. Wir sind auf viel Bereitschaft gestoßen und so haben auch ganz schnell 250 ehrenamtliche Helfer gemeldet“, freut sich Bürgermeister Tausch.
Dabei galt es schon die eine oder die andere Hürde zu bewältigen – allen voran die Auswirkungen der Pandemie. Denn die ersten Planungen für das Großereignis haben im Herbst 2021 begonnen. Von November 2021 bis April 2022 mussten die Planungen dann aber zumindest nach außen hin pausieren. Denn erst ab April konnte das Vereinsleben wieder richtig aufgenommen werden. „Aber wir haben diesen Kraftakt toll gestemmt und konnten ein Programm auf die Beine stellen, das für jeden etwas zu bieten hat“, zeigt sich das Gemeindeoberhaupt überzeugt. Daher hofft Julian Tausch nun darauf, dass am Wochenende zahlreiche Besucher den Weg ins Festzelt und zu den verschieden Aktionen finden. „Wir sind für den großen Ansturm gerüstet. So stehen zum Beispiel 300 Kilogramm Pommes bereit, die gleiche Menge kann problemlos nachgeordert werden“, gibt er einen Einblick.
Zahlreiche Veranstaltungen
Das Festwochenende ist nicht die einzige Veranstaltung, die zur Teilhabe am kulturellen Leben in Rosengarten einlädt. Aktuell istin der Gemeinde allerhand geboten. So haben vor kurzem unter anderem eine Biotop-Rallye und eine Bienenexkursion, Buchlesungen und das Streetfood-Festival stattgefunden. In den kommenden Wochen steht dann noch unter anderem die „50 Meter lange Theke“ in Uttenhofen oder das Freibadfest inklusive Nachtschwimmen in Rieden auf dem Programm. „Die Bürger freuen sich, wenn wieder etwas geboten ist. Daher schaffen wir weiterhin ein tolles Angebot“, so Tausch. Adina Bauer
Bedeutung und Herkunft des Namens Rosengarten
Mit der Kommunalreform 1972 wurde beschlossen, Westheim, Uttenhofen, Tullau, Sanzenbach, Raibach und Rieden zu einer großen Gemeinde zusammenzufassen. Da stellte sich auch die Frage: „Wie soll die Kommune künftig heißen?“ So manch ungewöhnliche Vorschläge wie „Westuttenried“, „Kochertann“ oder „Westried“ wurden verworfen und die Entscheidung fiel für die alte Landschaftsbezeichnung „Rosengarten“. Zu Herkunft und Bedeutung des alten Namens gibt es mehrere Erklärungen. Plausibel scheint ein Zusammenhang mit Begräbnisund Totenkultstätten in Süddeutschland. So ist der Rosengarten der „rote Garten“, der im Ursprung auf den germanischen Totenkult zurückgeht und später Standort für Begräbnisstatten, Rechtsstätten sowie Spiel- und Festplätze wurde.