Es blüht und leuchtet
Sonderveröffentlichung

Grabpflege im Frühjahr Es blüht und leuchtet

Auch auf dem Friedhof zieht der Frühling ein – die bunten Arrangements sehen nicht nur schön aus, sondern geben den Menschen durch ihre Schönheit auch viel zurück.

Narzissen gehören zu den beliebtesten Frühblühern. Foto: Archiv

01.04.2022

Gerade in der Trauer sind wir Menschen, jeder für sich, anders „gestrickt“ – um die Trauer aufzuarbeiten, kümmern sich viele Angehörige um die Grabmale ihrer geliebten Verstorbenen.Viele Hinterbliebene wollen die Gräber gerade zum Frühling, zu Ostern, selbst schön herrichten. Schalen werden bunt bepflanzt, oder das Grab direkt mit farbenfrohen Blumen und Gestecken geschmückt.Und wer sich selbst nicht in der Lage dazu fühlt, kann sich auch an einen Friedhofsgärtner seiner Wahl wenden. Denn das sind Spezialisten auf ihrem Gebiet – sie wissen, was wann und wie gepflanzt werden kann, schön aussieht und auch eine gewisse Dauer übersteht, je nach Witterung und Lage des Grabmals.

Zuerst sollte das Grabmal beziehungsweise der Grabstein ordentlich gereinigt werden. Dann kann mit der Bepflanzung der Erdflächen begonnen werden. Am besten dafür eignen sich leuchtende, kompakte Frühjahrsblüher und frühjahrsblühende Gehölze. Sie bieten erstes Farbspiel und sorgen für ein anschauliches Grab.

Die ersten Sonnenstrahlen laden viele Menschen zu einem Besuch auf dem Friedhof ein. Denn auch für „Nicht-Trauernde“ ist das ein Ort der Ruhe und Erholung. Umso schöner ist es dann, die bunte Blütenpracht bewundern zu können.

Noch sind die großen Bäume kahl. Doch die ersten Sträucher, wie die winterblühende Zaubernuss (Hamamelis), die bereits vor dem Laubaustrieb wunderschön gelb blüht und angenehm duftet, zeigen bereits das der Frühling naht. Auch auf den Gräbern schauen die ersten grünen Spitzen der Frühjahrsblüher aus der Erde. Besonders das frische Grün tut der Seele gut und es macht Freude, jetzt mit der Pflege des Grabes zu starten. Zwar werden als Rahmenbepflanzung auf dem Grab oft Nadelgehölze wie Wacholder, Eibe, Thuja, Kiefer oder Zypresse verwendet, aber auch Laubgehölze schaffen eine interessante Kulisse, wie Fächer-Ahorn oder eine frühjahrsblühende Zaubernuss, gelbe Forsythie oder die Hängende Weide mit ihren gelben Kätzchen, die bereits früh im Jahr Nahrung für Bienen und Hummeln bietet.

Wenn keine starken Fröste mehr in Aussicht stehen, können Gehölze jetzt bei Bedarf zurückgeschnitten werden, um trockene, abgestorbene Triebe zu entfernen oder der Pflanze einen Formschnitt zu geben. Zum Hingucker in der Wechselbepflanzung werden Zwiebelblüher wie Krokusse, Narzissen und Tulpen, die vorgetrieben aus der Friedhofsgärtnerei in Kombination mit einem bunten Primel-Mix das Grab zu Leuchten bringen. Außerdem eignen sich Tausendschön und Gänseblümchen, die es in den Farben Weiß, Rosa, Rot und in vielen Variationen gibt. Stiefmütterchen mit ihrem riesigen Farb-Spektrum sowie weiße, rosa- und blaublühende Vergissmeinnicht eignen sich hier auch als dankbare Kombinationspartner. Gänseblümchen, Vergissmeinnicht und Stiefmütterchen haben übrigens eine lange Tradition und gelten als Symbolpflanzen für die Grabgestaltung.

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Auch die Bepflanzung der Grabmale dient der Natur.
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Für eine stressfreie Grabpflege gilt: Je mehr Pflanzen dauerhaft auf dem Grab wachsen, desto geringer ist der Pflegeaufwand. Fotos: dpa

Das Gänseblümchen steht für Bescheidenheit, Mutterliebe und Unschuld. Mit dem Vergissmeinnicht drückt der Angehörige aus „Du sollst unvergessen bleiben“ und das Stiefmütterchen steht für Dreieinigkeit und Erinnerung. Auch aus dem Reich der Stauden sorgen jetzt frühjahrsblühende Arten für eine abwechslungsreiche Bepflanzung auf den Gräbern. Die Gattung Erysimum – auch Goldlack genannt – vereint mittlerweile ein Farbspektrum von Weiß über Gelb bis Orange, Rot und Violett. Frühzeitig blüht auch die Gänsekresse in leuchtendem Blau oder auch schneeweiß und die weißen Schleifenblumen sind auch eine Option. pm/cis