Die Grabpflege hat nicht nur ästhetische Gründe. Die Pflege eines Grabes ist auch ein Ausdruck der Wertschätzung und Erinnerung an geliebte Menschen. So können Angehörige beispielsweise die Lieblingsblumen des Verstorbenen pflanzen, um die Grabstätte liebevoll zu gestalten. Aber wer ist eigentlich für die Grabpflege verantwortlich? Wer muss die Kosten für die Pflege des Grabes tragen? Wie gestaltet sich die Grabpflege für unterschiedliche Bestattungsarten?
Die Grabpflege umfasst alle Arbeiten, die von Angehörigen oder einer Friedhofsgärtnerei am Grab eines Verstorbenen vorgenommen werden. Dazu gehört beispielsweise, dass die Grabstätte von übermäßigem Bewuchs mit Pflanzen befreit wird, damit sie gepflegt erscheint. Aber auch die individuelle Gestaltung der Ruhestätte mit schöner Grabbepflanzung gehört zur Grabpflege.
Der Aufwand für die Grabpflege ist zudem abhängig von der Art des Grabes. Das liegt daran, dass unter anderem mit der Größe unterschiedlicher Grabarten der Aufwand für die Grabpflege entweder geringer oder höher ausfällt. Bei einer Erdbestattung wird der Verstorbene in einem Sarg beerdigt. Das Grab muss daher groß genug sein, um genügend Platz für den Sarg zu bieten. Allein aufgrund der Größe des Grabes fällt der Aufwand für die Grabpflege in der Regel höher aus als für ein Urnengrab. Die Grabpflege für ein Urnengrab ist weniger aufwendig. Das liegt daran, dass ein Grab für eine Urne wesentlich kleiner ist als ein Grab für einen Sarg. In manchen Fällen entfällt die Grabpflege im Rahmen einer Urnenbeisetzung sogar komplett.
Das ist dann der Fall, wenn die Urne des Verstorbenen nicht in einem klassischen Erdgrab beigesetzt, sondern in einem überirdischen Kolumbarium verwahrt wird.
Wenn für Angehörige der Aufwand für die Grabpflege zu hoch wird und/oder die Entfernung zwischen Wohnort und Friedhof zu groß ist, kann natürlich eine Friedhofsgärtnerei mit der Grabpflege beauftragt werden. Dabei beeinflusst der vertraglich vereinbarte Leistungsumfang für die Grabpflege die Höhe der Kosten.
Die Bedeutung des Grabsteins
Das Leben kennt Wachsen, aber auch Vergehen; Freude und Trauer sind untrennbar miteinander verbunden. Der harte Fels ist Sinnbild der Ewigkeit. Überall dort, wo ein Stein steht, ruht Leben. Welche Geschichte die Grabstätte davon erzählt, hängt von vielen Faktoren ab. Die Form des Steines, seine Farbe und Oberflächenbearbeitung geben den Rahmen vor. Inschrift und Ornament geben weitere Hinweise. Eine Angel für den passionierten Fischer, ein Zitat vom Lieblingsautor oder Pinsel und Farben für den Malermeister die Gestaltungsfreiheit ist sehr groß.
Am individuellsten gelingt ein Grabzeichen, wenn sich die Angehörigen Zeit nehmen und sich gemeinsam mit dem Steinmetzbetrieb Gedanken machen. Ideen und Erinnerungen fließen genauso in den Entwurfsprozess ein wie die gewünschte Form der Grabpflege: Eine Grabstätte ohne Pflegeaufwand lässt sich ebenso realisieren wie eine Grabanlage, die im Einklang mit den Jahreszeiten vielfältig bepflanzt wird. Eine weitere Ausdrucksmöglichkeit ist die Wahl des Naturstein-Rohmaterials.
So gelingt eine individuelle Gestaltung
Der Stein kann aus der nahen Umgebung des Wohnortes, aus der ursprünglichen Heimatregion des Verstorbenen oder der Nähe eines oft besuchten Urlaubsortes stammen. „Beim persönlichen Beratungsgespräch sammelt der Steinmetz alle Ideen und bringt Material, Form, Inschrift und Oberflächenbearbeitung in Einklang.
Das Ergebnis ist ein individuell gestaltetes Grabmal, das über die Trauerphase hinaus ein dauerhaftes Erinnerungszeichen darstellt“, erklärt Gustav Treulieb, Bundesinnungsmeister im Bundesverband Deutscher Steinmetze. djd/pm