Das perfekte Plätzchen
Sonderveröffentlichung

Gewerbeimmobilien Das perfekte Plätzchen

Lage, Kosten, Infrastruktur – wer auf der Suche nach einer Gewerbeimmobilie ist, muss viele Faktoren bedenken. 

FOTO: DRAZEN /ADOBESTOCK.COM

04.11.2022

Vom IT-Start-up über die Arztpraxis bis hin zum Automobilzulieferer jedes Business braucht einen Platz. Gewerbeimmobilien sind jedoch selten ,,einfach so" zu finden. Im Gegensatz zu Wohnräumen sind sie deutlich schwieriger zu finden - und es zählen neben der Lage und der Infrastruktur andere Kriterien. Wobei es einige Parallelen gibt: Die Lage etwa ist hier wie da entscheidend. Kommt es bei Wohnraum allerdings auf Verkehrsanbindung, Kindergärten oder Schulen in der Nähe und das „richtige" Wohnviertel an, gelten bei Gewerbeimmobilien andere Standards. Interessenten sollten sich vorab einige Fragen stellen:

• Wie viel Fläche brauche ich - jetzt und in Zukunft?
Zu viel Fläche steigert nicht unnötig die Miet- und Nebenkosten, zu wenig Fläche kann das Wachstum des eigenen Business behindern.

• Wo siedle ich mich an?
Diese Frage macht einen gravierenden Unterschied beim Quadratmeterpreis. Denn während in ländlichen Bereichen viel Fläche günstig zu haben ist, liegen die Preise in der Stadt deutlich höher. Wer allerdings auf Laufkundschaft angewiesen ist, hat an einem Standort ,, in der Pampa" kaum Freude.

• Wie ist die Infrastruktur?
Produktionsstätten oder Bei Lagerhallen ist eine gute Verkehrsanbindung, auch für Lkw, Voraussetzung. Büros mit Publikumsverkehr, Arztpraxen oder Dienstleister brauchen eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und/oder ausreichend Parkmöglichkeiten für Mitarbeiter und Kunden, Klienten bzw. Patienten.

• Passt der Grundriss zu meinem Vorhaben?
Denn die bestgelegenen Räumlichkeiten nutzen nichts, wenn zunächst aufwändig umgebaut werden muss. Eine Physiotherapiepraxis etwa braucht mehrere kleinere Behandlungsräume, während ein Klamottenladen einen großen Raum, Sozialräume und ein Lager benötigt.

• Wie ist mein Kostenrahmen?
Das tollste Objekt in der besten Lage nutzt ja nichts, wenn es einfach zu teuer ist. Neben der Miete sollten gerade angesichts der unberechenbaren Energiepreise auch die Nebenkosten e in die Kalkulation einbezogen werden. Dazu gehören neben Strom und Kosten fürs Heizen auch Versicherungen, Wasser und Abwasser sowie Grundstückssteuern.

Wer ein neues Unternehmen auf die Beine stellt, sollte sich bei der Suche nach dem idealen Standort auf jeden Fall von einem Fachmann beraten lassen. Denn einen Mieterschutz gibt es für Gewerbeimmobilien im Gegensatz zu Wohnimmobilien nicht. Auch an Dinge wie einen Konkurrenzschutz muss gedacht werden: Demnach kann vertraglich geregelt werden, dass der Vermieter in der unmittelbaren Umgebung seines Mieters nicht an einen Konkurrenten vermieten darf. Sollte er das doch tun, gilt ein außerordentliches Kündigungsrecht. Kerstin Auernhammer

Keine Obergrenze für die Kaution

Im Gegensatz zu Wohnimmobilien gibt es bei Gewerbeimmobilien keine gesetzliche Grundlage für die Höhe der Sicherheitsleistung. Die Kaution kann deshalb frei zwischen Vermieter und Mieter verhandelt werden.

Während bei Wohnimmobilien die Mietkaution höchstens drei Nettokaltmieten betragen darf, verlangen Vermieter von Gewerbeimmobilien oft bis zu sieben Monatsmieten.

Allerdings sollte die höhere Kaution mit einem besonderen Sicherungsinteresse begründet werden können, etwa die Ausstattung der vermieteten Räume, bereits vorhandene Einrichtungsgegenstände oder qualitativ besonders hochwertige technische Anlagen.

Ähnlich wie bei Wohnimmobilien kann die Kaution in verschiedenen Formen hinterlegt werden: als Barkaution, als Bankbürgschaft, als private Mietbürgschaft, als Mietkautionsversicherung oder auch als Kombination aus diesen Methoden.