Jeder Mensch trauert auf seine ganz eigene Weise. Viele Menschen – egal welcher Kultur oder Religion sie angehören – eint, dass ein Ort der Trauer ihnen oft hilft, mit ihrem Schmerz umzugehen. Auch deswegen haben Friedhöfe für Angehörige eine wichtige Bedeutung.
Ein Ort der stillen Zwiesprache
Dorthin kommen sie, um ihren verstorbenen Angehörigen nahe zu sein. Besonders jetzt im Frühling, nach den langen und grauen Tagen des Winters, ist es vielen daher eine Herzensangelegenheit, die letzte Ruhestätte ihrer Lieben aus dem Winterschlaf zu erwecken und sie mit Pflanzen, Kerzen oder Erinnerungsstücken liebevoll zu gestalten. Als Erstes sollte dabei die Winterbepflanzung vom Grab genommen und liegengebliebenes Laub entfernt werden. Im zweiten Schritt wird die Erde mit einer Harke einmal ordentlich umgegraben. Wer möchte, kann dabei einen Dünger unterarbeiten. Stiefmütterchen, Narzissen, Vergissmeinnicht oder Primeln sind klassische Blumen, die im Frühling auf die Gräber kommen. Eine schöne Ergänzung dazu ist immergrüner Efeu. Dieser ist übrigens ein pflanzliches Sinnbild für Freundschaft und Treue. Nach dem nassen Winter sollte man zudem prüfen, ob die Grabsteine noch fest und ohne Risse sind. Fällt einem da etwas uf, sollte man sich mit einem Steinmetz in Verbindung setzen. Dieser kümmert sich auch darum, wenn sich Buchstaben einer Metallaufschrift gelockert haben oder es andere Probleme mit der Grabstelle gibt. Wer mag, kann im Frühling zudem mit etwas Wasser und einer Bürste Moose von Grabsteinen entfernen.
Bettina von Arnim (1785-1859), deutsche Schriftstellerin, Zeichnerin und Komponistin
Häufig sieht man mit Engeln, Herzen, Fotos oder Kerzen ganz persönliche Erinnerungsstücke, die die Bepflanzung eines Grabes auf individuelle Weise ergänzen und es zu etwas Einzigartigem machen. Nicht jeder kann sich persönlich um die Pflege der Gräber seiner Lieben kümmern. Sei es, weil die Kraft fehlt oder weil man zu weit entfernt wohnt. In einem solchen Fall kann man einen Gärtner mit der Grabpflege beauftragen. Im Vorfeld werden mit dem Profi alle Details zur Regelmäßigkeit, Auswahl der Pflanzen und Gestaltungselemente besprochen. Der Gärtner wird dann das Grab im Sinne der Familie anlegen. Anne Schur
Bestattungen unterschiedlicher Religionen
In christlich geprägten Ländern, wie Deutschland werden die meisten Verstorbenen bei einer Erd- oder Feuerbestattung beigesetzt.
Bei einer Bestattung nach muslimischem Glauben werden die Verstorbenen in ein Leichentuch gewickelt und nicht in einem Sarg beigesetzt.
Die Erdbestattung ist auch im Judentum die gängige Bestattungsform. Die Zeit der Trauer wird dabei von festen Ritualen begleitet.
Die Aufbahrung ist ein wichtiger Bestandteil einer buddhistischen Bestattung. Danach werden die Verstorbenen bei einer Erd- oder Feuerbestattung beigesetzt.
Im Hinduismus ist die Feuerbestattung die übliche Art der Bestattung. In manchen Ländern findet die Verbrennung zudem unter freiem Himmel statt.