Naturheilpraxis Ell-Beiser Friesenheim: Heilpflanzen für Frauen
Sonderveröffentlichung

Gesund leben Naturheilpraxis Ell-Beiser Friesenheim: Heilpflanzen für Frauen

Sanfte Hilfe aus der Natur bei Beschwerden durch Menstruation oder Wechseljahre.

Viele Kräuter aus dem eigenen Garten und aus der Natur lassen sich als Tee trinken. Foto: Christin Klose/dpa

14.09.2021

Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen – sogar im eigenen Garten. Und so haben Frauen sich viele Jahrtausende lang bei Beschwerden zur Menstruation, bei Schwangerschaft und in den Wechseljahren daran bedient. Die Heilpraktikerin und Buchautorin Helga Ell-Beiser erklärt das im Interview. Inwiefern waren Heilkräuter schon immer Frauensache? Helga Ell-Beiser: Heilkräuter – und im Übrigen auch die Heilkunde – sind tatsächlich schon seit Tausenden von Jahren mit Frauen verbunden. Schon seit der Altsteinzeit, als die Männer zum Jagen ausgingen und die Frauen pflanzliche Nahrungsmittel sammelten. Dabei haben die Frauen auch die medizinische Wirkung von Pflanzen entdeckt und sich hauptsächlich um die Kranken gekümmert. Diese Tradition hat sich in der Naturheilkunde größtenteils bis heute fortgesetzt. Warum werden bestimmte Heilpflanzen vor allem von Frauen genutzt? Helga Ell-Beiser: Frauen und Männer unterscheiden sich nicht nur im Körperbau und in den Geschlechtsmerkmalen, sondern auch in der Ausprägung von Krankheiten und Symptomen. Sie reagieren anders auf Heilmittel als Männer. Die Gender-Medizin geht auf diese individuellen Unterschiede und Bedürfnisse ein – und da gibt es noch einiges zu forschen. Welche Heilpflanzen lassen sich im Garten kultivieren? Helga Ell-Beiser: Im Garten wachsen unter anderem die mediterranen Kräuter, die wir wegen ihrer ätherischen Öle schätzen. Lavendel wirkt beruhigend, Thymian antibakteriell. Rosmarin hilft bei niedrigem Blutdruck, der oft bei jungen Frauen auftritt. Salbei lindert Hitzewallungen, wenn sie ihn als kalten Tee trinken. Der Hopfen hat sich bei Schlafstörungen bewährt. Außerdem hilft er bei Verdauungsproblemen. Und die Echte Kamille ist ein Allroundtalent und gehört zu den bekanntesten Heilpflanzen: Sie hat eine krampflösende Wirkung, hilft somit bei Bauchschmerzen und Menstruationsbeschwerden. Auch auf dem Balkon können wir alle Pflanzen kultivieren, die mit unserem Klima zurechtkommen. Heilpflanzen mit viel Wurzelmasse, wie zum Beispiel die Engelwurz, benötigen große Pflanzkübel. Welche Frauenheilkräuter wachsen in der freien Natur? Helga Ell-Beiser: Viele Frauenkräuter wachsen wild, zum Beispiel Beifuß, Gänsefingerkraut, Hirtentäschel und Brennnessel. Gänsefingerkraut hilft bei krampfartigen Menstruationsschmerzen und Hirtentäschel bei starken Menstruationsblutungen. Die Brennnessel ist ein wichtiger Eisenlieferant. Als Wildgemüse oder als Smoothie hilft sie bei Anämie. Auch Johanniskraut, Rotklee und Schafgarbe findet man in der freien Natur.

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"Sechs von zehn Deutschen (58,5 Prozent) sind von der Heilkraft alternativer Therapieverfahren überzeugt."

Quelle: Ipsos-Umfrage, November 2019

Worauf muss ich beim Sammeln von Wildkräutern achten?

Helga Ell-Beiser: Man sollte an möglichst unberührten Standorten sammeln, also nicht unmittelbar an Hundespazierstrecken und auf Wiesen, auf denen Gülle ausgebracht wurde. Naturschutzgebiete sind jedoch Tabu.

Wann erntet man Frauenheilkräuter am besten?

Helga Ell-Beiser: Jede Pflanze hat ihren optimalen Erntezeitpunkt. So hat beispielsweise die Melisse vor der Blüte die meisten Wirkstoffe, während die Pfefferminze bei Blühbeginn die beste Qualität an ätherischem Öl liefert. Direkt nach dem Regen sollte man keine Kräuter ernten, denn nur bei schönem Wetter brummt die Photosynthese und die Pflanze bildet sehr viel Wirkstoffe aus. Ideal ist ein trockener, später Vormittag, dann ist es noch nicht allzu heiß. Denn zu viel Hitze lässt die ätherischen Öle aus den Pflanzenzellen verdunsten. Pflanzenwurzeln werden meist im Herbst geerntet. Allein bei Löwenzahn und Wegwarte gräbt man die Wurzeln im Frühjahr aus, weil sie dann mehr Bitterstoffe enthalten. dpa