Die Sonne lacht vom Himmel und in der Innenstadt verkaufen die ersten Eisdielen ihre Kugeln. Man öffnet den Mund, will den Geschmack von Schokolade, Pistazie oder Nuss genießen- und verspürt stattdessen einen spitzen Schmerz, der gefühlt bis ins Gehirn schießt.
Da steht in den nächsten Tagen wohl ein Besuch beim Zahnarzt an. In den meisten Fällen entstehen solche Schmerzen beim Kontakt mit kalten oder heißen Speisen, weil ein Stück eines Zahnes abgebrochen ist. Für Zahnarzt ist das keine große Sache: Die Stelle wird kontrolliert, gereinigt, geschliffen und mit einer Füllung wieder verschlossen. Und schon hat der Spuk ein Ende.
Kontrolle schützt vor schmerzhaften Folgen
Dass mal ein Stück Zahn abbricht, ist nicht ungewöhnlich. Das kann beim Sport passieren, bei Tätigkeiten, die viel Kraft brauchen und wobei man automatisch die Zähne fest zusammenbeißt oder durch nächtliches Knirschen mit den Zähnen - den sogenannten Bruxismus. Umso wichtiger ist es aber, seine Zähne beim Zahnarzt regelmäßig kontrollieren zu lassen. Denn durch vorbeugende Maßnahmen kann der ein oder andere abgebrochene Zahn verhindert werden. Gegen Bruxismus zum Beispiel helfen spezielle Schienen, die den Kiefer bei Anstrengung oder in der Nacht entlasten. Zudem kann der Arzt bei einem Kontrolltermin bereits kleine Löcher oder andere Probleme frühzeitig beheben, bevor diese für richtig fiese Schmerzen sorgen. Röntgenbilder helfen ihm dabei, nicht nur Probleme an den Zähnen direkt, sondern auch im Bereich der Kiefergelenke zu erkennen. Patienten, die unter unerklärlichen Kopfschmerzen oder einem Ohrensausen leiden, sollten dies immer beim Zahnarzt sagen. Grund für ihre Probleme kann eine Fehlstellung des Kiefers sein. Neben der Kontrolle ist auch ein- bis zweimal jährlich eine Zahnreinigung zu empfehlen. Dabei werden Ablagerungen entfernt und auch die Zahnzwischenräume gereinigt, an die man sonst nur schlecht rankommt. Auch Verfärbungen durch Tee oder Kaffee werden dabei entfernt. Das anschließende Polieren sorgt dafür, dass sich weniger Bakterien an den Zähen sammeln können.
Die "Dritten" sind wahre Alleskönner
Manchmal hilft alle Vorsorge und Pflege nichts, und ein Zahn muss raus. Zum Beispiel, weil seine Wurzeln chronisch entzündet sind. Doch keine Angst: Heute muss niemand mehr mit Zahnlücken herumlaufen. Im Bereich der Implantologie hat sich in den letzten Jahren so viel getan, dass die sogenannten „Dritten" sich fest und unauffällig bei den anderen Zähnen einreihen. Sie halten über viele Jahre und ermöglichen es ihren Trägern, wieder kraftvoll zubeißen zu können.
Es gibt Menschen, die haben aus den unterschiedlichsten Gründen Angst vor einem Zahnarztbesuch. Doch statt nie wieder dorthin zu gehen, was unweigerlich zu Problemen führen wird, sollte man ohne Scheu seine Angst bei seinem Zahnarzt ansprechen. Es gibt heute viele Methoden, die Angstpatienten helfen, einen Termin zu bewältigen. Anne Schur