Der Grund für viele Beinleiden liegt in den Venen. Eine leichte Venenschwäche tritt bei 90 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens auf. Bei jeder sechsten Frau und jedem fünften Mann entwickelt sich sogar ein chronisches Venenleiden. Neben langem Sitzen und Stehen sind häufig eine genetische Veranlagung, weibliche Hormone oder Übergewicht die Ursachen dafür. Bei massiven Beschwerden oder Schmerzen in den Beinen hilft nur der Gang zum Arzt.
Aber da Vorbeugen bekanntermaßen besser als Heilen ist, kann man mit einfachen Tipps und Tricks schon im Vorfeld viel für seine Venen tun. Als besonders erholsam sowie wirkungsvoll gilt die sogenannte Kneipp-Therapie, vielen auch bekannt durch Wassertretbecken. Diese Anwendungen mit warmem und kaltem Wasser führt man in der Dusche oder Badewanne durch, Eine Dehnung der Gefäße wird so effektiv entgegengewirkt und gleichzeitig werden die Venenwände gestärkt. Denn während sich Blutbahnen bei Wärme weiten, ziehen sie sich in kaltem Wasser zusammen und bleiben durch diese abwechselnden Temperaturreize elastisch. Wichtig ist, dass jedes Bein rund 15 bis 20 Sekunden mit warmem Wasser abgeduscht wird. Kalte Güsse sollten etwas kürzer sein. Jede Anwendung sollte mit kaltem Wasser enden und kann bis zu drei Mal wiederholt werden. Danach trocknet man die Beine ab, zieht warme Strümpfe an und geht entweder etwas umher oder legt die Beine hoch. Ganz leicht lässt sich auch eine abendliche Beinmassage in den Alltag einbauen. Mit einem Massageroller (erhältlich in Drogerien, Apotheken oder im Sanitätsfachgeschäft) rollt man zuerst von den Knöcheln bis zum Knie und dann umgekehrt wieder nach unten. Das ganze fünf Mal und am besten täglich wiederholen. Wer keinen Roller zur Hand hat, kann auch eine weiche Noppenbürste nutzen. Was immer „geht“: Bewegung und die am besten barfuß. Denn beim Abrollen des Fußes werden die Venen regelrecht ausgepresst – das unterstützt den Blutrückfluss zum Herzen. Diane Berger
Achtsam durch den Tag
Nahezu jeder dritte Erwachsene klagt öfter oder ständig über Schmerzen im Rücken. Dabei können viele Rückenprobleme vermieden werden.
Seit 2002 rückt der Tag der Rückengesundheit den Rücken in den Fokus. Unter dem diesjährigen Motto „Achtsam durch den Tag – Rückenbelastungen gesund meistern!“ werden vielerorts Veranstaltungen angeboten, zur Behandlung und Prävention gleichermaßen.
Die alte Weisheit: Wer rastet, der rostet!
Den Blick auf den besonnenen Umgang mit seinem Rücken zu lenken, das ist das Ziel vieler Rückenexperten in diesem Jahr. Dazu gehört auch die Wahrnehmung des Atems und der individuellen Körperhaltung. Denn: Wer achtsam mit sich, seinem Körper und seiner Umwelt umgeht, der ist laut einer Studie zufriedener. Wer zufriedener ist, ist weniger gestresst. Wer weniger gestresst ist, ist weniger verspannt. Und so weiter. Wir können aber viel tun, um es unserem Rücken zu angenehm wie möglich zu machen, vor allem mit Bewegung, Vitalität und gesunder Ernährung.
Meist sind Rückenschmerzen nur ein Warnsignal, Operationen oft gar nicht nötig. Besonders mit zunehmendem Alter ist es daher wichtig, dem Verschleiß entgegenzuwirken – für eine bessere Haltung, weniger Schmerzen, für mehr Lebensgefühl und Flexibilität. Achtsamkeit für den Rücken beginnt schon mit kleinen Schritten, denn etwa 90 Prozent aller Kreuzschmerzen gehen laut Experten auf Bewegungsmangel zurück. Selbst die Jüngsten haben hier bereits gravierende Defizite. Der morgendliche Weg zum Auto, dann per Aufzug ins Büro, stundenlanges Sitzen und abends noch schnell etwas beim Lieferdienst bestellen: Wir bewegen uns immer weniger und machen uns unseren Alltag oft viel zu bequem.
Fazit: Unser Körper möchte gefordert werden, jeden Tag. Das gut gemeinte Schonen ist eher Gift für uns. Rückenleidende sollten daher in enger Absprache mit ihrem Arzt oder Therapeuten die für sich optimale Bewegungsform und -dauer wählen, um achtsam, schmerzfrei und gesund durchs Leben gehen zu können. Außerdem unterstützen Rückenschulen gezielt und individuell dabei, mehr Bewegung in den Alltag einzubinden. Rückenfreundliche Möbel wie ergonomische Schreibtischstühle können unterstützen, sie ersetzen aber keinen aktiven Alltag. Marie-Louise Abele